Münzen (Giovanni Gorini in Vorb.)
Die Münzfunde aus dem Reitia-Heiligtum umfassen vorrömische, römisch-republikanische und kaiserzeitliche Münzen. Zu den ältesten Stücken zählen fünf Aes rude - Vorläufer der Münzen - aus der Stufe Este III. Die ältesten eigentlichen Münzen können an das Ende des 3. Jh. v. Chr. gestellt werden, die jüngsten in die Mitte des 2. Jh. n. Chr. Bei fünf weiteren Münzen, die aus dem 4. Jh. n. Chr. stammen, ist die Zuordnung zum Reitia-Heiligtum nicht gesichert. Die größte Anzahl der Münzen kann der augustäischen und der julisch-claudischen Zeit zugewiesen werden.
Nach G. Gorini handelt es sich bei den Münzfunden - anhand der zu verzeichnenden Nominalwerte - vermutlich zu einem großen Teil um Weihefunde und nur zu geringerem Teil um Verlustfunde oder mögliche Zahlungen von Weihenden an das Heiligtum (z. B. als Bezahlung der Priester für geleistete Dienste oder für den Kauf von Weihegaben).
Das deutliche Vorherrschen von Münzen aus Italien und Gallien gegenüber solchen aus weiter entfernten Gebieten (Prägeorte: u. a. Ephesos, Hyppo Regius in Nord-Afrika, Tarragona in Ostspanien) lässt nach G. Gorini darauf schließen, dass das Reitia-Heiligtum eher ein regionales als überregionales Einzugsgebiet hatte.
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