3.1 Gesamtnordische, nationale und regionale LiteraturgeschichtenLiteraturgeschichten gehören zu den meistbenutzten Nachschlagewerken, denn in diesen kann man sich schnell über wichtige Werke, Autoren und vor allem Zusammenhänge orientieren. Literaturgeschichten sind jedoch ›nur‹ zum Nachschlagen viel zu schade, denn sie bieten eine diachrone Darstellung von Literatur, die sich erst dann erschließt, wenn man Literaturgeschichten auch als ganze ›liest‹. Während man in älteren Literaturgeschichten im Allgemeinen eine zusammenhängende, chronologisch lineare, schlüssige Erzählung auf einheitlicher methodologischer Grundlage geboten bekommt, ist dies in neueren Literaturgeschichten nur noch selten der Fall. Denn zum einen werden Literaturgeschichten heute im Allgemeinen von einem Kollektiv von Autorinnen und Autoren geschrieben, die jeweils nur für einen bestimmten Abschnitt verantwortlich sind und hier auf ihre jeweilige Methodologie zurückgreifen; zum anderen spiegelt die vielstimmige, nicht mehr linear erzählende und daher mitunter verwirrende Darstellung in neueren Literaturgeschichten die Überzeugung wider, dass es ›die‹ Literaturgeschichte nicht gibt, sondern nur ›Literaturgeschichten‹, die Konstruktionen des/der Schreibenden sind. |
Literatur-geschichte |
Glauser, Jürg (Hg.): Skandinavische Literaturgeschichte 2. aktual. u. erw. Aufl. Stuttgart/Weimar: Metzler, 2016. Aktuelle Literaturgeschichte mit offiziösem Charakter in der deutschsprachigen Skandinavistik. Im Vorwort des Herausgebers heißt es: »Die hier vorliegende Skandinavische Literaturgeschichte beschreibt die Entwicklung der Literaturen in den skandinavischen Ländern Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Island, Färöer, Grönland unter Einschluss der saamischen Literatur von den Anfängen bis 2015. Dieses umfangreiche Material wird in acht große, chonologische Abschnitte unterteilt: Anfänge bis ca. 1500 (Wikingerzeit, Mittelalter); 1500–1720 (Frühe Neuzeit); 1720–1800 (Aufklärung); 1800–1870 (Romantik, Biedermeier, Poetischer Realismus); 1870–1910 (Moderner Durchbruch, Neuromantik); 1910–40 (Zwischenkriegsliteraturen); 1940–1980 (Modernismus); 1980–2015 (Gegenwartsliteraturen). Innerhalb dieser Epochen werden die Literaturen der drei zentralen Länder Dänemark, Norwegen und Schweden sowie teilweise Islands nach Möglichkeit komparativ dargestellt, während die färöische, finnische, saamische und grönländische Literatur in eigenen Kapitel behandelt werden.« (S. VIIIf) Im Anhang eine Bibliographie sowie ein Autoren- und Werkregister. Rezensionen: Stephan Michael Schröder und Regina Jucknies in iaslonline (02.05.09), Direktlink zur Rezension: hier; Hans Kuhn in Skandinavistik 37 (2007) S. 58-64; Steven P. Sondrup in Scandinavian Studies (2008:4), Johannes Freund in Nordeuropaforum 2009:1 [Direktlink zur Rezension: hier]. [SMS] |
Literatur-geschichte Norden Neuzeit |
Paul, Fritz (Hg.): Grundzüge der neueren skandinavischen Literaturen 2., unveränd. Aufl. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1991 (= Grundzüge; 41) [1. Aufl. 1981]. Literaturgeschichte Skandinaviens, geschrieben von deutschsprachigen Skandinavisten. Übersichtlich und in knapper Form, aber sehr zuverlässig werden die skandinavischen Literaturen (einschließlich Islands) der letzten fünfhundert Jahre behandelt. Mit Auswahlbibliographie und Personenregister. War bis zum Erscheinen der von Jürg Glauser herausgegebenen Skandinavischen Literaturgeschichte das literaturhistorische Standardwerk der deutschsprachigen Skandinavistik. [SMS] |
Literatur-geschichte |
Mortensen, Klaus P., u. May Schack (Hg.): Dansk litteraturs historie Kbh: Gyldendal. Bd. 1: 1100–1800 (2007). Bd. 2: 1800–1870 (2008). Bd. 3: 1870-1920 (2009). Bd. 4: 1920–1960 (2006). Bd. 5: 1960–2000 (2007). Neue dänische Literaturgeschichte zur Ablösung der Gyldendal'schen Dansk litteraturhistorie aus der Mitte der achtziger Jahre. Neben einführenden Übersichtsabschnitten dient vor allem die Auseinandersetzung mit einzelnen wichtigen Verfasserschaften zur Strukturierung der reich illustrierten Bände. Die dänische Literatur wird explizit in einem europäischen bzw. internationalen Zusammenhang situiert. Jeder Band enthält ein Namens- und Werkregister. [ChB/SMS] |
›Gyldendals Literaturhistorie‹ |
Bd. 1: Kaspersen, Søren, u.a.: Fra runer til ridderdigtning 800–1480; Bd. 2: Brask, Peter, u.a.: Lærdom og magi 1480–1620; Bd. 3: Hougaard, Jens, u.a.: Stænderkultur og enevælde 1620–1746; Bd. 4: Jensen, Johan Fjord, u.a.: Patriotismens tid 1746–1807; Bd. 5: Auring, Steffen, u.a.: Borgerlig enhedskultur 1807–1848; Bd. 6: Busk-Jensen, Lise, u.a.: Dannelse, folkelighed, individualisme 1848–1901; Bd. 7: Agger, Gunhild, u.a.: Demokrati og kulturkamp 1901–1945; Bd. 8: Andersen, Michael Bruun: Velfærdsstat og kulturkritik 1945–1980; Bd. 9: Møller, Morten (Hg.): Noter og registre. Kbh: Gyldendal, 1983–1985. – 2., bis auf Bd. 9 unveränd. Paperbackausg. 1990. – 3. Ausgabe (unveränderter Nachdruck der 2. Ausg.) 2000. Über zwanzig Jahre lang die dänische Standardliteraturgeschichte, häufig Gyldendals Dansk Litteraturhistorie genannt, als Kontrastwerk konzipiert und geschrieben zur Politikens Dansk Litteraturhistorie. Verfasst von einem Kollektiv von 47 Forschern mit zumeist marxistischem Hintergrund, versucht diese Literaturgeschichte, den Literaturbegriff zu demokratisieren und ›materialhistorisch‹ in Bezug zu setzen zur politischen Geschichte, an der sich z.B. auch die Periodengrenzen orientieren. Entstanden ist so eine bei ihrem Erscheinen umstrittene Bewusstseins-, Sozial-, Literaturgeschichte, die bewusst auf eine monolithische Darstellung verzichtet und statt dessen Brüche und Unterschiede betont. Verfasserregister am Ende eines jeden Bandes; Anmerkungen, bibliographische Hinweise, Personen-, Titel- sowie Stichwortregister in Bd. 9. — Für die zweite, ansonsten identische (= Paperback-)Ausgabe sind die bibliographischen Hinweise aktualisiert und die Register in Bd. 9 überarbeitet worden. — Zur Entstehung und Konzeption der Literaturgeschichte s. Finn Hauberg Mortensen: »Dansk litteraturhistorie, bd. I–IX – et projekt, en proces og et værk«. In: TijdSchrift voor Skandinavistiek 6 (1985:1), S. 1–23. [SMS] |
›Politikens Litteraturhistorie‹ |
Traustedt, Poul Henning (Hg.): Dansk litteraturhistorie Bd. 1: Billeskov Jansen, F.J.: Fra Runerne til Thomas Kingo; Bd. 2: Billeskov Jansen, F.J., u. Gustav Albeck: Fra Holberg til Carsten Hauch; Bd. 3: Friis, Oluf, u. Uffe Andreasen: Fra Poul Møller til S. Kierkegaard; Bd. 4: Stangerup, Hakon, u. F.J. Billeskov Jansen: Fra Georg Brandes til J. V. Jensen; Bd. 5: Brostrøm, Torben, u. Jens Kistrup: Fra Tom Kristensen til Halfdan Rasmussen; Bd. 6: Brostrøm, Torben, u. Jens Kistrup: Fra Morten Nielsen til Kløvedal Reich. Kbh: Politikens Forlag, 1976–1977. Standardliteraturgeschichte, zur Abgrenzung von der gleichnamigen Literaturgeschichte aus dem Gyldendal-Verlag häufig Politikens Dansk Litteraturhistorie genannt. Weitgehend traditionelle Literaturgeschichtsschreibung ohne gemeinsame Methodologie für die einzelnen Bände. Da diese jedoch von höchstens zwei Verfassern geschrieben wurden, trifft man auf eine Geschlossenheit der Darstellung, die sonst in neueren Literaturgeschichten selten ist. Literaturhinweise am Ende eines jeden Bandes; am Ende von Bd. 6 zudem ein Personen- und Titelregister. — Überarbeitung einer gleichnamigen dänischen Literaturgeschichte in vier Bänden, die 1964–66 erschien. [SMS] |
Literatur-geschichte |
Beyer, Edvard (Hg.): Norges litteraturhistorie Bd. 1: Holm-Olsen, Ludwig, u. Kjell Heggelund: Fra runene til norske selskab; Bd. 2: Beyer, Edvard, Ingard Hauge u. Olav Bø: Fra Wergeland til Vinje; Bd. 3: Beyer, Edvard: Fra Ibsen til Garborg; Bd. 4: Nettum, Ralf Nyboe, Per Amdam u. Bjarte Birkeland: Fra Hamsun til Falkberget; Bd. 5: Egeland, Kjølv: Mellomkrigstida; Bd. 6: Rottem, Øystein: Fra Brekke til Mehren; Bd. 7: Rottem, Øystein, u. Tordis Ørjasæter: Inn i medietidsalderen/Barne- og ungdomslitteraturen; Bd. 8: Rottem, Øystein: Vår egen tid 1980–1995. Litteraturveiledning, tidstavle, register. 4. Ausg. Oslo: Cappelen, 1995–1998. Standardwerk zur norwegischen Literatur, allerdings konzeptionell in den ersten Bänden geprägt von einem kritisch-ablehnenden Verhältnis zur Moderne und von einem Verständnis von Literatur, das lange Zeit typisch für die norwegische Literaturgeschichtsschreibung war: »Norges litteraturhistorie er skrevet i en spesiell nasjonalhistorisk situasjon. [… Diktningen er] et samlende uttrykk for vor nasjonale identitet. Men denne diktningen og hele vår kultur er i dag truet av en overmektig, internasjonal, kommersiell og forflatende underholdningsindustri«. (Edvard Beyer: »Om å skrive og lese Norges litteraturhistorie«, S. 6, 1. Bd.) Populärliteratur und Kinderliteratur wurde in die Darstellung miteinbezogen, aber ansonsten weitgehend traditionelle Darstellung und Periodisierung. Keine gemeinsame Methodologie der Beiträger. In der ursprünglichen Version (1974–1975), d.h. in der ersten bis dritten Ausgabe, hatte Norges Litteraturhistorie sechs Bände; für die aktuelle vierte Ausgabe wurden Bd. 1–5 leicht überarbeitet, während der ursprüngliche und bei seinem Erscheinen vieldiskutierte Bd. 6 (Willy Dahl: Vår egen tid) durch drei neuere Bände ersetzt wurde. Siehe Etterkrigslitteraturen Bd. 1–3. Literaturhinweise, Zeittafel und Personenregister für alle Bände am Schluss von Bd. 8. [SMS] |
Andersen, Per Thomas: Norsk litteraturhistorie 2. erw. Ausg. Oslo: Universitetsforlaget, 2012 [2001]. Einbändige Kompaktliteraturgeschichte, die dennoch Wert auf Vollständigkeit legt. In Jahrhunderte eingeteilt, umfasst sie die norwegische Literatur von der Eddadichtung bis hin zu modernen Schriftsteller(inne)n wie Ørstavik und Kjærstad und betrachtet Literatur explizit auch unter dem Aspekt ihrer Intermedialitet:»Dette er en litteraturhistorie der forfatternes tekster, ikke deres biografier står i sentrum. [...] Basert på den grunnholdning at litteratur er kunst, fremheves sammenhenger mellom litteratur, billedkunst og musikk.« (Umschlagtext). Einschließlich einer (kurzen) Bibliographie sowie eines Stichwort-, Namens- und Werkregisters. Sehr gut geeignet auch für Studienanfänger. Für zweite Ausgabe wurde das Kapitel zur Gegenwartsliteratur überarbeitet und bis zum Jahr 2011 erweitert. Laut Verlagsangaben enthält das Register der zweiten Ausgabe jedoch Fehler. Ein korrigiertes Register kann von den Seiten des Verlags heruntergeladen werden: http://www.universitetsforlaget.no [ChB] |
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Næss, Harald S. (Hg.): A History of Norwegian Literature Lincoln u. London: University of Nebraska Press, 1993 (= A History of Scandinavian Literatures; 2). Diese einbändige norwegische Literaturgeschichte für ein englischsprachiges Publikum deklariert sich als »a handbook of major names and titles in Norwegian letters and a history of the political, social, and cultural conditions that shaped literary currents in Norway«. (»Preface«, S. XI) Die Literaturgeschichte setzt sich ausdrücklich nicht von der generellen Tendenz der norwegischen Literaturgeschichtsschreibung ab, Literatur vor allem im Kontext der nationalen Identitätsbildung im 19. Jahrhundert und weitgehend positivistisch zu sehen: »The nineteenth century must be central in any history of modern Norway«. (»Preface«, XIII) Bei der Auswahl der zu behandelnden Autoren hat man sich auch davon leiten lassen, zu welchen Autoren und wie oft seit 1965 laut NLÅ-Bibliographie geforscht worden ist – trotz der eingestandenen Problematik einer solchen Auswahl garantiert sie jedoch auch, dass Literaturgeschichtsschreibung mit den Schwerpunkten aktueller Forschungstätigkeit korreliert wird. Einzelkapitel zur Frauen- (S. 349–371) sowie zur Kinder- und Jugendliteratur (S. 335–348). Bibliographie sowie gemeinsamer Index zu Titel, Verfasser, Stichworte. [SMS] |
1814ff |
Dahl, Willy: Norges litteratur Bd. 1: Tid og Tekst 1814–1884; Bd. 2: Tid og Tekst 1884–1935; Bd. 3: Tid og Tekst 1935–1972 (med et sluttkapittel om tekstene i 70- og 80-årene). Oslo: Aschehoug, 1981–1989. Standardwerk zur norwegischen Literatur ab 1814, das als Kontrast zur ersten Ausgabe von Norges Litteraturhistorie konzipiert und geschrieben wurde mit der erklärten Intention, sich der sonst üblichen Funktion von Literaturgeschichtsschreibung in Norwegen (Demonstration und Bestätigung der nationalen Identität) zu verweigern. Dahls erweiterter Kulturbegriff, Kultur ist »a whole way of life« in Anlehnung an Raymond Williams, lässt ihn u.a. Trivialliteratur miteinbeziehen und eine Literaturgeschichte als »en del av vår samlede mediehistorie med tyngden lagt på litteraturen« (»Etterskrift«, Bd. 3, S. 337) schreiben; die Periodisierung folgt der politischen Geschichte. Sach-, Titel- und Personenregister am Schluss von Bd. 3. [SMS] |
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Norheim, Marta: Røff guide til samtidslitteraturen 2. Aufl. Oslo: Samlaget, 2008. Thematisch geordnet in Kapiteln wie »Kunsten å overleve barndommen« oder »Religion og/eller galskap« stellt Norheim beispielhafte Autoren der 1990er Jahre vor. Anlass des Buches war ihre Arbeit beim NRK Kulturprogramm, weshalb das Buch wesentlich ›unwissenschaftlicher‹ als Andersens ist. [Vorwort:] »[E]g ønskte også å formidle noko av den lesegleda eg sjølv har opplevd.« Dennoch empfehlenswert, da wesentlich mehr Autoren (>70) behandelt werden als bei Andersen. [ChB] |
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Warme, Lars G. (Hg.): A History of Swedish Literature Lincoln u. London: University of Nebraska Press, 1996 (= A History of Scandinavian Literature; 3). Einbändige schwedische Literaturgeschichte, welche die Funktion von Literatur und Sprache (als kollektive Erfahrung) für die schwedische nationale Identität betont aufgrund von Schwedens »relative isolation in a remote corner of Europe« (»Introduction«, S. XIII) – wohl eher eine amerikanische als eine schwedische Perspektive. Finnlandschwedische Autoren sind nur ausnahmsweise einbezogen worden, da diese im Finnland-Band der History of Scandinavian Literatures behandelt werden sollen. Keine gemeinsame Methodologie der Beiträger. Einzelkapitel zur Frauen- (S. 472–494) sowie zur Kinder- und Jugendliteratur (S. 495–512). Bibliographie sowie gemeinsamer Index zu Titeln, Verfassern, Stichworten. [SMS] |
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Tigerstedt, E[ugène] N[apoleon] (Bd. 1–4) (Hg.): Ny illustrerad svensk litteraturhistoria [NISL] Bd. 1: Forntiden – Medeltiden – Vasatiden; Bd. 2: Karolinska tiden – Frihetstiden – Gustavianska tiden; Bd. 3: Romantiken – Liberalismen; Bd. 4: Åttiotal – Nittiotal; Bd. 5 (2 Teilbände): Linder, Erik Hjalmar: Fem decennier av nittonhundratalet. Sthlm: Natur och kultur, 1955–1966. Älteres Standardwerk zur schwedischen Literaturgeschichte, stark der historisch-biographischen Schule verpflichtet. In den Wertungen nach einem halben Jahrhundert häufig veraltet, ist die NISL doch noch weiterhin von Bedeutung, weil sie enorm detailreich und gerade in Bezug auf ältere Perioden viel materialreicher ist als DSL. Bibliographie am Ende eines jeden Bandes; Register über Namen und Titel zu allen Bänden am Ende von Bd. 4. — Der Bd. 5 war unter dem Titel »Fyra decennier av nittonhundratalet« das erste Mal unabhängig von der NISL 1949 erschienen; Fem decennier […] (1965) ist die vierte, umgearb. u. erw. Aufl. dieses Werkes, mit einem Verzeichnis biographischer Daten zu Autoren, einer Bibliographie sowie einem Register über Autoren, Titel und Stichworte. [SMS] |
1900–2012 |
Ekman, Michel, u. Clas Zilliacus (Hg.): Finlands svenska litteratur 1900–2012. Helsingfors: Svenska litteratursällskapet i Finland u.a., 2014. Verkürzte und aktualisierte Version des zweiten Bandes von Finlands svenska litteraturhistoria. |
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Für die finnlandschwedische Literatur siehe generell auch die schwedischen sowie die finnischen Literaturgeschichten. |
Nordfinnland |
Carlsson, Sinikka (Hg): Pohjois-Suomen kirjallisuushistoria Helsinki: Suomalaisen Kirjallisuuden Seura, 2010. Literaturgeschichte Nordfinnlands. |
Literatur-geschichte |
5 Bde. Rv: Mál og menning. Bd. 1: Hg. v. Vésteinn Ólason, 1992; . Ausg. 2006. Bd. 2: Hg. v. Vésteinn Ólason, 1993; 2. Ausg. 2006. Bd. 3: Hg. v. Halldór Guðmundsson, 1996. Bd. 4: Hg. v. Guðmundur Andri Thorsson, 2006. Bd. 5: Hg. v. Guðmundur Andri Thorsson, 2006. Großangelegte Literaturgeschichte, die in Zusammenarbeit einer Gruppe von Literaturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern den derzeitigen Wissensstand als neues Standardwerk bündelt. Am Ende jedes Bandes ein Personen- und Werkregister, aber kein zusammenhängendes Literaturverzeichnis. Quellenverweise und weitergehende Informationen werden im Anhang (statt Fuß- oder Endnoten bezogen auf die Seitenzahl der Darstellung) gegeben. [AVo] |
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Neijmann, Daisy: A History of Icelandic Literature Lincoln: University of Nebraska Press, 2006 (= A History of Scandinavian Literatures; 5). Mit rund 700 Seiten die umfangreichste isländische Literaturgeschichte in englischer Sprache und als Ablösung von Stefán Einarssons Literaturgeschichte gedacht. Enthält Kapitel zur isländischen Literatur vom Mittelalter bis ca. 2000 samt Kapitel zur isländischen Frauenliteratur, Theater, Kinder- und Jugendliteratur sowie zur isländisch-kanadischen Literatur. [ChB] |
Literatur-geschichte
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Marnersdóttir, Malan, u. Turið Sigurðardóttir: Føroysk bókmentasøga Bd. 1. Tórshavn: Nám., 2011. Dies ist der erste Band einer neuen (aber im methodischen Zugriff manchmal konservativen) Literaturgeschichte. Band 1 behandelt das 18. und 19. Jh. [ChL] |
1876–1993 |
Isaksen, Jógvan: Færøsk litteratur. Introduktion og punktnedslag Kbh: Vindrose, 1993. Nach einer Übersicht über die Geschichte der Inseln, die färöische Sprache und die mündliche Tradition wird in dem Kapitel »Moderne litteratur 1876–1993« zunächst ein gut vierzigseitiger Überblick über die moderne färöische Literatur gegeben. Schwerpunkt des Buches sind jedoch die »punktnedslag« zu einzelnen Verfassern (u.a. Jørgen-Frantz Jacobsen, William Heinesen, Heðin Brú, Martin Joensen, Karsten Hoydal, Jens Pauli Heinesen, Rói Patursson) und Werken im zweiten Teil des Buches. Wer des Dänischen, aber nicht des Färöischen mächtig ist, wird zudem für die Bibliographie färöischer Belletristik in dänischer Übersetzung (S. 329f) dankbar sein. Mit Namensregister. — Vgl. auch vom selben Verfasser: »Digtningens differentiering. Færøsk litteratur 1970–1990«. In: Nordica 7 (1990), S. 39–61. [SMS] |
1876–1979 |
Bd. 1: Frá landnámi til Hammershaimb; Bd. 2: 1876–1939; Bd. 3: 1940–1979. Tórshavn: Fannir, 2. Aufl. 1983 [1. Aufl. 1980–1983]. Nicht mehr recht aktuelle färöischsprachige Gesamtdarstellung der färöischen Literatur, allerdings für den Schulunterricht geschrieben. Mit Literaturhinweisen, Namens- und Titelregister. [SMS] |
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Bandle, Oskar: »Moderne färöische Literatur. Eine Standortbestimmung« In: skandinavistik 12 (1982), S. 81-111. –––: »Modern färöisk litteratur – en paradigmatisk utveckling« In: Kungl. Vitterhets Historie och Antikvitets Akademiens Årsbok 1982, S. 96-109. [Nachdrduck auch in Glauser, Jürg, u. Hans-Peter Naumann (Hg.): Schriften zur nordischen Philologie. Sprach-, Literatur- und Kulturgeschichte der skandinavischen Länder. Tübingen/Basel: Francke, 2001, S. 453-466.]. Die beiden Aufsätze von Bandle zeigen auf, wie die färöische Literatur erst ab Ende des 19. Jh.s den Anschluss an die moderne skandinavische und europäische findet. [ChL] |
Märchen |
Jakobsen, Jakob: Færøsk Sagnhistorie med en indledende Oversigt over Øernes almindelige Historie og Litteratur Tórshavn: H. N. Jacobsens Forlag, 1904. Jakobsens Werk behandelt die (ansonsten so gut wie unerforschten) färöischen Märchen und Abenteuer. [ChL] |
Tanzballaden |
Grundtvig, Svend: Meddelelse angaaende Færøernes Litteratur og Sprog In: Aarbøger for Nordisk Oldkyndighed og Historie, 1882, S. 357-372. Jacobsen, M.A.: Úr bókmentasögu okkara Tórshavn: A.S. ›Faerø Amtstidende‹s
Bogtrykkeri, 1921. Matras, Christian: Føroysk bókmentasøga Keypmannahavn: Føroya Málfelag, 1935. Schier, Kurt: »Sammlung, Wiederbelebung und Neudichtung von Heldenballaden auf den Färöern zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Historische Voraussetzungen und Konsequenzen« In: Reichert, Hermann, u. Günter Zimmermann (Hg.): Helden und Heldensage. Otto Gschwandtler zum 60. Geburtstag. Wien: Fassbaender, 1990 (= Philologica Germanica; 11), S. 329–358. –––: »Getanzte Geschichte und Geschichten: Färöische Balladen und die Entstehung des Bewußtseins eine nationalen kulturellen Identität auf den Färöern im 19. Jahrhundert« In: Hlawitschka, Eduard (Hg.): Forschungsbeiträge der Geisteswissenschaftlichen Klasse, München: Sudentendeutsche Akademie der Wissenschaften und Künste, 2005 (= Schriften der Sudentendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste; 26), S. 111–140. Die Werke von Grundtvig, Jacobsen und Matras behandeln vor allem die Tanzballaden und ihre Aufzeichnung, Schier vermittelt in seinen beiden Aufsätzen einen Überblick über das Genre. [ChL] |
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Für eine Überblicksdarstellung der färöischen Literatur siehe auch: Malan Marnersdóttir: Färöische Literatur«, in: Glauser, S. 423–444, W. Glyn Jones: »Faroese Literature«, in: Rossel, S. 545–585, sowie Næs, S. 11–20 u. 61–80. |