3.2.2 Schwul/lesbische und queerorientierte LiteraturgeschichtenSeit den 1970er Jahren gibt es in der Literaturwissenschaft das Bemühen, die Literatur von Schwulen und Lesben als eigene Traditionslinie zu erkennen sowie deren spezifischen Produktions- und Rezeptionsbedingungen zu erforschen. Unter dem Motto »Queering the canon« wurden und werden bisher nicht oder kaum beachtete Werke kanonisiert bzw. bereits kanonisierte Werke neu gelesen. Siehe hierzu auch Abschnitt 2.2.4 »Queer Studies«. Seit den 1990er Jahren stehen diese Bemühungen im Zuge des Queer-Diskurses in der Abkehr von essentialistischen Sichtweisen »des Schwulen und des Lesbischen«. |
Bibliographie der Primärliteratur |
Nordisk bibliografi – Homoseksualitet. Landsforeningen for bøsser og lesbiske Kbh: Pan, 1984. Bibliographie über nordische Literatur mit homosexueller Thematik. |
1900–1984 |
Für eine Bibliographie der lesbischen Literatur in Skandinavien 1900–1984 Brantenberg. |
Schwul/ lesbische Literatur-geschichte |
Kbh: Gyldendal, 1988. Das zentrale Werk zur modernen männlichen Homosexualität. Durch eine überzeugende Kombination verschiedener wissenschaftlicher Methoden – Gesellschaftstheorie, Kultursoziologie, Anthropologie, Wissenschaftstheorie – und durch Detailanalysen einer Reihe verschiedener Themen (wie Freundschaften, Männergemeinschaften, Gewalt, Subkultur oder Camp) versucht dieses Buch, die moderne männliche Homosexualität als historisches Phänomen in seiner ganzen Vieldeutigkeit und Komplexität zu erfassen. Das Werk ist zugleich wissenschaftlich nuanciert und allgemeinverständlich formuliert und lässt sich auf verschiedenen Ebenen lesen – als poetische, pornographische, philosophische und kulturtheoretische Darstellung. Einzelne Ausblicke zu Verfassern wie Christian Houmark oder Herman Bang. Die fünf Hauptkapitel: »Homoseksualitetens almenhed«, »Den fraværende homoseksualitet«, »Den udskilte homoseksualitet«, »Det homoseksuelle og samfundet« und »Den endelige løsning«. [DHe] |