2.2. Literaturtheorie und Methode
Nach einem Theoriedefizit der Literaturwissenschaft, das in der Nachkriegsepoche mit der dominierenden, sogenannten werkimmanenten Literaturinterpretation fast ein Vierteljahrhundert währte und vor allem auf ›Einfühlung‹ vertraute, kam es – und zwar nicht zufällig nach und seit 1968 – zu einigen heftigen Schüben einer Neubestimmung von ›Methoden‹ und ›Theorien‹ und ihrer Anwendung innnerhalb der Literaturwissenschaft. Allerdings bürgt weder das Wort ›Theorie‹ bereits für deren Homogenität, noch bürgt eine ›Methode‹ für unmittelbare Anwendbarkeit im Sinne eines Werkzeugs, zumal es sich oft um Adaptionen aus anderen Bereichen (Psychologie, Soziologie, Kommunikationsforschung, Philosophie etc.) handelt. In den letzten Jahren sind zudem immer neue ›turns‹ oder ›Wenden‹ in den Kulturwissenschaften ausgerufen worden, z.T. in Konkurrenz zu bestimmten einzelnen Literaturtheorien, z.T. als Versuch, das Gemeinsame bestimmter theoretischer Ansätze unter einer ›Wende‹ zu subsumieren. [TFS/SMS] NB! An der Universität Göttingen entsteht derzeit eine annotierte Bibliographie zur Literaturtheorie: http://www.literaturtheorie.uni-goettingen.de/ |