Studienbibliographie zur neueren
skandinavistischen und fennistischen Literaturwissenschaft

3.7 Geschichte der Literaturkritik

Literaturkritik ist in den letzten Jahrzehnten immer mehr ins Blickfeld der Forschung gekommen, was mit der literaturtheoretischen Aufwertung der Rezeptionsseite der Literatur z.B. in der Rezeptionsästethik oder im Prager Strukturalismus (Mukařovský, Vodička) zusammenhängt. Der Begriff der Literaturkritik ist jedoch – auch in vielen der im folgenden kommentierten Titel – recht mehrdeutig. Zumeist ist zwar die kritische, wertende Reflexion über ein Werk der zeitgenössischen Literatur in einer periodisch erscheinenden Schrift mit Aktualitätsbezug (z.B. einer Zeitung) gemeint, doch das Ziel von Geschichten der Literaturkritik ist entweder eine Rekonstruktion der hinter dem Tagesgeschäft der Literaturkritik wirksamen ästhetischen und außerästhetischen Kategorien und Normen, die in der ›konkreten‹ Literaturkritik ihren Ausdruck finden, oder aber eine Bestimmung der ›Institution‹ Literaturkritik. Literaturkritik kann sich somit vorrangig auf konkretes Rezensieren (›reviewing‹), auf die Rekonstruktion von Poetiken bzw. Ästhetiken anhand einer bestimmten Textsorte von Rezeptionszeugnissen (›criticism‹, siehe als Beispiel Wellek) oder auf eine Institution im literarischen System (siehe als Beispiel Hohendal) beziehen.


Wellek, René: Geschichte der Literaturkritik 1750–1950

[A History of Modern Criticism; 1955–1993]. Bd. 1: Das späte 18. Jahrhundert – Das Zeitalter der Romantik. Übers. v. Edgar u. Marlene Lohner (= Komparatistische Studien; 7); Bd. 2: Das Zeitalter des Übergangs. Übers. v. Cornelie u. Gert Ueding (= Komparatistische Studien; 5); Bd. 3: Das späte 19. Jahrhundert. Übers. v. Lisa Rüdiger (= Komparatistische Studien; 6); Bd. 4: Das 20. Jahrhundert. Teilbd. 1: Die englische und die amerikanische Literaturkritik 1900–1950. Übers. v. Annegrit u. Martin Brunkhorst (= Komparatistische Studien; 15). Berlin: de Gruyter, 1959-1990.

— — — : A History of Modern Criticism; 7. German, Russian, and East European Criticism, 1900–1950

London: Yale University Press, 1991.

— — — : A History of Modern Criticism; 8. French, Italian, and Spanish Criticism, 1900–1950

London: Yale University Press, 1993.

Wellek, der wegen seines intrinsischen Literaturbegriffes häufig vereinfachend dem New Criticism zugerechnet wird, legt mit dieser Geschichte der Literaturkritik ein enzyklopädisches Standardwerk nicht nur zur Literaturkritik im engeren Sinne vor, denn – wie Wellek in der Einleitung zum ersten Band schreibt –: »Der Begriff der ›Kritik‹ wird in unserer Darstellung sehr weit gefaßt, viel weiter als es besonders in Deutschland der Fall ist. Er bezieht sich nicht nur auf die Beurteilung individueller Bücher und Autoren, auf ›richtende‹ Kritik, angewandte Kritik, auf Zeugnisse literarischen Geschmacks, er bezieht sich vor allem auf das, was über die Prinzipien und die Theorie der Literatur gedacht worden ist […]. Kritik umfaßt also Literaturtheorie und Poetik«. (S. 7f) Der Schwerpunkt der Darstellung liegt auf der englischsprachigen Literaturkritik; nordeuropäische Literaturkritik kommt leider so gut wie nicht vor. Jeder Band mit Bibliographie, Zeittafel der Werke sowie Namens- und Sachregister. — Die letzten beiden Bände der amerikanischen Originalausgabe (Wellek (1959ff) und Wellek (1991)) sind nicht mehr in deutscher Übersetzung erschienen.


Anz, Thomas, u. Rainer Baasner (Hg.): Literaturkritik. Geschichte, Theorie, Praxis

München: Beck, 2004 (= Beck'sche Reihe; 1588).

Ziel des Buches ist, die historischen Entwicklungen und die theoretischen Grundlagen der Literaturkritik vorzustellen, wobei letzteres aber vergleichsweise knapp ausfällt. Dafür gibt es im abschließenden Kapitel noch Informationen und Anleitungen für diejenigen, die selbst literaturkritisch tätig werden wollen. [KaP]


Hohendal, Peter Uwe (Hg.): Geschichte der deutschen Literaturkritik (1730–1980)

Stuttgart: Metzler, 1985.

Die Geschichte der deutschen Literaturkritik wird entfaltet als »die Entstehung und Veränderung einer literarischen Institution« (Vorwort des Herausgebers, S. 3), und zwar als einer öffentlichen Institution, denn den fünf Abschnitten von fünf Autoren liegt ein sozialgeschichtlich fundiertes Modell von Öffentlichkeit zugrunde. Übersichtliche Darstellung der deutschen Literaturkritik seit der Aufklärung bis in die Gegenwart. Mit Namensregister.


Gebhardt, Peter (Hg.): Literaturkritik und literarische Wertung

Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1980 (= Wege der Forschung; 334).

Wie alle Bände dieser empfehlenswerten Reihe bietet auch dieser Band »repräsentative Ausschnitte der Forschungsentwicklung« (Einleitung des Herausgebers, S. 1). Der Band dokumentiert (mit Ausnahme eines Textes von Wellek (vgl. Wellek)) deutschsprachige Beiträge von Lessing bis in die späten siebziger Jahre unseres Jahrhunderts; philosophische Texte im eigentlichen Sinne sind nicht aufgenommen worden. Ziel des Bandes ist es, die aufgrund gesellschaftlich-historischer Entwicklungen im 19. Jh. aufgetretene Kluft zwischen Literaturkritik und -wissenschaft zu verringern. Mit Bibliographie und Namensregister.


Winge, Mette (Hg.): Kritikhistorie. En antologi

Kbh: Gyldendal, 1972.

34 Texte zur (vorwiegend dänischen) Kritikgeschichte sind in dieser Anthologie zusammengestellt. Jeder Text wird mit Bemerkungen zu Autor, Werk und Zeit ein- und mit Literaturhinweisen ausgeleitet. Vorausgeschickt ist den Anthologietexten ein Aufsatz der Herausgeberin, in dem sie eine allzu knappe Überblicksdarstellung der Kritikgeschichte von den griechischen Klassikern bis hin zu aktuellen Positionen zu Beginn der siebziger Jahre (Rezeptionsästhetik, Strukturalismus) liefert (»Rids af de litterære teoriers udvikling« (S. 9–32)). Mit Literaturhinweisen sowie einem Register über Stichwörter und Autoren (unbekannte werden kurz erläutert).


Elbek, Jørgen (Hg.): Dansk litterær kritik fra Anders Sørensen Vedel til Sophus Claussen

Kbh: Gyldendal, 1964 (= Gyldendal uglebøger; 83).

Elbek definiert Literaturkritik als »tanker om digtning, vurderende betragtninger over litteratur« (S. 7) und konzentriert sich auf von Dichtern geschriebene Kritik, weniger auf die professionelle und/oder akademische Kritik. Grobe chronologische Ordnung der für die dänische Literaturkritik zentralen Aufsätze, arrangiert in fünf Abschnitte: »Litteratur og nation« (18. Jh.), »Digter og digtning« (spätes 18., frühes 19. Jh.), »Motiv og tolkning« (Mitte und Ende des 19. Jh.), »Skribent og reform« (Mitte und Ende des 19. Jh.), »Idé og virkelighed« (Jahrhundertwende zum 20. Jh.). Ohne Einführungen zu Texten und Verfassern; sparsame Anmerkungen.


Nielsen, Frederik (Hg.): Dansk Litteratur- og Teaterkritik. En antologi

Kbh: Jespersen og Pio, 1948.

Umfasst den Zeitraum vom 18. bis zum Ende des 19. Jh. Mit kurzen Einführungen vor den ausgewählten Texten (nur kürzere Texte mit Rezensionscharakter und nur Rezensionen von dänischen Werken). Titel- und Personenregister.


Jørgensen, John Chr.: Det danske anmelderis historie. Den litterære anmeldelses opståen og udvikling 1720–1906

Kbh: Fisker & Schou, 1994.

Rezensionen in Zeitungen, Zeitschriften oder anderen periodisch erscheinenden Schriften werden als Textgenre mit eigenen Regeln verstanden, wodurch auch Rezensionen als häufig stigmatisiertes Genre rehabilitiert werden sollen. Untersucht wird die Genese und Entwicklung des Genres sowie dessen allmähliche Professionalisierung mit einem methodischen Ansatz, der formalistischer ist als z.B. Rubows oder Welleks ästhetisch-historische Untersuchungen oder jene Literaturkritikforschung, die sich auf das Studium der Institution ›Literaturkritik‹ (wie z.B. Hohendal oder in den Bänden von Beyer) konzentriert. Mit Zeitungs-, Zeitschriften- und Personenregister.


Mortensen, Finn Hauberg: Litteraturfunktion og symbolnorm 1800–1870

2 Bde. Kbh: Akademisk, 1973.

Ziel der Studie ist eine Beschreibung, wie die dänische Literaturkritik im Untersuchungszeitraum »opfattede symbol- og billedsproget« – nicht als Selbstzweck, sondern weil die Symbol- und Bildsprache in hohem Grade korrespondiere mit der Auffassung der Kritik von der inneren und äußeren Form der Literatur. Nach einer Klärung der benutzten Begriffe sowie einer Übersicht, wie die zeitgenössische dänische Literaturkritik die Symbol- und Bildsprache nach eigener Aussage verstand, folgen drei Hauptteile, nämlich zum Verständnis der Symbol- und Bildsprache in der (Kritiker-)Schule Oehlenschlägers, Heibergs sowie in der Reaktion gegen Heibergs Schule. Sehr materialreiches und akribisches Werk. Mit Personenregister.


Rubow, Paul V[iktor]: Dansk litterær Kritik i det nittende Aarhundrede indtil 1870

2. unveränd. Aufl. Kbh: Levin & Munksgaard, 1970.

— — — : Heiberg og hans Skole i Kritikken

Kbh: Gyldendal, 1953.

Zwei frühe Studien zur dänischen Literaturkritik mit Pioniercharakter (seine Doktorarbeit von 1921 konnte Rubow noch mit dem Satz einleiten: »De kritiske Forfatterskaber i vor Litteratur har hidtil ikke været Genstand for sammenfattende videnskabelig Behandling«, S. 5) und weitgehend ästhetischem Ansatz. Rubow untersucht die theoretische und methodische Grundlegung einer nicht-klassizistischen Kritik im 19. Jh., wobei er grob eine Oehlenschläger-Schule (Signifikationsprinzip, subjektiv, das Werk wird an seiner Bedeutung gemessen) und eine Heiberg-Schule unterscheidet (objektiv, Betonung von Form und Technik). Heiberg ist ihm der bedeutendste Kritiker dieser Zeit; folgerichtig konzentrierte er sich ausschließlich auf die Heiberg-Schule in seiner späteren Überarbeitung und Verkürzung seiner Doktorarbeit, »Heiberg og hans Skole i Kritikken« (mit dem etwas irreführenden Untertitel »2. Udgave af Dansk Litterær Kritik i det 19. Aarhundrede«). Beide Bände mit Personenregister.


Bredsdorff, Thomas, John Chr[istian] Jørgensen u. Finn Klysner (Hg.): Anmelderi. Teater og litteratur i pressen siden 1880

Kbh: Fremad, 1983.

Die Aufsatzsammlung enthält 14 Beiträge zur Geschichte der dänischen Literatur- und Theaterkritik der letzten einhundert Jahre (wichtige Kritiker, Genres, Medien). Mit kommentierter Bibliographie, Literaturverzeichnis, Verzeichnis der erwähnten Rezensionen und einem Personenregister.


Beyer, Edvard, u.a. (Hg.): Norsk litteraturkritikks historie 1770–1940

Bd. 1: Beyer, Edvard, u. Morten Moi: 1770–1848; Bd. 2: Linneberg, Arild: 1848–1870. Oslo: Universitetsforlaget, 1990–1992.

Norwegisches Standardwerk zur Geschichte der Literaturkritik. »Emnet er kritikkens mottagelse og vurderingen av litteraturen i tidsrommet fra omkring 1770 til omkring 1940« (Bd. 1, S. 12); das Ziel sei »å undersøke hva som kjennetegner litteraturkritikken som formidlende instans mellom forfatter/verk og publikum« (Bd. 1, S. 19): Die Geschichte der norwegischen Literaturkritik wird also – in Übereinstimmung z.B. mit Hohendal – als Etablierung und Behauptung einer Institution geschildert. Bezieht auch in Norwegen geborene Kritiker ein, die in Dänemark wirkten. Literaturhinweise, Namensregister und am Ende des ersten Bandes im Appendix eine Beschreibung der für das Projekt verwendeten Datenbank sowie ein Verzeichnis der einschlägigen ›hovedopgaver‹ (Abschlussarbeiten).


Christophersen, Tom (Hg.): Norsk litteraturkritikk 1770–1890. En antologi

Oslo: Gyldendal Norsk, 1974 (= En Fakkel-bok; F 295).

Hannevik, Arne (Hg.): Norsk litteraturkritikk 1890–1914. En antologi

Oslo: Gyldendal Norsk, 1973 (= Gyldendals studiefakler; 46).

Imerslund, Knut (Hg.): Norsk litteraturkritik 1914–1945. En antologi

Oslo: Gyldendal Norsk, 1970 (= Gyldendals studiefakler; 26).

Anthologien norwegischer Literaturkritik, »stort sett hentet fra den litteraturkritikk som finnes i dagspressen og i periodiske publikasjoner av forskjellige slag, mens f.eks. den ›akademiske‹ kritikken […] ikke har vært tatt i betraktning.« (Imerslund, S. 7) Die Einleitung des Herausgebers gibt jeweils eine Übersicht über die Entwicklung der Literaturkritik im fraglichen Zeitraum; außerdem ist jeder Artikel mit kurzen Erläuterungen zum jeweiligen Verfasser und zum Text versehen. Mit Bibliographie.


Aarnes, Sigurd Aa. (Hg.): Norsk litteratur gjennom øyenvitner. En litteraturhistorisk kildesamling 1830–1970

Bergen, Oslo u. Tromsø: Universitetsforlaget, 1979.

Anthologie für den Universitätsunterricht, wobei alle aufgenommenen Texte prinzipiell die Maßgaben erfüllen müssen, dass sie über Literatur von Zeitgenossen sowie nicht fiktiv sind und dass sie von Norwegern geschrieben wurden. Gegliedert nach herkömmlicher Periodisierung; zu jeder Periode gibt es einen besonders typischen ›Epochentext‹, eher theoretisch-ästhetische Texte wie z.B. literarische Manifeste als auch natürlich Rezensionen zu konkreten Einzelwerken. Ohne kurze Einführungen zu Autor und Werk, wirklich nur – wie der Titel sagt – eine Quellensammlung. — Völlige Umarbeitung einer älteren Anthologie des gleichen Herausgebers: Norsk litteraturkritikk fra Tullin til A.H. Winsnes. Bergen, Oslo u. Tromsø: Universitetsforlaget, 1970.


Lervik, Åse Hiorth (Hg.): Gjennom kvinneøyne. Norske kvinners litteraturkritikk og reaksjon på litteratur ca 1880–1930

Tromsø, Oslo u. Bergen: Universitetsforlaget, 1980.

— — — (Hg.): Gjennom kvinneøyne. Norske kvinners litteraturkritikk og reaksjon på litteratur ca 1930–1980

Tromsø, Oslo u. Bergen: Universitetsforlaget, 1982.

Angesichts der Tatsache, dass weibliche Literaturkritik sowohl bei Aarnes sowie bei Christophersen, Hannevik und Imerslund schwach repräsentiert ist, formuliert die Herausgeberin als ihre Intention »å utfylle bildet av norsk litteratur og dens forhold til sin tid men en kvinnedimension, fordi de rådende fremstillinger er mannsdominerte.« (Bd. 1, S. 17f) Beide Bände werden mit historischen Übersichten der Herausgeberin eingeleitet. Alle Artikel und Aufsätze, beginnend mit Camilla Collett, sind ungekürzt abgedruckt und mit Erläuterungen zur jeweiligen Zeitung und Autorin versehen. Mit Literaturhinweisen und Register; am Schluss von Bd. 2 zudem eine umfangreiche Bibliographie von Janet Rasmussen: »Kvinner og norsk litteratur. En bibliografi over forskning 1955–1980« mit den Unterabschnitten »Kilder«, »Kjønnsroller i litteraturen«, »kvinnelitteratur«.


Andreæ, Daniel (unter Mitwirkung von E[ugène] N[apoleon] Tigerstedt) (Hg.): Svensk litteraturkritik. En antologi

Sthlm: Svenska Bokförlaget, 1964.

Anthologie schwedischsprachiger Literaturkritik von Mattias av Linköping (14. Jh.) bis zu Elmer Diktonius, jeweils mit einer kurzen einführenden Erläuterung zu dem jeweiligen Text sowie einem Textnachweis. Lebende Autoren sind nicht vertreten; die letzten Texte stammen also aus den Zwanzigern. Mit einer Einführung von Tigerstedt zur Geschichte der europäischen Literaturkritik. Weder Register noch Literaturverzeichnis.


Bergh, Gunhild: Litterär kritik i Sverige under 1600– och 1700–talen

Sthlm: Jacob Bagges söner, 1916.

Die Studie sei »ett försök att genom en undersökning av de uttalanden, som kunna framletas ur dissertationer, brev, tidningar, tal, kritiska arbeten etc. visa utvecklingen av den svenska litterära kritiken från renässanspoetikens första införande genom Laurentius Fornelius fram till mediet av 1790-talet« (unpag. Vorwort). Mit Literaturverzeichnis und Personenregister.


Aspelin, Kurt: Poesi och verklighet

Bd. 1: Några huvudlinjer i 1830-talets svenska kritikerdebatt. Göteborg: Akademiförlaget, 1967 (= Scandinavian University Books); Bd. 2: 1830-talets liberala litteraturkritik och den borgerliga realismens problem. Sthlm: Norstedt, 1977.

Zentrale Studie zur Literaturkritik der ›Übergangsperiode‹ der 1830er in Schweden, als sich der (Ideal-)Realismus durchzusetzen begann. Mit Personenregister.


Rydén, Per: Domedagor. Svensk litteraturkritik efter 1880

Lund: Press & Litteratur, 1987 (= Press & Litteratur; 14).

Gewichtiges Standardwerk über »hundra år av ställningstaganden till skönlitterära verk« (S. 1), wobei die Tageskritik im Zentrum steht. Etwas unübersichtlich in 27 Kapitel gegliedert; für eine konzise chronologische Übersicht zur schwedischen Literaturkritik 1880–1980 sei Kap. 27 empfohlen: »Linjer och lagar: om kritikens utveckling och villkor« (S. 451–514). Mit Literaturhinweisen, Personen-, Zeitungs-, Zeitschriften- und Sachregister sowie mit einer englischen Zusammenfassung.


Holmström, Roger: Karakteristik och värdering. Studier i finlandssvensk litteraturkritik 1916–1929

Åbo: Åbo akademis förlag, 1988.

Analyse der Rezeption modernistischer finnlandschwedischer Literatur durch deren zeitgenössische Literaturkritiker. Methodisch durch eine positivistische Sammelleidenschaft geprägt. Wertvoll wegen der systematischen Darstellung sonst kaum zugänglichen Materials.


Varpio, Yrjö (Hg.): Kirjallisuuskritiikki Suomessa

2 Bde. Helsinki: Kirjastoplavelu, 1980/1982.

Gibt einen Überblick über die Entwicklung der Literaturkritik und -information in der finnischen Presse, untersucht die Bedeutung der Literaturkritik.


Varpio, Yrjö: The History of Finnish Literary Criticism 1828-1918

Helsinki: Societas scientiarum Fennica, 1990 (= The history of learning and science in Finland 1828-1918; 15a).

Eine ausführliche Beschreibung der finnischen Literaturkritik mit Blick auf ihren geschichtlichen Hintergrund und ihrer Entstehung sowie auf ihre Entwicklungstendenzen in den Jahren von 1828 bis 1918. [HNi]


Krogerus, Tellervo: Kirjallinen linja. Valvoja ja Aika 1907-1922

Helsinki: SKS, 1992 (= Suomalaisen Kirjallisuuden Seuran toimituksia; 576).

Eine detaillierte Betrachtung der finnischen Kulturzeitschriften Valvoja und Aika und ihrer literarischen Orientierung. Dabei wird die Geschichte der finnischen Literaturkritik anhand der Literaturseiten dieser Zeitschriften – insb. die Jahre von 1907 bis 1922 – behandelt. Zugleich werden Hintergründe zur damaligen Literaturgeschichtsschreibung in Finnland sowie die Thematik ›Machtausübung in der finnischen Literatur‹ erläutert. [HNi]



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