Werden Albert Einstein und Max Planck doch noch zueinander finden? Seit den Entdeckungen der Relativitätstheorie und der Quantenphysik Anfang des 20. Jahrhunderts versuchen Physiker weltweit beide Zweige der theoretischen Physik zu verbinden - bisher ohne Erfolg. Der international bekannte Physiker Erik Verlinde aus den Niederlanden stellt in seinem Vortrag „Towards an Entropic Theory for Gravity, Dark Energy and Dark Matter“ seinen Ansatz zur Frage vor, wie die große Kraft Gravitation mit den winzigen Größen der Quantenwelt vereint werden kann. Verlindes Theorie wird zurzeit weltweit lebhaft unter den Physikern diskutiert. "Vielleicht handelt es sich hier um eine  wichtige Entdeckung, die ungeahnte Zusammenhänge zwischen Gravitation und Thermodynamik aufdeckt", sagt Claus Kiefer, Spezialist für Relativitätstheorie und Gravitation und Professor für Theoretische Physik an der Universität zu Köln.

Erik Verlinde ist theoretischer Physiker, er arbeitet an der Universität Amsterdam. Er beschäftigt sich mit dem Problem, Quantentheorie (Mikrokosmos) und Gravitationstheorie (Makrokosmos) konsistent zu vereinigen. In letzter Zeit hat er mit dem Versuch Aufsehen erregt, die Gravitation als eine Entropie-Kraft zu interpretieren und damit die mysteriöse Dunkle Energie im Universum zu erklären. Als Entropie-Kraft bezeichnen Physiker eine Kraft, die aus der ungerichteten Zufallsbewegung von vielen kleinen Teilchen entsteht.
 Hätte Verlinde recht, dann wäre die Schwerkraft keine fundamentale Kraft, sondern entstünde aus dem Zusammenspiel vieler sogenannter mikroskopischer Freiheitsgrade, so wie zum Beispiel osmotischer Druck aus der Bewegung von molekularen Teilchen entsteht.

Wann:

22. Oktober 2013, 16.45 Uhr

Wo:

Hörsaal II,
Hauptgebäude
Albertus Magnus-Platz,
50923 Köln

Bei Rückfragen: 

Dr. Johannes Berg
berg@thp.uni-koeln.de
0221/470-3286

Internet:

http://physik.uni-koeln.de/fileadmin/Downloads/GPK/WS1314_01_Verlinde.pdf