zum Inhalt springen

Neues DFG-gefördertes Graduiertenkolleg in Biochemie für die Universität zu Köln

Die „Dynamische Regulation zellulärer Proteinlokalisationen“ befasst sich mit Mechanismen, die für den Funktionswechsel von Proteinen in Zellen verantwortlich sind

Die Universität zu Köln hat ein neues Graduiertenkolleg in der Biochemie eingeworben. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das Graduiertenkolleg „Dynamische Regulation zellulärer Proteinlokalisationen“ für die Förderung mit einer Gesamtsumme von rund 4 Millionen Euro ausgewählt. Die Förderung beginnt im Juli 2020 und ist für maximal neun Jahre angelegt. Sprecher ist Professor Dr. Jan Riemer am Institut für Biochemie an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Die DFG wählte das Graduiertenkolleg als eins von 16 neu geförderten Graduiertenkollegs aus.

Biologische Systeme sind erstaunlich anpassungsfähig. Proteine haben innerhalb einer Zelle nicht zwangsläufig nur eine Funktion, sondern können ihre Funktionen und sogar ihren Standort auf Außenreize hin wechseln. Die sogenannte dynamische (Re-)Lokalisierung von Proteinen ist ein zentraler Mechanismus, um die Komplexität des Proteoms – der Gesamtheit aller Proteine in der Zelle – zu erhöhen und die zelluläre Anpassung an eine Vielzahl von Signalen zu ermöglichen.

Bisher versteht die Biochemie die Mechanismen hinter diesen (Re-) Lokalisierungsereignissen sowie ihre funktionalen und physiologischen Konsequenzen nur unzureichend. Das Graduiertenkolleg „Dynamische Regulation zellulärer Proteinlokalisationen“ befasst sich deshalb mit den wenig erforschten Mechanismen.

„Wir sind hoch erfreut, dass wir mit dem neuen Graduiertenkolleg diesen Mechanismen auf den Grund gehen können und die Möglichkeit haben, unseren wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern“, sagt Professor Dr. Jan Riemer. Doktorandinnen und Doktoranden werden in diesem interdisziplinären Graduiertenkolleg untersuchen, wie die dynamische (Re-)Lokalisierung von Proteinen zur Komplexität und Plastizität des Proteoms und damit zur zellulären Adaption beiträgt. Dazu werden sie an ausgewählten Proteinen arbeiten und an den Maschinerien, die die (Re-)Lokalisierung steuern und antreiben.

DFG-Graduiertenkollegs bieten Promovierenden die Möglichkeit, in einem strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramm zu promovieren. Ein wichtiges Ziel ist auch, sie auf den komplexen Arbeitsmarkt „Wissenschaft“ vorzubereiten und gleichzeitig ihre frühe wissenschaftliche Selbstständigkeit zu unterstützen. Ein wichtiger Teil des neuen Graduiertenkollegs ist daher auch ein interaktives Ausbildungsprogramm. Es umfasst nicht nur Vorlesungen zum wissenschaftlichen Thema und Einführungen in das wissenschaftliche Arbeiten, sondern auch praktische Schulungen in Imaging, Proteomics, Bioinformatik und Peptid-/Kleinmolekülchemie. Dieses forschungsorientierte Ausbildungsprogramm soll in Zukunft als Grundlage für eine Biochemie-Graduiertenschule an der Universität zu Köln dienen.


Inhaltlicher Kontakt:
Professor Dr. Jan Riemer
Institut für Biochemie
+49 221 470 7306
jan.riemerSpamProtectionuni-koeln.de


Presse und Kommunikation:
Eva Schissler
+49 221 470 4030
e.schisslerSpamProtectionverw.uni-koeln.de