Studienbibliographie zur neueren
skandinavistischen und fennistischen Literaturwissenschaft

1. Hilfsmittel zum wissenschaftlichen Arbeiten

Ein nicht unwesentlicher Teil des Bachelorstudiums besteht aus der Einführung in effiziente Arbeitstechniken und wissenschaftliches Arbeiten. Systematisch unterrichtet werden diese Fähigkeiten jedoch häufig leider nicht; man ist daher oft auf beträchtliche Eigeninitiative angewiesen. Dies gilt insbesondere für den Erwerb von EDV-Kenntnissen (vor allem in Bezug auf Textverarbeitungsprogramme sowie das Internet).

Es gibt zahlreiche Einführungen in Arbeitstechniken des wissenschaftlichen Arbeitens, von denen viele Geschmackssache sind und teils auf unterschiedliche Lerntypen – sei es visuell, auditiv oder kommunikativ – abzielen. Auf jeden Fall sollte auf Aktualität der Werke geachtet werden, da Punkte wie Nutzung des Internet, Einsatz von beamerprojizierten Präsentationen in Referaten u.ä. nur in neueren Werken thematisiert werden.

1.1 Arbeitstechniken im Studium

Moennighoff, Burkhard, u. Eckhardt Meyer-Krentler: Arbeitstechniken Literaturwissenschaft

14. aktualis. Aufl. Stuttgart: Fink, 2010 (= UTB 1582).

Aus der Praxis germanistischer Lehre entstanden weist dieser Band ein in Themenfindung, Recherche, Stil und literaturwissenschaftliche Arbeitstechniken. Diese aktualisierte Ausgabe geht auch auf neue Möglichkeiten der Literaturrecherche und des Archivierens ein und enthält zudem aktualisierte bibliographische Angaben, samt einer Linksammlung. Enthält großes, thematisch geordnetes Literaturverzeichnis und Sachregister. [ChB]


Jessing, Benedikt: Arbeitstechniken des literaturwissenschaftlichen Studiums

1. Aufl. Stuttgart: Reclam jr., 2001 (= RUB; 17631).

Orientiert sich etwas näher am Prozess des Schreibens einer z.B. Hausarbeit als Moennighoff/Meyer-Krentler. Das Literaturverzeichnis fällt allerdings wesentlich knapper aus. Preislich (Reclam) allerdings unschlagbar. [ChB]


Behmel, Albrecht: Erfolgreich im Studium der Geisteswissenschaften

1. Aufl. Tübingen [u.a.]: UTB, 2005.

Konzipiert für Studienanfänger thematisiert dieses Buch grundlegende Aspekte des Studiums. Vom Aufbau einer Hochschule über wissenschaftliche Arbeitstechniken bis hin zu Krisen im Studium versucht das Buch eine erste Orientierung im Durcheinander der Hochschule zu bieten. Gespickt sind die einzelnen Kapitel mit Ergebnissen einer Umfrage unter Dozenten deutscher Hochschulen. Als allererste Hilfe im ersten oder zweiten Semester durchaus empfehlenswert. [ChB]


Pabst-Weinschenk, Marita: Reden im Studium. Ein Trainingsprogramm

Darmstadt: Wiss. Buchges., 2000.

Sehr ansprechend gestaltete Einführung in Rede- und Kommunikationstechniken mit zahlreichen autodidaktischen Übungen und Lösungen am Ende des Buches. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Ansatzpunkt finden - Sprechdenken - Verständlich reden - Besser argumentieren - Referate - Medien einsetzen - Sprechausdruck verbessern - Körpersprache - Lampenfieber - Diskutieren - Prüfungsgespräche. [ChB]


Beck, Gloria: Rhetorik für die Uni

Ffm: Eichborn, 2006.

Sehr praxisorientierter Rhetorikwegweiser für Studenten mit dem Hauptaugenmerk auf Wortmeldungen in Seminaren und Vorlesungen. Weitere Kapitel zu ›Rhetorik für heikle Seminarsituationen‹. ›mündliche Präsentationen‹, ›die mündliche Prüfung‹ sowie ein Kapitel zum Thema ›Wie man in Veranstaltungen positiv auffällt‹ und zum Thema ›Redeangst überwinden‹. Enthält eine Unmenge an Tipps, Hilfsfragen und Übungen. Im Anhang befindet sich eine umfangreiche Befragung von 51 Hochschullehrern zur studentischen Mitarbeit mit zahlreichen Ratschlägen. Enthält Stichwortverzeichnis. Für ca. 15 EUR durchaus anschaffenswert. [ChB]


Lobin, Henning: Die wissenschaftliche Präsentation. Konzept – Visualisierung – Durchführung

Paderborn: Ferdinand Schöningh, 2012 (= UTB 3770).

Siehe Rezension von Ulrich Schmitz hier.


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1.2 Das Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

Es gibt eine Vielzahl brauchbarer Titel, die sich mit der Erstellung, der Strukturierung und der Form schriftlicher Arbeiten beschäftigen. Auch die in Abschnitt 1.1. genannten Titel enthalten im Regelfall ein oder mehrere Kapitel zum Verfassen und zur Form wissenschaftlicher Arbeiten.

Bei der Wahl einer ›Formalia-Bibel‹ sollte man unbedingt darauf achten, ob das entsprechende Buch auf Geistes- oder Kultur-, besser noch auf Literaturwissenschaft zugeschnitten ist und ob es Beispielseiten enthält (die immer weit anschaulicher als zehn Seiten Regelwerk sind). Wahrscheinlich wird einem die Entscheidung, welches Regelwerk man sich aneignen will, aber ohnehin abgenommen, da es an den meisten Instituten entweder etablierte Standards gibt wie den ›Standop‹ oder auf selbst zusammengestellte ›formale Richtlinien zur Gestaltung von Hausarbeiten‹ o.ä. zurückgegriffen wird, die den Studierenden per Kopie oder per Download zur Verfügung gestellt werden. Unabhängig davon, für welche Zitierweise usw. man sich entscheidet oder entscheiden muss: die obersten Gebote bei der Abfassung wissenschaftlicher Arbeiten müssen immer ›Leserfreundlichkeit‹ und ›Einheitlichkeit‹ lauten.

›Kleider machen Leute‹ gilt auch für die Präsentation wissenschaftlicher Bemühungen. Man sollte sich daher Mühe mit der äußeren Form seiner Arbeit geben – und vielleicht wird es einem dann auch gelingen, Ecos Diktum »Eine wissenschaftliche Arbeit schreiben bedeutet Spaß haben« (zitiert in Eco, S. 265), erfolgreich mit Goethes Diktum »Das mach' ich mir denn zum Gewinn,/ Daß ich getrost ein Pedante bin« (zitiert in Bangen, S. V) zu versöhnen.


Esselborn-Krumbiegel, Helga: Von der Idee zum Text. Eine Anleitung zum wissenschaftlichen Schreiben

4., aktualisierte Aufl. Paderborn u.a.: Schöningh, 2014 (= utb; 2334).

Eine sehr didaktisch aufgebaute und leichtverständliche Einführung in das Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten auf allen Niveaus von einer Praktikerin, die an der Kölner Universität Studierende in Schreibseminaren schult und bei Arbeitsstörungen berät. Die verschiedenen Kapitel heißen: »Lust und Frust beim wissenschaftlichen Schreiben«, »Arbeits- und Zeitplanung«, »Von der Idee zur Fragestellung«, »Der Weg durch den Forschungsdschungel«, »Strukturen finden«, »Rohfassung«, »Leserbezogen schreiben«, »Überarbeiten«, »Tipps und Tricks bei Schreibblockaden«. Die wichtigsten Tips eines jeden Kapitels werden am Ende nochmals kurz resümiert. [SMS]


Krämer, Walter: Wie schreibe ich eine Seminar- oder Examensarbeit?

3., überarb. und aktualisierte Aufl. Frankfurt u. New York: Campus, 2009 (= Campus Concret; 47).

Übersichtlich gestaltet, an manchen Stellen scheint allerdings durch, dass der Autor aus den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften kommt. Dadurch werden jedoch auch Aspekte wie z.B. »Schaubilder und Tabellen« (Kap. 5) behandelt, die in einer geistes- und kulturwissenschaftlich orientierten Anleitungen zumeist fehlen. Geht auch schon konsequent auf Internetnutzung ein. Enthält Verzeichnis nützlicher (Internet-)Adressen und Datenbanken, sowie Literaturverzeichnis. [SMS]


Stary, Joachim, u. Wolf-Dieter Narr (Hg.): Lust und Last des wissenschaftlichen Schreibens. Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer geben Studierenden Tips

3. Aufl. Frankfurt: Suhrkamp, 2006 (= stw; 1437).

Gegliedert nach Fachrichtungen enthält die Anthologie verschiedenste Aufsätze, die Studierenden Ratschläge zum wissenschaftlichen Schreiben geben. Die knappen Aufsätze im ersten Teil, für Studierende aller Fachrichtungen, thematisieren u.a. den psychologischen Aspekt des Schreibens (Klaus Peter Kisker: »Der notwendige Druck«). Im zweiten, für Studierende der geistes- und sozialwiss. Fächer ausgerichteten Teil, werden u.a. stilistische Fragen thematisiert. Die zwei folgenden Kapitel enthalten Ratschläge für Studierende der naturwiss. Fächer, Mathematik, Germanistik, Lehramt, Volkswirtschaft und Rechtswissenschaft. Das fünfte Kapitel ist ein teilweise ausführlich annotiertes Literaturverzeichnis. [ChB]


Eco, Umberto: Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt. Doktor-, Diplom- und Magisterarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften

[Come si fa una Tesi di Laurea; 1977.] Übers. v. Walter Schick. 13., unveränd. Aufl. Heidelberg: Müller, 2010 (= utb; 1512).

Eine launige, pragmatische und inspirierende Anleitung zu allen Aspekten einer Abschlussarbeit (inklusive der richtigen Themenwahl, der Materialsuche, des Arbeitsplans, des Schreibprozesses und der Schlussredaktion des Textes), hinter der nicht nur der Wissenschaftler, sondern auch der Schriftsteller Eco durchscheint. Mit der Lektüre des Buches sollte man keinesfalls bis zum Studiumende warten; auch für ›gewöhnliche‹ Hausarbeiten sind die Hinweise und Anregungen Ecos wertvoll. Da das Buch sich an italienische Studierende richtet, halte man sich bei den Zitierregeln u.ä. allerdings lieber an entsprechende deutsche Publikationen. Da es sich schon um ein älteres Buch handelt, wird leider noch davon ausgegangen, dass die Arbeit auf der Schreibmaschine geschrieben wird. [SMS]


Niederhauser, Jürg: Duden. Die schriftliche Arbeit kurzgefasst. Eine Anleitung zum Schreiben von Arbeiten in Schule und Studium

4., neu bearb. u. aktual. Aufl. Mannheim u.a.: Dudenverlag, 2006.

Ein preiswertes Heft (€ 5,00), das in sehr kompakter Form die wichtigsten Informationen (über Arbeitsorganisation sowie Formalia) zum Schreiben von Haus-/Seminar- und Abschlussarbeiten enthält.


Kruse, Otto: Keine Angst vorm leeren Blatt. Ohne Schreibblockaden durchs Studium

12., völlig neu bearb. Aufl. Ffm u. New York: Campus, 2007 (= Campus Concret; 16).

Kruses erprobte Anleitung für das Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten will nicht so sehr eine weitere formale Anleitung und ein Regelwerk sein, denn das wissenschaftliche Schreiben sei »Teil eines komplexen Bezuges zur Welt, der motivationale, intellektuelle, soziale und technische Bezüge gleichzeitig umfaßt« (aus dem Vorwort). Kruse konzentriert sich daher mit seinen Hinweisen und Hilfestellungen auf den Schreibprozess selbst, also auf typische Probleme, wissenschaftliche Textkomposition, Erkenntniswege, Motivation usw. Nicht nur für Studierende mit Schreibhemmung zu empfehlen. [SMS]


Standop, Ewald: Die Form der wissenschaftlichen Arbeit

18., bearb. und erw. Aufl., veränd., bearb. u. erw. v. Matthias L.G. Meyer. Heidelberg u. Wiesbaden: Quelle u. Meyer, 2008 (= utb; 272).

Standardwerk zur schriftlichen Form wissenschaftlicher Arbeiten, an den Gepflogenheiten anglistischer Forschung ausgerichtet. Die Darstellung, die ab dieser Auflage auch die Erstellung von Arbeiten auf dem Computer berücksichtigt, deckt wirklich jede Eventualität im Hinblick auf Formalia ab, ist streckenweise aber auch staubtrocken zu lesen. Angesichts wachsender Schwächen, sich orthographisch und stilistisch korrekt auszudrücken, ist besonders der Anhang III (»Die häufigsten Schreib- und Stilfehler«, 164-192) empfehlenswert.




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