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Kölner Albertus-Magnus-Professor 2010: Enrique Dussel

Vater der Befreiungstheologie Lateinamerikas liest an Kölner Universität

Er gilt als einer der führenden Denker Lateinamerikas. Fragen der Ethik und Politischen Philosophie sowie dem lateinamerikanischen Denken hat er sein Leben gewidmet. Bekannt wurde er als Vordenker einer Philosophie der Befreiung Lateinamerikas. Die Rede ist von Enrique Dussel.

Der in Argentinien geborenen und nach Mexiko ausgewanderte Philosoph, Historiker und Theologe war Professor für Philosophie an der mexikanischen Universidad Autónoma Metropolitana (UAM), lehrt an der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM) und gilt als einer der führenden Denker Lateinamerikas. Bekannt wurde Dussel für seine Philosophie der Befreiung, die er in seinen neueren Arbeiten zugleich als eine kritische Theorie der Transmoderne konzipiert.

Von der Universität zu Köln hat der 75-jährige Enrique Dussel dieses Jahr die Albertus-Magnus-Professur bekommen. In der Zeit vom 14. bis 23. Juni 2010 wird Dussel nun als sechster Albertus-Magnus-Professor an der Universität zu Gast sein und drei  Vorlesungen der Befreiungsphilosophie widmen.

 

Dussel plädierte Zeit seines Lebens für eine eigenständige lateinamerikanische Philosophie im Unterschied zum europäischen Denken und begründete so die Befreiungsphilosophie, mit der Dussel  internationale Reputation erlangte. „Dass wir nach in diesem Jahr Enrique Dussel als Albertus-Magnus-Professor gewinnen konnten, unterstreicht das Prestige, das diese jährliche Professur-Berufung inzwischen gewonnen hat“, sagt der Kölner Philosophie-Professor Andreas Speer vom Thomas-Institut der Universität zu Köln.

Enrique Dussel wurde 1934 als Urenkel eines Schweinfurters in Mendoza (Argentinien) geboren. 1975 wurde er von den Peronisten vertrieben und ging ins Exil nach Mexiko. Dussel lebt in Mexiko-Stadt, ist mit einer Deutschen verheiratet und hat zwei Kinder.

 

Enrique Dussels Vorlesungstermine:

  • Montag, 14. Juni, Aula 2 (Hauptgebäude), 19.30 Uhr:Anti-cartesianische Meditationen: Über den Ursprung des philosophischen Gegendiskurses der Moderne
  • Donnerstag, 17. Juni, Hörsaal II (Hauptgebäude), 19.30 Uhr:
    Von der Kritischen Theorie zur Philosophie der Befreiung
  • Mittwoch, 23. Juni, HS XXIV (Hauptgebäude), 19.00 Uhr:
    Von der Postmoderne zur Transmoderne – aus der Sicht der Philosophie der Befreiung

 

Die Veranstaltungen sind öffentlich. Nähere Informationen mit genauen Angaben zum Programm finden Sie unter: www.amp.uni-koeln.de.

 

Hintergrund:

Die Albertus-Magnus-Professur wurde an der Universität zu Köln im Gedenken an den mittelalterlichen Universalgelehrten Albertus Magnus (1193 bis 1280) eingerichtet, der von 1248 bis 1254 in Köln am Generalstudium der Dominikaner lehrte. Auf diese Professur wird eine Persönlichkeit von internationaler Geltung berufen, die in öffentlichen Vorlesungen und Seminaren Fragen von allgemeiner Bedeutung behandelt, die derzeit in vielen Grundlagenwissenschaften, aber auch in der öffentlichen Debatte eine Rolle spielen.

 


Was:
                          

Kölner Albertus-Magnus-Professur 2010

 

Wann:                        
14., 17. und 23. Juni 2010

 

Bei Rückfragen:         

Dr. Patrick Honecker
Tel: +49 221 470-2202; 0170 5781717
E-Mail: patrick.honeckerSpamProtectionuni-koeln.de

 

Inhaltliche Fragen an:

Prof. Dr. Andreas Speer
Thomas-Institut der Universität zu Köln
Tel.: 0221/470-2309
andreas.speerSpamProtectionuni-koeln.de
www.amp.uni-koeln.de