Der Sonderforschungsbereich 806 (SFB) erforscht die Ausbreitung des Modernen Menschen von Afrika aus bis zu seiner Sesshaftwerdung in Zentraleuropa innerhalb der letzten 190.000 Jahre. Wie kam es zur Entwicklung des modernen Menschen in Ostafrika? Warum erfuhr die zunächst sehr kleine Gruppe ein Populationswachstum und wanderte nach Norden? Welche Faktoren spielten bei der Wanderung und Ausbreitung eine Rolle? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, erforschen die WissenschaftlerInnen die Ausbreitung unserer frühen Vorfahren unter chronologischen, klimatischen, umweltbedingten und soziokulturellen Gesichtspunkten.
Mit den Ausbreitungsprozessen gehen bedeutende Entwicklungsereignisse in der Menschheitsgeschichte einher. Menschliches Handeln, Klima und Umwelt zählen hier zu den grundlegenden Faktoren, die die Mobilität von Populationen beeinflussen. Der SFB erarbeitet interdisziplinäre Modelle, die zeigen können, in welchem Maß Wanderung und Ausbreitung durch die Umweltbedingungen entweder unterstützt oder begrenzt wurden. Fallstudien unterschiedlicher Forschungsbereiche und Disziplinen, etwa aus der Archäologie und den Geowissenschaften, werden herangezogen, in Beziehung gesetzt und für vergleichende Schlussfolgerungen genutzt.
Der SFB 806 umfasst 21 Teilprojekte – darunter ein integriertes Graduiertenkolleg – und wird an der Universität zu Köln koordiniert. Weitere Standorte sind die Universität Bonn und die RWTH Aachen sowie als assoziierter Standort das Neanderthal Museum, an dem derzeit die vom SFB organisierte Sonderausstellung ‚2 Millionen Jahre Migration’ stattfindet.
Text: Jan Voelkel
Kontakt:
Jan Voelkel
SFB 806 - Redaktion & Presse
Mobil. +49 (0) 177 184 90 64
E-Mail: j.voelkeluni-koeln.de
Weitere Informationen:
www.sfb806.de/media