Professor Dr. Reinhard Strey, Institut für Physikalische Chemie und Kolloidchemie, ist die Overbeek-Goldmedaille für sein Lebenswerk verliehen worden.
Professor Strey hielt von 1996 bis zu seinem Ruhestand 2015 den Lehrstuhl für Physikalische Chemie an der Universität zu Köln inne. Seine Forschungsinteressen lagen und liegen im Bereich der Grenzflächenphänomene, Struktur und Phasenverhalten komplexer Fluide und Nukleation. Besonders im Bereich der Mikroemulsionen hat er mit fortschrittlichen Methoden wie der Kleinwinkelstreuung und Cryo-Elektronenmikroskopie wichtige Beiträge zum Verständnis dieser Systeme geleistet und existierende Theorien weiterentwickelt.
Die Overbeek-Goldmedaille (Overbeek Gold Medal) ist eine seit 2005 jährlich vergebene Auszeichnung im Bereich der Wissenschaft der Kolloide und Grenzflächen, die von der European Colloid & Interface Society (ECIS) für das Lebenswerk eines Forschers vergeben wird. Sie ist zu Ehren des niederländischen Kolloidwissenschaftlers Theodor Overbeek (1911–2007) benannt. Overbeek war auch der erste Empfänger des Preises.
Auszeichnungen und Ehrenämter
Professor Dr. Reinhard Strey
Professor Dr. Ludwig Kuntz, Dr. Kerstin Wellermann, Professor Dr. Bernhard Roth
Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des 23. Deutschen Kongresses für Versorgungsforschung am 25. September 2024 hat die Jury des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung (DNVF) den Wilfried-Lorenz-Versorgungsforschungspreis 2024 vergeben. Preisträger*innen der Universität zu Köln waren Professor Dr. Ludwig Kuntz, Dr. Kerstin Wellermann und Professor Dr. Bernhard Roth.
Sie haben zusammen mit ihren Kollegen Professor Dr. Felix Miedaner (Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften) und Professor Dr. Stefan Scholtes (University of Cambridge) die ausgezeichnete Studie »Service Quality Implications of Long Periods of Consecutive Working Days: An Empirical Study of Neonatal Intensive Care Nursing Teams« erstellt.
Die Studie untersucht die Auswirkungen unmittelbar aufeinander folgender Arbeitstage auf die Versorgungsqualität in der neonatologischen Intensivpflege. Ausgangspunkt dieser Analyse ist die gängige Praxis, dass Krankenhäuser ihre Personalrichtlinien häufig auf sichere tägliche Kennzahlen wie das Verhältnis von Pflegekraft zu Patient stützen. Es besteht weitgehend wissenschaftlicher Konsens, dass eine damit einhergehende angemessene Personalausstattung in der Pflege positive Effekte auf die Versorgungsqualität hat. In der Praxis sehen sich Krankenhäuser jedoch mit der Herausforderung konfrontiert, auf unvorhergesehene Nachfrageanstiege oder Personalengpässe reagieren zu müssen. In solchen Situationen wird häufig auf Pflegekräfte zurückgegriffen, die zusätzliche aufeinanderfolgende Arbeitstage übernehmen, um Personalengpässe zu überbrücken.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass diese Vorgehensweise, obwohl sie kurzfristig Personalprobleme löst, unbeabsichtigt die Versorgungsqualität und -sicherheit negativ beeinträchtigen kann und somit die Vorteile einer höheren Personalausstattung untergraben könnte. Demgegenüber kann eine Begrenzung der Anzahl aufeinanderfolgender Arbeitstage signifikante Verbesserungen in der Intensivpflege bewirken. Für die Versorgungsqualität sollte daher nicht nur die tägliche Personalausstattung, sondern auch die Länge der Arbeitszeiträume von Pflegekräften berücksichtigt werden.
Generalkonsul David Gill
Generalkonsul David Gill wurde auf Anregung des Rektors Professor Dr. Joybrato Mukherjee von KölnAlumni, dem Netzwerk der Universität zu Köln, mit der Honour-Alumnus-Urkunde ausgezeichnet. Die Ehrung würdigt den bisherigen Generalkonsul am Deutschen Generalkonsulat in New York für seine langjährige Unterstützung der Universität zu Köln und der Arbeit ihres Verbindungsbüros in New York. Leiterin Dr. Eva Bosbach überreichte ihm die Urkunde am 20. August bei seiner feierlichen Verabschiedung im German House Auditorium in New York. Gill ist designierter Deutscher Botschafter in Irland.
Dr. Martin Dichter
Eine Studie am Institut für Pflegewissenschaft der Universität zu Köln unter Beteiligung von Erstautor Dr. Martin Dichter hat den Theo und Friedl Schöller-Preis 2024 erhalten. Im Rahmen des Kölner Projekts konnten vorhandene Schlafprobleme von Menschen mit Demenz in Pflegeheimen reduziert werden. Der Theo und Friedl Schöller-Preis wird seit 2013 jährlich vom Klinikum Nürnberg ausgeschrieben, um gemeinsam mit der Theo und Friedl Schöller-Stiftung Forschungsarbeiten auszuzeichnen, die eine gute Versorgung älterer Menschen konstruktiv untersuchen. Mit dem Preisgeld von 20.000 Euro ist die Auszeichnung die am höchsten dotierte auf dem Gebiet der Altersmedizin in Deutschland. In diesem Jahr wurde neben dem Kölner Projekt ein weiteres Projekt des Universitätsklinikums Marien Hospital Herne ausgezeichnet.
Menschen mit Demenz leiden häufig an Schlafproblemen, jeder fünfte Mensch mit Demenz in einer stationären Langzeitpflegeeinrichtung ist betroffen. Weitere Gesundheitsprobleme sind oft die Folge. Aktuelle Übersichtsarbeiten zeigen, dass es derzeit keine wirksamen Medikamente zur Verringerung von Schlafproblemen bei Menschen mit Demenz gibt. Die Studie unter Leitung des Kölner Instituts für Pflegewissenschaft zielte darauf ab, eine neu entwickelte, komplexe nicht-pharmakologische Intervention zur Schlafförderung zur Vermeidung beziehungsweise Reduktion von Schlafproblemen von Menschen mit Demenz in der stationären Langzeitpflege hinsichtlich ihrer Effekte zu untersuchen.
Im Verlauf einer Demenz sind Ein- und Durchschlafprobleme und nächtliche Unruhe ein häufiges Symptom. Das Zeitgefühl der Betroffenen kann gestört sein, sodass sich ihr Tag-Nacht-Rhythmus verschiebt. Aber auch Medikamente, Ängste, der typische Bewegungsdrang oder schlafhemmende Routinen in den Einrichtungen können bewirken, dass die Menschen schlecht schlafen. Schlafförderung hat für die Pflege und Versorgung von Menschen mit Demenz somit einen hohen Stellenwert. Die Wirksamkeit des entwickelten Konzepts wurde in einer randomisierten kontrollierten Untersuchung belegt.
Professorin Dr. Elke Kalbe, Dr. Kristin Folkerts, Moritz Ernst, Professorin Dr. Nicole Skoetz
Die Hilde-Ulrichs-Stiftung hat ihren diesjährigen Stiftungspreisen an ein Forschungsteam der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät verliehen. Ausgezeichnet wurden Projektleiterin Professorin Dr. Elke Kalbe, Dr. Kristin Folkerts, Gerontologin und Stellvertretende Leitung Medizinische Psychologie, Moritz Ernst, Erstautor der Arbeit und stellvertretender Leiter der Arbeitsgruppe für evidenzbasierte Medizin, sowie Professorin Dr. Nicole Skoetz, Leiterin des Instituts für Gesundheitswesen, für die Untersuchung »Physische Interventionen bei Menschen mit Morbus Parkinson: Ein systematisches Review mit Netzwerk-Metaanalyse (PIPa-Net)«.
Die Meta-Studie untersucht die Wirksamkeit von unterschiedlichen Bewegungsangeboten auf die Schwere der Bewegungssymptome, die Lebensqualität und Nebenwirkungen bei Menschen mit Parkinson. Das Fazit: Hauptsache Bewegung! Die im Review ausgewertete Evidenz aus 156 randomisierten Studien spricht für günstige Auswirkungen von Sport für Parkinson-Erkrankte. Die genaue Art der Bewegung ist, so die Forschenden, zweitrangig. Parkinson kann nicht geheilt, aber die Symptome können gelindert werden, wobei auch Physiotherapie oder andere Bewegungsangebote helfen können. Sport – so weiß man – hat vielfältige positive Effekte auf die Gehirngesundheit und auch auf Symptome der Parkinson-Krankheit. Bislang war jedoch unklar, ob bestimmte Arten von Bewegung bei dieser Zielgruppe besser wirken als andere. Die Kölner Forscher*innen konnten nun herausfinden, dass die Art der Bewegung – ob Nordic Walking, Tanzen, Tai Chi oder Aquagymnastik – weniger wichtig ist. Menschen mit Parkinson sollten daher ermuntert werden, ihren persönlichen Vorlieben an Bewegungsangeboten zu folgen.
Der Morbus Parkinson ist eine fortschreitende Erkrankung des Gehirns, von der meist Menschen über 60 betroffen sind. Die Symptome beginnen nach und nach und umfassen vor allem Probleme mit der Bewegung wie zum Beispiel Bewegungsverlangsamung, Zittern, Muskelsteifheit und Probleme mit dem Gleichgewicht und der Koordination. Die Betroffenen können auch Depressionen, Stimmungsschwankungen, erhöhte Müdigkeit, Schlafstörungen und kognitive Beeinträchtigungen, wie beispielsweise Schwierigkeiten beim Denken oder mit dem Gedächtnis, haben.
Dr. Sebastian Walter
Dr. Sebastian Walter, Oberarzt in der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und plastisch-ästhetische Chirurgie der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät, ist auf dem diesjährigen Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) in Berlin zusammen mit Dr. Robert Nißler von der ETH Zürich mit dem Heinz-Mittelmeier-Preis ausgezeichnet worden. Sie erhielten den mit insgesamt 5.000 Euro dotierten Preis für ihre Arbeit mit dem Titel »Material-Intrinsic NIR-Fluorescence Enables Image-Guided Surgery for Ceramic Fracture Removal«, die im Advanced Healthcare Materials Journal publiziert wurde.
Die Forscher entwickelten darin eine Methode, um Keramikpartikel – wie sie beispielsweise bei Implantatbruch künstlicher Hüftgelenke auftreten – im Weichgewebe mittels NIR-Fluoreszenz zu detektieren. Dies könnte in Zukunft die vollständige Entfernung der Partikel aus dem Gewebe und damit die anschließende Neuimplantation einer Keramikgleitpaarung ermöglichen.
Patrik Schelemei
Patrik Schelemei, Medizinischer Doktorand in der Arbeitsgruppe von Professor Dr. Holger Winkels, Experimentelle Kardiologie im Herzzentrum der Uniklinik, ist Ende September auf den Herztagen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie mit dem Wissenschaftspreis der Segnitz-Ackermann-Stiftung ausgezeichnet worden. Er erhält den mit 3.000 Euro dotierten Preis für seine Arbeit mit dem Titel »Olfactory receptor 2 drives abdominal aortic aneurysm by promoting CX3CR1-mediated monocyte recruitment«.
Makrophagen, die als sogenannte Fresszellen im angeborenen Immunsystem für die Abwehr von Krankheitserregern zuständig sind, sind kritisch an der Entstehung eines Bauchaortenaneurysmas – einer fatalen Ausbeulung der Hauptschlagader mit hoher Sterblichkeit – beteiligt. In der ausgezeichneten Arbeit konnten die Forschenden zeigen, dass diese Makrophagen in der Hauptschlagader von Menschen und Mäusen mit Bauchaortenaneurysma einen Geruchsrezeptor, den olfaktorischen Rezeptor 2 (Olfr2), ausbilden. Mechanistisch ist der Olfr2 auf Makrophagen maßgeblich an der Entzündungsreaktion in der Gefäßwand beteiligt und treibt die Einwanderung von Monozyten, den Vorläuferzellen der Gefäßmakrophagen, aus dem Blut in das Bauchaortenaneurysma voran. Sowohl die genetische Defizienz als auch pharmakologische Hemmung des Olfr2 konnten vor der Ausbildung eines Bauchaortenaneurysmas schützen.
Alicia Meyer-Hofmann
Alicia Meyer-Hofmann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Zahnerhaltung und Parodontologie im Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Uniklinik, ist von der Deutsche Gesellschaft für Parodontologie e.V. auf deren Jahrestagung in Bonn Ende September mit dem 1. Bestpreis im DG PARO-Kurzvortragswettbewerb 2024 geehrt worden. Sie erhält den mit 750 Euro dotierten Preis für ihren Vortrag zur Arbeit mit dem Titel »Mundgesundheitskompetenz in verschiedenen Altersgruppen«. Die vorgestellten Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse zur Mundgesundheitskompetenz von Patientinnen und Patienten, die in der Uniklinik im klinischen Studierendenkurs behandelt wurden. Damit können gezielte Präventionskonzepte, die anhand der individuellen Bedürfnisse und des klinischen Risikoprofils des Einzelnen entwickelt werden, um eine mundgesunde Situation herzustellen, wovon langfristig auch die Allgemeingesundheit profitiert.
Annika Meyer
Annika Meyer, Assistenzärztin in der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, wurde von der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL) mit dem Förderpreis »Digitales Labor« ausgezeichnet. Sie hat den Preis für ihre Arbeiten zu Künstlicher Intelligenz am Institut für Klinische Chemie der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät erhalten.
Die Ärztin ging der Frage nach, wie gut ChatGPT im medizinischen Bereich funktioniert. Dazu ging Meyer einen innovativen Schritt: Sie ließ die KI gleich drei medizinische Staatsexamina lösen. Erstaunliches Fazit: Die aktuellste von Meyer getestete KI-Version bestand die Examina mühelos. Allerdings resultieren gerade daraus auch ernsthafte Risiken. Denn ChatGPT vermochte zwar die medizinischen Fragen des Staatsexamens korrekt zu beantworten – nicht aber jene Fragen, die Patientinnen und Patienten im realen Alltag stellen. Weil die KI aber in der Tonalität eine extreme Professionalität vortäuscht, klingen falsche Antworten gerade für Laien kompetent und richtig. Die Folge: Mitunter Gesunde lassen sich verstärkt ärztlich untersuchen, was wiederum im schlimmsten Fall das Gesundheitswesen unnötig belasten kann. Annika Meyer zufolge bietet ChatGPT ein enormes Potenzial – aber auch viel Luft nach oben im Bereich der medizinischen Alltagsanwendungen.
Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL) hat in diesem Jahr den Förderpreis »Digitales Labor« zum ersten Mal verliehen. Der Grund: Digitalisierung spielt auch im Labor eine immer größere Rolle. Die DGKL unterstützt diese Entwicklung und würdigt herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Digitalisierung und KI-Anwendungen in der Laboratoriumsmedizin. Die Auszeichnung wurde auf dem DKLM 2024 in Bremen verliehen und ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert. Den Preis teilen sich dieses Jahr zwei Arbeitsgruppen.
Privatdozentin Dr. Angela Kribs
Privatdozentin Dr. Angela Kribs, Leitende Oberärztin für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin in der Uniklinik Köln, ist mit dem renommierten neonatologischen Preis der Europäischen Gesellschaft für Neonatologie ausgezeichnet worden. Die Verleihung fand im September 2024 in Wien statt.
Dr. Kribs, die sich seit Jahrzehnten für die Versorgung frühgeborener Kinder einsetzt, wurde insbesondere für ihren innovativen Ansatz gewürdigt, der auf den Fähigkeiten des einzelnen Frühgeborenen basiert und die Intensivmedizin nur dort einsetzt, wo sie zwingend notwendig ist. Diese schonende, auf das Wohl und die Entwicklung der Kleinsten fokussierte Versorgung spiegelt sich auch im geplanten Centrum für Familiengesundheit (CEFAM) an der Uniklinik wider, das eine umfassende Begleitung von Familien in besonderen Lebenslagen ermöglichen soll. Ziel ist es, den Frühgeborenen die bestmögliche Unterstützung zu bieten und gleichzeitig ihre Eigenentwicklung zu fördern. Die Verleihung des Preises ist eine Bestätigung für die bedeutenden Fortschritte in der Frühgeborenenversorgung, die in Köln erzielt wurden.
Professor Dr. Julian Koenig
Professor Dr. Julian Koenig von der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik und der Medizinischen Fakultät der Universität hat den diesjährigen Excellence Award der European Society for the Study of Personality Disorders erhalten. Die ausgezeichnete Arbeit mit dem Titel »Age dependent effects of early intervention in borderline personality disorder in adolescents« ist in der Fachzeitschrift Psychological Medicine erschienen.
Die Arbeit adressiert Effekte der frühen Intervention in einer großen Stichprobe von über sechshundert Jugendlichen mit Symptomen einer Borderline-Persönlichkeitsstörung und deren Entwicklung über einen Zeitraum von zwei Jahren. Erstmals konnte die normative Entwicklung der Störung moduliert und gezeigt werden, dass frühe Interventionen einer normativen Verschlechterung der Symptomatik mit höherem Alter vorbeugen können.
Der Preis zeichnet Forschungsteams für publizierte Fachartikel aus, die die Forschung zu Persönlichkeitsstörungen weltweit deutlich voranbringen und einen herausragenden Beitrag zum Verständnis und zur Behandlung von Personen mit Persönlichkeitsstörungen leisten. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.
Privatdozentin Dr. Silke van Koningsbruggen-Rietschel
Privatdozentin Dr. Silke van Koningsbruggen-Rietschel, Leiterin des Mukoviszidosezentrums Köln und des Mukoviszidose-Studienzentrums der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Uniklinik Köln, wurde für die kommenden drei Jahre zur Vizepräsidentin der Europäischen Mukoviszidosefachgesellschaft (European Cystic Fibrosis Society – ECFS) ernannt.
Die ECFS ist eine internationale Fachgesellschaft, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Lebenserwartung und Lebensqualität von Menschen mit Mukoviszidose durch qualitativ hochwertige Forschung und Etablierung von Behandlungsstandards zu verbessern. Sie unterstützt dabei ein Netzwerk internationaler CF-Spezialisten in Klinik und Forschung, welches zusammen mit europäischen Patientenorganisationen, Zulassungsbehörden und anderen Fachgesellschaften den Informationsaustausch fördert. Bevor Privatdozentin Dr. van Koningsbruggen-Rietschel zur Vizepräsidentin der ECFS ernannt wurde, leitete sie das Studiennetzwerk ECFS-CTN, das die klinischen Studien zur Mukoviszidose in Deutschland koordiniert.
Lena Haarmann, M. Sc.
Lena Haarmann, M. Sc., Psychologin in der Abteilung für Medizinische Psychologie, Neuropsychologie & Gender Studies an der Uniklinik Köln, wurde beim 1. Bochumer Symposium für Diversitätsmedizin mit dem Posterpreis ausgezeichnet. Sie präsentierte ihr Poster mit dem Titel »Higher Risk of Physical Health Conditions in Sexual Minority Men«. Das Symposium fand am 9. Oktober 2024 am Institut für Diversitätsmedizin der Ruhr-Universität Bochum statt.
In der Studie von Lena Haarmann, die auf einem umfassenden systematischen Review mit Meta-Analysen basiert, wurde erstmalig in einer Übersichtsarbeit das erhöhte Risiko für verschiedene physische Erkrankungen von schwulen und bisexuellen Männern im Vergleich zu heterosexuellen Männern gezeigt. Besonders auffällig waren erhöhte Prävalenzen bei chronischen Atemwegserkrankungen, insbesondere Asthma, sowie bei Kopfschmerzerkrankungen, chronischen Nierenerkrankungen und Hepatitis B/C.
Vor allem in Bezug auf Asthma und Kopfschmerzerkrankungen könnte dies auf das durch den Minderheitenstress häufig dauerhaft erhöhte Stresslevel zurückzuführen sein, das viele queere Menschen erleben. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, Diversitätsaspekte wie sexuelle Identität in der Gesundheitsforschung stärker zu berücksichtigen, um eine bestmögliche Gesundheitsversorgung für alle Menschen zu gewährleisten.
Professorin Dr. Heidrun Golla
Professorin Dr. Heidrun Golla vom Zentrum für Palliativmedizin der Uniklinik und der Medizinischen Fakultät der Universität hat auf der diesjährigen Tagung der European Association of Neuro-Oncology (EANO) in Glasgow den Preis »Best oral presentation for Supportive care & quality of life research« erhalten.
Ausgezeichnet wurde ihr Vortrag mit dem Titel »Effect of early integration of palliative care on the quality of life in glioblastoma patients«. Bei der präsentierten Arbeit handelt es sich um eine multizentrische, randomisierte, klinische Phase-3-Studie, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wurde. Untersucht wurde die Wirkung spezialisierter Palliativmedizin auf Menschen, die an einem Glioblastom erkrankt sind, und deren Angehörigen. An der Studie waren circa hundert Mitarbeitende der Unikliniken in Aachen, Bonn, Düsseldorf, Freiburg, Köln und München sowie weiterer medizinischer Forschungsinstitute beteiligt. Die Ergebnisse der Studie sollen zeitnah veröffentlicht werden.
Dr. Antonia Howaldt
Dr. Antonia Howaldt hat auf der diesjährigen Tagung der DOG den Wissenschaftspreis der Stiftung Auge für ihre Arbeit zur kornealen Myofibromatose gewonnen. Ihre Arbeit zur »Infantiler Myofibromatose der Hornhaut, verursacht durch neuartige aktivierende Imatinib-empfindliche Varianten in PDGFRB« überzeugte die Jury hochrangiger Expertinnen und Experten aus ganz Deutschland.
Dr. Wei Zhang
Dr. Wei Zhang wurde für seine exzellente Dissertation mit dem DOG-Promotionspreis für grundlagenwissenschaftliche Arbeiten ausgezeichnet. Dieser vom Herrmann-Wacker-Fonds gesponserte Preis würdigt herausragende Promotionen im Bereich der Augenheilkunde und fördert zukünftige wissenschaftliche Arbeiten. Dr. Zhangs Arbeit ist ein beeindruckender Beitrag zur Grundlagenforschung in der Ophthalmologie.
Dr. Hanhan Liu
Dr. Hanhan Liu, Clinician Scientist in der Augenheilkunde, ist mit dem DOG-Helmholtz-Forschungspreis ausgezeichnet worden. Dieser Preis würdigt junge Ophthalmologinnen und Ophthalmologen unter 40 Jahren für herausragende wissenschaftliche Leistungen, insbesondere im Bereich der translationalen Forschung und klinischen Studien. Dr. Liu erhielt die Auszeichnung für ihre innovative Forschung über die Rolle von Wasserstoffsulfid und Ferroptose beim Glaukom.
Panpan Li und Dr. Xin Shi
Panpan Li und Dr. Xin Shi haben den DOG-Glaukomforschungspreis für ihre Arbeit zum Thema »Pathological high intraocular pressure induces glial cell reactive proliferation contributing to neuroinflammation of the blood-retinal barrier via the NOX2/ET-1 axis-controlled ERK1/2 pathway« erhalten. Ihre Forschung, veröffentlicht im Journal of Neuroinflammation, leistet einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis der neuroinflammatorischen Prozesse beim Glaukom.
Professor Dr. Claus Cursiefen
Professor Dr. Claus Cursiefen, Direktor des Zentrums für Augenheilkunde an der Uniklinik Köln, wurde der ›von Graefe-Preis‹ der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) verliehen.
Der ›von Graefe-Preis‹, benannt nach dem Gründer der DOG, wird seit 1876 alle zwei Jahre für besonders herausragende wissenschaftliche Leistungen im Bereich der Augenheilkunde im deutschsprachigen Raum vergeben. Der Preisträger hält statutengemäß dann im Folgejahr während des DOG-Kongresses die ›von Graefe-Vorlesung‹. Professor Cursiefen ist nach Dr. Samelsohn 1885 und Professor Krieglstein 2008 bereits der dritte Kölner, der diesen renommierten Preis erhält. Dr. Samelsohn, ein Schüler von Graefes, war der Begründer der akademischen Augenheilkunde in Köln.
Cursiefen und sein Team hätten zahlreiche Strategien entwickelt, um den langfristigen Erfolg von Hornhauttransplantationen zu optimieren, hieß es anlässlich der Auszeichnung, die im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung in Berlin verliehen wurde. Er habe nicht nur die verschiedenen Operationstechniken der Hornhauttransplantation optimiert, sondern auch einen signifikanten Beitrag zur Reduktion der immunologischen Abstoßungsreaktion der Transplantationen geleistet.
Professor Dr. Stephan Baldus
Professor Dr. Stephan Baldus, Direktor der Kardiologie im Herzzentrum der Uniklinik Köln, ist für die nächsten zwei Jahre zum Präsidenten der Ordinarienkonferenz Kardiologie e. V. gewählt worden.
Der Verbund ist eine Interessengemeinschaft aller Ordinarien in Deutschland, die eine Klinik für Kardiologie an einer Universitätsklinik leiten. Er widmet sich den Fragen und Interessen der universitären Kardiologie mit gesellschaftlicher, gesundheitspolitischer und wissenschaftlicher Ausrichtung. Professor Baldus möchte im Rahmen der Arbeit des Verbunds die Belange der Patientinnen und Patienten an den universitären Herzzentren in Deutschland in Zukunft noch mehr in den Vordergrund stellen. Durch die engen Verbindungen des Verbunds zur Fachgesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, sieht er gute Chancen, dass dies gelingt.
Professor Dr. Frank Neubacher
Professor Dr. Frank Neubacher ist zum Mitglied des neu eingerichteten Wissenschaftlichen Beirats des Landespräventionsrates NRW berufen und zum Sprecher dieses Beirats gewählt worden.
Professor Neubacher sieht Kriminalprävention als eine staatliche und gesellschaftliche Aufgabe, die auf wissenschaftlicher Grundlage betrieben werden sollte. In seiner Funktion als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats möchte er die politischen Entscheidungsträger*innen durch seine wissenschaftliche Expertise unterstützen.
Professor Dr. Dr. h.c. Bernhard Kempen
Professor Dr. Dr. h.c. Bernhard Kempen, ehemaliger Direktor des Instituts für Völkerrecht und ausländisches öffentliches Recht, wurde die Ehrendoktorwürde der Ivane Javakhishvili Tbilisi State University (Georgien) verliehen.
Dr. Svenja Bonmann
Dr. Svenja Bonmann, Institut für Linguistik / Historisch-Vergleichende Sprachwissenschaft, ist ab 1. Januar 2025 Stipendiatin im Jungen Kolleg der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Die Linguistin hatte die Jury in einem mehrstufigen Auswahlverfahren überzeugt. Die Aufnahme in das Junge Kolleg ist eine bedeutende Auszeichnung und mit einem jährlichen Stipendium von 10.000 Euro verbunden. Zudem bietet das Junge Kolleg die Möglichkeit zum Austausch mit anderen exzellenten jungen Forscher*innen und Künstler*innen.
Dr. Bonmann erforscht die Sprachenvielfalt der Welt aus diachroner wie synchron-typologischer Sicht. Sie hat zu differentieller Objektmarkierung im Austronesischen ebenso geforscht wie zu rezenten quantitativen und qualitativen Methoden des Sprachvergleichs. Gegenwärtig leitet sie zwei von ihr begründete Forschungsgruppen. Die Arbeit der einen Gruppe knüpft an ihre partielle Entzifferung eines antiken Schriftsystems, der sogenannten Kuschana-Schrift, an und soll eine in den Kuschana-Inschriften überlieferte, bislang unbekannte mitteliranische Sprache möglichst umfassend erforschen. Parallel zur Kuschana-Gruppe – und in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Eugen Hill – leitet Dr. Bonmann eine weitere Forschungsgruppe, die sich der systematischen Erforschung einer Gruppe paläosibirischer Sprachen widmet, den sogenannten Jenissejsprachen. Diese zeichnen sich durch typologisch interessante Merkmale aus (Tonsprachen, polysynthetische Morphologie) und sind vermutlich der letzte Rest paläolithischer Sprachen Sibiriens.
Svenja Bonmann hat Geschichte, Germanistik, Mittelalterstudien sowie Linguistik an den Universitäten Duisburg-Essen, Köln und Zürich studiert. Sowohl ihre Bachelor- als auch ihre Masterarbeit wurden ausgezeichnet. Ihre Dissertation im Bereich Historisch-Vergleichender Sprachwissenschaft zur syntaktischen Rekonstruktion iranischer Nominalphrasen erreichte den zweiten Platz im Wettbewerb der Indogermanischen Gesellschaft um die beste Dissertation des Jahres 2022-23. Seit 2023 ist Dr. Bonmann Akademische Rätin auf Zeit an der Universität zu Köln und arbeitet an ihrer Habilitation zum Thema „Indogermanische Kleincorpussprachen“. Breitgefächerte Sprachkenntnisse, unter anderem in Sanskrit, Latein, Altgriechisch, Gotisch, Altnordisch, Hethitisch, Luwisch, Tocharisch A/B, Awestisch, Altpersisch, Choresmisch, Baktrisch, Sogdisch und Gandhari, ermöglichten ihr die Entzifferung der Kuschana-Schrift.
Seit 2006 fördert die Akademie mit dem Jungen Kolleg den Nachwuchs in Nordrhein-Westfalen und zählt mittlerweile rund 190 aktive, assoziierte und ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten. Das Junge Kolleg steht Promovierten sowie herausragenden künstlerischen Talenten offen, die nicht älter als 36 Jahre sind. Voraussetzung für die Mitgliedschaft sind zusätzlich zur Promotion herausragende wissenschaftliche oder künstlerische Leistungen.
Professor Dr. Claus Kreß
Professor Dr. Claus Kreß, Direktor des Institute for International Peace and Security Law, ist in die Nationale Akademie der Wissenschaften gewählt worden.Prof. Kreß wird der Sektion „Kulturwissenschaften“ angehören, zu denen die Leopoldina auch die Rechtswissenschaften zählt. Die 1652 gegründete Leopoldina vereinigt rund 1.600 Forschende aus nahezu allen Wissenschaftsbereichen und aus über dreißig Ländern zu einer klassischen Gelehrtengesellschaft. Die Mitglieder werden in einem mehrstufigen Auswahlverfahren in die Akademie gewählt. Kriterium für die Aufnahme sind herausragende wissenschaftliche Leistungen.
Nadine Rott
Nadine Rott, Referentin in der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Uniklinik Köln, ist Anfang November auf dem Resuscitation Kongress des European Resuscitation Councils (ERC) in Athen als Fellow of the European Resuscitation Council (FERC) ausgezeichnet.
Weitere Informationen
Professor Bernd Böttiger
Professor Bernd Böttiger, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Rates für Wiederbelebung (GRC), Bundesarzt des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und langjähriger Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, hat gemeinsam mit seiner weltweiten Arbeitsgruppe eine hochrangige Auszeichnung für das besondere internationale Engagement im Bereich der Schüler*innenausbildung in Wiederbelebung - KIDS SAVE LIVES erhalten. Der prominente Ian G. Jacobs Award wurde von der American Heart Association während des diesjährigen Resuscitation Science Symposium (ReSS) in Chicago, Illinois überreicht.
KIDS SAVE LIVES ist eine internationale Initiative, unter anderem von Professor Böttiger initiiert und geleitet, um Schüler*innen weltweit in Wiederbelebung auszubilden. Das zentrale Ziel dieser Initiative – Module zum Thema Wiederbelebung im Umfang von 2 Unterrichtsstunden pro Jahr spätestens ab der 7. Klasse in allen Schulen einzuführen – wird seit 2014 auch vom Schulausschuss der Deutschen Kultusministerkonferenz und seit 2015 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt.
Dr. Wouter Jolie
Privatdozent Dr. Wouter Jolie vom II. Physikalischen Institut der Universität zu Köln hat heute von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e.V. den Gaede-Preis für Vakuumwissenschaft und -technik erhalten. Der Preis wurde ihm in Würdigung seiner herausragenden Beiträge zur Erforschung von Korrelationsphänomenen in niedrigdimensionalen Quantensystemen verliehen.
Wouter Jolie untersucht durch Tieftemperatur-Rastertunnelspektroskopie die elektronische Struktur und Korrelationsphänomene in zweidimensionalen Materialien, die er in situ mittels Molekularstrahlepitaxie herstellt. Er hat insbesondere bahnbrechende Arbeiten zur Tomonaga-Luttinger-Flüssigkeit und zur experimentellen Überprüfung des Anderson-Modells geleistet, in dem er eindimensionale Quantenkäfige erforscht hat, die durch Zwillingsgrenzen in zweidimensionalen Halbleitern gebildet werden.
Wouter Jolie studierte Physik an der Universität zu Köln und wurde dort 2017 promoviert. Als Feodor-Lynen-Stipendiat war er zwei Jahre an der Radboud Universität Nijmegen tätig. Zurück in Köln war er zunächst Post-Doc, ab 2022 Nachwuchsgruppenleiter und ab 2024 Projektleiter im Sonderforschungsbereich 1238 „Kontrolle und Dynamik von Quantenmaterialien“. Wouter Jolie hat sich im Juli 2024 in Köln habilitiert.
Die Auszeichnung wird im März 2025 während der DPG-Frühjahrstagung in Regensburg verliehen.
Der Gaede-Preis, 1985 von Dr. Manfred Dunkel gestiftet, wird durch die Gaede-Stiftung finanziert und von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e.V. (DPG) vergeben. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von bis zu 10.000 Euro, einem durch Leybold gestifteten Modell der ersten Molekularluftpumpe von Prof. Wolfgang Gaede und einer Urkunde.
Dr. Andreas Pfützner
Dr. Andreas Pfützner, Martin-Buber-Institut für Judaistik, wurde für seine Forschung zur Geschichte des Antisemitismus in Rumänien, „Die rumänisch-jüdische Frage: Europäische Perspektiven auf die Entstehung einer Anomalie (ca.1772-1870)“, den Österreichischen Staatspreis für Geschichtswissenschaften im Bereich Nachwuchs verliehen.
Der alle zwei Jahre vergebene Preis fördert die wissenschaftliche Exzellenz in den Geschichtswissenschaften, den Forschungsstandort und Forschungsschwerpunkt Österreich, den wissenschaftlichen Nachwuchs sowie die Wissenschaftskommunikation.
Dr. Jannik Stemler
Dr. Jannik Stemler, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Europäischen Exzellenzzentrum für Pilzerkrankungen an der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln, ist Anfang 2024 zum Fellow der ECMM (European Confederation of Medical Mycology) Academy ernannt worden. Die ECMM versteht sich als Dachorganisation der europäischen mykologischen Institute und fördert die internationale Zusammenarbeit von Wissenschaftler*innen in diesem Bereich. Academy Fellows sind anerkannte Mykolog*innen mit herausragender Expertise in der medizinischen Mykologie.
Dr. Jannik Stemler arbeitet im Team von Professor Dr. Oliver Cornely in der klinischen Prüfung neuer Antimykotika und Impfstoffe mit. Dabei ist er stellvertretender Leiter mehrerer Studien und arbeitet aktiv an der Erstellung von Leitlinien.
Karoline Spiess
Karoline Spiess, Therapeutische Leitung in der Kinder- und Jugendreha der UniReha, ist auf dem 33. Reha-Kolloquium Mitte März in Bremen mit dem erstmals vergebenen Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für pädiatrische Rehabilitation und Prävention ausgezeichnet worden.
Sie erhielt den mit 2.000 Euro dotierten Preis, überreicht vom 1. Vorsitzenden Florian Knöfel, für ihre Promotionsarbeit zum Thema »Messung von Therapiezielen in der Kinder- und Jugendrehabilitation vor dem Hintergrund der International Classification of Function, Disability and Health«.
Die Promotion umfasst eine systematische Übersichtsarbeit zu dem Thema »valide und reliable Messverfahren zu Messung von Partizipation bei Kindern und Jugendlichen«, eine Expertenbefragung unter allen Rehabilitationseinrichtungen für Kinder und Jugendliche in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu dem Thema »Messung von Partizipation im Rehabilitationsalltag« sowie eine prospektive Studie in der Kinder- und Jugendreha der UniReha mit der Frage, in wie weit ein Rehabilitationskonzept Einfluss auf die Gesundheit und Lebensqualität bei sowohl den Kindern und Jugendlichen als auch deren Eltern hat.
Professorin Dr. Rita Schmutzler
Professorin Dr. Rita Schmutzler, Leiterin des Zentrums für Familiären Brust- und Eierstockkrebs der Uniklinik Köln, ist Anfang Mai bei einer Feierstunde im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) mit dem Wilhelm-Warner-Preis 2023 ausgezeichnet worden.
Professorin Schmutzler erhielt die Auszeichnung für ihr Lebenswerk im Bereich der Forschung und Versorgung bei familiär genetisch bedingtem Mamma- und Ovarialkarzinom. Ihr wurde zu Beginn der Forschungskarriere in den 1990er Jahren die Bearbeitung eines Nischenthemas nachgesagt. Heute ist bekannt, dass viele Krebserkrankungen genetisch bedingte und damit erbliche Ursachen haben können. Die Wissenschaftlerin beschäftigt sich mit der Aufdeckung genetischer Ursachen beim Mamma- und Ovarialkarzinom und vor allem mit der Frage, wie Ergebnisse von genetischen Screens einzuordnen sind. Zudem konnte eine risikoadaptierte Prävention bei Krebserkrankungen innerhalb einer Familie als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen etabliert werden.
Mit dem Wilhelm-Warner-Preis werden jedes Jahr namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Bereich der Krebsforschung ausgezeichnet. Die Stiftung geht auf den Hamburger Gastronom Wilhelm Warner zurück, der 1960 an einem Krebsleiden verstarb, und wurde im Jahre 1961 in Hamburg gegründet.
Dr. Anna Kron
Für ihre Verdienste im »nationalen Netzwerk Genomische Medizin Lungenkrebs« (nNGM) ist Dr. Anna Kron im Rahmen des Vision Zero Summits 2024 in Berlin mit dem Vision Zero Innovationspreis ausgezeichnet worden. Vision Zero e.V. ist ein Zusammenschluss namhafter Vertreter aus Wissenschaft, Medizin, Medien, Stiftungen, Verbänden und forschender Industrie. Er will dazu beitragen, die Prävention und Früherkennung von Krebserkrankungen nachhaltig zu verbessern. Ziel ist es, die Zahl der vermeidbaren krebsbedingten Todesfälle drastisch zu senken, idealerweise gegen null (zero) zu bringen.
Das nNGM, das seit 2018 von der Deutschen Krebshilfe gefördert wird, ist ein bundesweites Netzwerk zur Implementierung personalisierter Lungenkrebsdiagnostik und -therapie, an dem mittlerweile 29 nNGM-Zentren und über 500 regionale Netzwerkpartner (kommunale Krankenhäuser und Praxen) teilnehmen und das mit steigender Tendenz aktuell rund 20.000 Patienten mit Lungenkrebs erfasst. Die nNGM-Zentren leisten die bundesweit vereinheitlichte Durchführung einer breiten molekularen Diagnostik, Empfehlung und Beratung, die Zuweisung zu klinischen Studien und die zentrale Evaluation, während die Mehrzahl der Patienten heimatnah bei den regionalen Partnern behandelt werden kann.
Das nNGM hat sich seit seiner Gründung 2018 zur weltweit größten Lungenkrebsinitiative entwickelt. Es entstand aus dem Kölner »Netzwerk Genomische Medizin«, das sich seit 2010 erfolgreich für die Implementierung personalisierter Therapien in der Versorgung von Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs einsetzt.
Professor Dr. Carsten Kobe
Professor Dr. Carsten Kobe, Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Uniklinik Köln, ist im Rahmen der 62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin mit dem Preis für den bestbewertesten Abstract ausgezeichnet worden. In der Arbeit »Ergebnisse der PET-adaptierten Phase-II-Studie HD 21 der deutschen Hodgkin Studiengruppe (GHSG)« wird eine PET-basierte Behandlung von Lymphompatienten untersucht. Im Vergleich zu anderen Studien ist es in der vorgestellten Arbeit gelungen, auf Basis der PET bei der überwiegenden Mehrheit auf Teile der Chemotherapie und auf die Bestrahlung zu verzichten.
Die Nuklearmedizin ist an der Uniklinik Köln ein wichtiger Partner in den interdisziplinären Tumorkonferenzen, da sie mit der PET-CT-Diagnostik ein hervorragendes Werkzeug für das Management der Lymphome anbieten kann.
Dr. Christoph Hüser
Dr. Christoph Hüser, Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie im Schwerpunkt Klinische Notfall- und Akutmedizin der Uniklinik Köln, ist zusammen mit seinem Kollegen Raimund H. Lülsdorff, Assistenzarzt für Unfallchirurgie an der BG- und Uniklinik Bergmannsheil in Bochum, mit dem Hans-Werner-Feder Preis 2024 der Deutschen Gesellschaft Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin e.V. ausgezeichnet worden. Der Preis wird für besonders innovative Projekte verliehen, die die Arbeit in der Notfallmedizin positiv verändern. Die beiden Mediziner erhalten den mit 1.000 Euro dotierten Preis für ihr Projekt ToxDocs.de.
Auf ToxDocs.de veröffentlichen sie deutschsprachige Review-artige Übersichtsartikel zu Intoxikationen und bieten außerdem eine PDF-Datei mit Pocket-Cards an, die eine kurze Übersicht zu den wichtigsten Fakten der jeweiligen Toxine bieten. Diese können lokal gespeichert werden und sind so auch offline zum Beispiel auf dem Handy im Rettungsdienst verfügbar. Die Artikel dieses Blogs werden im Sinne des FOAM-Gedanken (»free open access medical education«) kostenlos zur Verfügung gestellt und sind bei Rettungsdienst, Notfall- und Intensivmedizinern in Deutschland hoch angesehen.
Die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) ist ein diagnostisches Untersuchungsverfahren, bei dem mit Hilfe von schwach radioaktiv markierten Substanzen verschiedene Stoffwechselvorgänge des Körpers sichtbar gemacht werden können.
Dr. Christian U. Hübbers
Priv.-Doz. Dr. Christian U. Hübbers, AG Molekulare Kopf-Hals-Onkologie der HNO-Klinik der Uniklinik Köln, wurde mit dem mit 20.000 Euro dotierten Stiftungspreis für seine Arbeiten zu »Neue Ziele für altbekannte Medikamente – NSAIDs bei Kopf-Hals-Tumoren«ausgezeichnet.
Etwa 650.000 Patientinnen und Patienten erkranken pro Jahr weltweit neu an Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereiches. In den kommenden Jahren wird mit einer stetigen Zunahme gerechnet, so dass wir bis 2030 von ca. einer Million Neuerkrankungen ausgehen können. Neben einer häufig großen Belastung für die betroffenen Personen durch funktionelle und ästhetische Einschränkungen ist auch die Wahrscheinlichkeit für ein Therapieversagen sehr hoch, so dass weiterhin etwa 350.000 Menschen jährlich an dieser Erkrankung sterben. Die Etablierung prognostischer Marker als Grundlage einer personalisierten Therapie wird insbesondere durch die anatomische und molekulare Heterogenität dieser Tumoren erschwert.
Kölner Forschende rund um die Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde & Kopf- und Halschirurgie, des Instituts für Pathologie und des Instituts für Virologie waren in der Vergangenheit maßgeblich daran beteiligt, mit Humanen Papillomviren (HPV) neben Alkohol- und Tabakkonsum einen unabhängigen Risikofaktor für die Entstehung eines Kopf-Hals-Tumors nachzuweisen. Insbesondere die Optimierung der Therapie dieser HPV-positiven Tumoren steht im Zentrum der weiteren Forschungstätigkeiten.
Dr. Tristan Lerbs
Anlässlich ihres 38. Kuratoriumstreffens hat die Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals zwei Kölner Forscher mit Forschungspreisen geehrt. Dr. Tristan Lerbs, Institut für Pathologie der Uniklinik Köln, wurde mit dem Alexander Karl Preis 2024 ausgezeichnet. Für seine Arbeiten zum »Einfluss von Tetraspaninen auf das lokale Immunmilieu in Kopf-Hals-Karzinomen«erhält er eine Förderung von 25.000 Euro. Die sogenannten Tetraspanine sind eine bestimmte Gruppe von Eiweißen, die sich möglicherweise in Zukunft für eine Therapie eignen.
Dr. Natalie Herold
Dr. Natalie Herold vom Zentrum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs der Uniklinik Köln ist auf der 43. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie e.V. (DGS) mit dem Vortragspreis im Bereich Translationale Forschung ausgezeichnet worden. Sie erhält den Preis für ihren Beitrag zum Thema »Untersuchung des Brustkrebs-Kandidatengens MAP3K1 in 8,164 Indexpatientinnen am FBREK Zentrum Köln«.
Das Gen MAP3K1 wurde in einer Meta-Analyse von großen Whole-Exome-Sequenzierungsdatensätzen als neues Kandidatengen für Brustkrebs (BC) identifiziert. Über das Register HerediCaRe des Deutschen Konsortiums konnten die betroffenen Familien des Kölner Zentrums identifiziert und in Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzt*innen in den kooperierenden Brustzentren kontaktiert werden. Die Arbeit ist ein Beispiel für das gelungene Wissen-generierende Versorgungskonzept im Deutschen Konsortium Familiärer Brust- und Eierstockkrebs. Dadurch wird die Bewertung auch seltener Genveränderungen möglich, um Zusammenhänge mit der Tumorentwicklung zu erfassen und personalisierte risikoadaptierte Präventionsempfehlungen zu entwickeln.
Professor Dr. Dr. Emmanouil Fokas
Professor Dr. Dr. Emmanouil Fokas, Direktor der Klinik für Radioonkologie, Cyberknife und Strahlentherapie der Uniklinik Köln, ist auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) in Kassel mit dem renommierten Preis für Klinische Radioonkologie geehrt worden. Diese höchste Ehrung in der Strahlentherapie, die von der DEGRO in Zusammenarbeit mit der Cabillic-Engenhart-Stiftung verliehen wird, ist mit 25.000 Euro dotiert und würdigt herausragende Leistungen auf dem Gebiet der klinischen Radioonkologie.
Zusätzlich zu seiner Forschungsarbeit bietet Professor Fokas gemeinsam mit seinem Team Beratungsgespräche für Patient*innen mit Rektumkarzinom an. In diesen Gesprächen werden die verschiedenen neoadjuvanten Behandlungsoptionen ausführlich erläutert und individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt. Nach dieser neoadjuvanten Therapieoptionen kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Operation vermieden und der Organerhalt ermöglicht werden. Dadurch haben sich die Behandlungsoptionen für Patient*innen mit Rektumkarzinom erheblich erweitert.
Professor Dr. Gereon R. Fink
Professor Dr. Gereon R. Fink ist in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina aufgenommen worden. Mit der Aufnahme in die Leopoldina wird als einer der meistzitierten deutschen Neurowissenschaftler für herausragende wissenschaftliche Leistungen in den Neurowissenschaften geehrt. Professor Fink ist Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie des Universitätsklinikum Köln, Professor für Neurologie der Universität zu Köln und seit 2019 Dekan der Medizinischen Fakultät.
Gereon R. Fink hat sich international einen Namen als kognitiver Neurowissenschaftler gemacht. Seine Arbeiten haben unter anderem das Verständnis von Störungen der Motorik und Kognition nach einem Schlaganfall sowie deren Verbesserung im Rahmen der Rehabilitation entscheidend gefördert. Zudem hat er bedeutende Impulse zur Untersuchung von höheren Hirnfunktionen mittels Positronen-Emissions-Tomographie und funktioneller Kernspintomographie geliefert. Seine jüngsten wissenschaftlichen Arbeiten befassen sich mit neuen Therapieansätze (Tiefe Hirnstimulation, transkranielle Magnetstimulation, transkranielle Gleichstromstimulation) zur Verbesserung gestörter Hirnfunktionen.
Mit ihren rund 1.600 Mitgliedern aus über 30 Ländern ist die Leopoldina eine klassische Gelehrtengesellschaft. Seit Gründung der Akademie 1652 wurden mehr als 7.000 Persönlichkeiten in ihre Reihen aufgenommen. Dazu gehörten unter anderem Marie Curie, Charles Darwin, Albert Einstein, Johann Wolfgang von Goethe, Alexander von Humboldt, Justus von Liebig und Max Planck.
Professor Dr. Christoph Ernst
Professor Dr. Christoph Ernst vom Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene an der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät ist für das Rise Up!-Programm der Boehringer Ingelheim Stiftung ausgewählt worden. Das Forschungsprogramm richtet sich an herausragende und ungewöhnlich kreative Grundlagenforschende aus der Biologie, Chemie und Medizin, die zum ersten Mal eine W2-Professur an einer deutschen Universität angenommen haben.
Mit der Förderung der Boehringer Ingelheim Stiftung in Höhe von 555.950 Euro wird Ernst die Rolle von intermediären Stoffwechselprodukten bei der Abwehr mikrobieller Infektionen durch das angeborene Immunsystem erforschen. Erkenntnisse aus diesen Studien könnten zu neuen antimikrobiellen Strategien gegen ein breites Spektrum von Mikroorganismen führen, die aufgrund antimikrobieller Resistenzen schwer zu behandeln sind.