Steigende Lebenserwartung, fortschreitende Digitalisierung und eine zunehmende kulturelle Vielfalt an Lebensentwürfen: Unsere Gesellschaft durchläuft einen tiefgreifenden Wandlungsprozess. 4,8 Millionen Menschen in Deutschland sind über 80 Jahre alt; 1,6 Millionen Senior_innen haben einen Migrationshintergrund. Beide gehören zu den am schnellsten wachsenden Bevölkerungsgruppen. Gleichzeitig steigt der Einfluss digitaler Technologien auf zentrale Lebens- und Gesellschaftsbereiche stetig.
All diese Veränderungen stellen auch das Gesundheitssystem vor neue inhaltliche und strukturelle Herausforderungen: Welchen Einfluss haben die geänderten Rahmenbedingungen auf unsere gesellschaftlichen Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit? Wie beeinflussen sie unsere Auffassungen von Solidarität und Gerechtigkeit? Und welche Folgen ergeben sich dadurch für normative Handlungsanweisungen und Versorgungserwartungen?
Diese und weitere Fragen werden im Projekt „Normen im demographischen Wandel – Gesundheit und Krankheit, Solidarität und Gerechtigkeit (NoWa)“ theoretisch und empirisch näher untersucht. Ziel des Projekts ist es, ein Modell zur Bestimmung der Konzepte von Gesundheit und Krankheit sowie von Solidarität und Gerechtigkeit zu entwickeln, das verschiedene gesellschaftliche Kontexte berücksichtigt. Darauf aufbauend wird ein normativ fundierter Kriterienkatalog erstellt, der dazu beitragen soll, Rahmenbedingungen der Gesundheitsversorgung in einer alternden Gesellschaft analysieren, bewerten und zukunftssicher gestalten zu können.
Koordiniert wird das vom Bundesministerium für Gesundheit für zweieinhalb Jahre mit über 400.000 Euro geförderte Projekt von der geschäftsführenden Direktorin von ceres, Prof. Dr. Christiane Woopen. An NoWa beteiligt sind zudem das Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung Berlin (Michaela Evers-Wölk) sowie das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse am Karlsruher Institut für Technologie (Prof. Dr. Armin Grunwald). Die Beteiligung der älteren Bevölkerung gewährleistet die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen; weitere Praxispartner sind der Deutsche Caritasverband und die Diakonie Deutschland.
Weitere Informationen finden Sie unter http://ceres.uni-koeln.de/forschung/projekte/nowa/.
ceres, das Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health, ist ein Zentrum für inter- und transdisziplinäre Forschung, Aus- und Fortbildung sowie Beratung zu gesellschaftsrelevanten Fragen im Bereich der Gesundheit. Es wird getragen von fünf Fakultäten und dem Rektorat der Universität zu Köln.
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