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Universität eröffnet das COPT.ZENTRUM für Organische Elektronik

Wichtiger Baustein für den Transfer aus Wissenschaft in die Praxis

Nach knapp zweijähriger Bauzeit eröffnet die Universität zu Köln am 19. Oktober das COPT.ZENTRUM für Organische Elektronik Köln. Zu diesem Termin werden NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, Wirtschaftsminister GarreIt Duin sowie Ministerialdirigent Michael Theben (Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen) erwartet. In den nächsten Monaten werden die ersten Nutzer das Gebäude beziehen: kleine und mittelständische Unternehmen, die im Bereich „Organische, flexible und gedruckte Elektronik“ ihre neuen Produktideen bis zur Marktreife entwickeln wollen. Gefördert wurde der Bau mit 9,35 Millionen Euro aus Mitteln der Landesregierung und der Europäischen Union im Rahmen des EFRE-Programms (Europäischen Fonds für regionale Entwicklung).

Für die Universität zu Köln ist das COPT.ZENTRUM der zentrale Baustein ihrer Technologietransferstrategie. Der Technologietransfer gehört neben der Forschung und der Lehre zu den Hauptaufgaben der Universität.

Das COPT.ZENTRUM ist zudem ein wichtiger Baustein der Landesinitiative für die Zukunftstechnologie „Organische Elektronik“. Im Rahmen der „COPT“-Projekte standen insgesamt über 50 Millionen Euro zur Verfügung. Sie setzten sich aus Fördermitteln des Landes, der EU sowie den Mitteln von Industrie und Forschungseinrichtungen zusammen. Durch die Landesinitiative und die damit verbundenen Projekte werden die Voraussetzungen geschaffen, um langfristig hochqualifizierte Arbeitsplätze in NRW zu schaffen und zu sichern. Die Prognosen hierfür sind gut: Der Umsatz der Organischen Elektronik wird weltweit auf jährlich 57 Milliarden US-Dollar bis 2019, und sogar 300 Mrd. USD bis 2027 geschätzt – Summen, die vergleichbar sind mit dem heutigen Markt der Silizium-Technologie.

Die Organische Elektronik – oder auch Polymerelektronik – ermöglicht vollkommen neue, bisher nicht realisierbare elektronische Produkte: flexible Displays, Solarzellen auf Folien, medizinische Diagnosegeräte in Kleidung oder sogar zum Aufkleben auf die Haut. Schon jetzt finden sich OLEDs (Organische Leuchtdioden) in Leuchten oder Displays von Smartphones. Erste Fernsehgeräte mit OLEDs sind auf dem Markt, unzerbrechliche Displays aus Kunststoff angekündigt. Die Organische Elektronik wird in den kommenden Jahren die siliziumbasierte Elektronik durch viele neue Anwendungen ergänzen.

Das COPT.ZENTRUM bietet auf rund 1000 Quadratmetern Labor- und Bürofläche Raum für kleine und mittlere Unternehmen. Den zukünftigen Mietern steht nicht nur eine technologische Infrastruktur auf höchstem Niveau zur Verfügung. Unterstützung für die Arbeiten an den komplexen wissenschaftlichen Geräten finden sie durch Experten am COPT.ZENTRUM. So können die Mieter im Zentrum ihre Lösungen und Anwendungen mit der gedruckten Elektronik im innovativen Umfeld vorantreiben.

Ministerin Svenja Schulze (Ministerium für Wissenschaft und Forschung in NRW) lobt die Initiative der Universität zu Köln: „Ein besonderer Mehrwert für die Gesellschaft entsteht dann, wenn die Forschungsergebnisse auch in die Praxis übertragen werden und so die Herausforderungen unserer Zeit angegangen werden können. An vielen Stellen sehen wir aber noch immer noch das berüchtigte Technologie-Gap zwischen Grundlagenforschung und Anwendung. Die Universität zu Köln leistet mit dem COPT.ZENTRUM einen erheblichen Beitrag, um diese Lücke zu verkleinern. Daher begrüßen und begleiten wir diesen interdisziplinären Ansatz an der Universität.“

Minister Garrelt Duin (Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk in NRW) ergänzt: „Das COPT.ZENTRUM ist ein wichtiger Baustein, die Elektroindustrie und den Standort Nordrhein-Westfalen zu stärken und voranzubringen. Gerade das große Interesse der Wirtschaftsunternehmen, insbesondere der KMU, an diesem Projekt zeigt, dass hier ein guter Weg beschritten wurde. Die neuen Möglichkeiten fördern nicht nur Produktideen, sondern schaffen Wachstum und neue Arbeitsplätze.“

Von Beginn an sind bereits 40 Prozent der Flächen vermietet: Ein vielversprechender Anfang und ein Erfolg für den Initiator und Hauptverantwortlichen des Zentrums, Prof. Dr. Klaus Meerholz. Weltweit gehört Prof. Klaus Meerholz zu den Forschern, die Grundlagenforschung an OLEDs und anderen Bauteilen aus dem Bereich der Organischen Elektronik auf internationalem Spitzenniveau betreiben.

„In dem Gebäude entsteht ein Raum, in dem Ideen und Fragestellungen aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammen gebracht werden, wo Forscher sich beim Espresso treffen, und sich aus einer beiläufig gestellten Frage eine rege Diskussion, eine ungeahnte Lösung für ein gerade aufgetretenes Problem oder bestenfalls sogar ein neues Produkt entwickelt. Wir werden hier Open-Innovation leben“, erläutert Herr Prof. Klaus Meerholz. Auch als Rektoratsbeauftragter für Technologietransfer der Universität zu Köln hat er ein Interesse daran, Universität und Industrie zusammen zu bringen – ganz im Sinne des COPT.ZENTRUM-Slogans „KMU meets University“. Dabei kann er auf die Expertise aus vielen Kooperationsprojekten mit industriellen Partnern zurückgreifen.


Bei Rückfragen    

Dr. Birgit Seyberlich
COPT.ZENTRUM Köln
Luxemburger Str. 90
50939 Köln
Telefon +49 (0) 221 470 7947
E-Mail: copt-zentrum@uni-koeln.de