Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Förderung des Sonderforschungsbereichs 806 "Our Way to Europe" für vier weitere Jahre bewilligt.
80 Wissenschaftlern der Universitäten Köln, Bonn und Aachen wird es so ermöglicht, bis 2017 weiter den umweltgeschichtlichen und kulturellen Kontext der Ausbreitung des Modernen Menschen von ihrer Entstehung in Ostafrika vor 200.000 Jahren bis zu den ersten Bauern in Mitteleuropa zu erforschen. Tausende von archäologischen Funden und geowissenschaftliche Proben, darunter Bohrkerne aus Seesedimenten können weiter ausgewertet werden. Hierzu werden allein in den kommenden Monaten rund 30 Doktorandenstellen an den drei Universitäten neu besetzt.
In dem 2009 eingerichteten Sonderforschungsbereich beschäftigen sich Archäologen, Geographen, Quartärgeologen, Geochemiker, Geoarchäologen und Ethnologen mit der Mobilität von prähistorischen Bevölkerungen und mit ihrem umweltgeschichtlichen Kontext. Sprecher sind die Kölner Professoren Jürgen Richter (Ur- und Frühgeschichte), Martin Melles (Institut für Geologie/Mineralogie) und Frank Schäbitz (Institut für Geographie und ihre Didaktik). Im Mittelpunkt der Forschung steht die Ausbreitung des modernen Menschen von Afrika nach West-Eurasien und im Besonderen nach Europa. Populationsdynamische Ausbreitungsprozesse stellen mit ihrem Austausch von Ideen, Techniken und kulturellem Verhalten dabei eine wichtige Voraussetzung für bedeutende Entwicklungsereignisse dar. Ziel ist es, mit geowissenschaftlichen und archäologischen Methoden zu erforschen, inwiefern menschliches Handeln, das Klima und die Umwelt bedeutende Populationsbewegungen mitbestimmt haben.
Internet: www.SFB806.de
Bei Rückfragen:
Professor Dr. Jürgen Richter,
Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln,
Tel. 0221/470-2879,
E-mail: J.Richteruni-koeln.de