08. Mai
18.00 Uhr - 19.30 Uhr
Veranstalter:
Koordinierungsstelle Wissenschaft + Öffentlichkeit
Ort:
Hörsaal VIII/ Hauptgebäude
Albertus-Magnus-Platz
50931 Köln
Information:
Die liberalen Demokratien stehen erkennbar unter populistischem Druck. Dieser Druck scheint eine weitere Bestätigung der verbreiteten Diagnose zu sein, dass der Kapitalismus eine oder gar die entscheidende Quelle der komplexen Krisenlage ist, in denen wir uns in der Spätmoderne befinden. Ist er nicht für Naturzerstörung, Ausbeutung, massive Ungleichheit und damit Machtasymmetrien verantwortlich, die
gerade auf globaler Bühne die Uhren des moralischen Fortschritts zurückzudrehen drohen?
In diesem Vortrag wird gegen diese Tendenz hin zu einem autoritären Kapitalismus, vor dem besorge Kritiker zu recht warnen, die konkrete und realistische Utopie eines ethischen Kapitalismus vorgestellt. Diese Form der Wertschöpfung kann sich auf transdisziplinäre Forschungsergebnisse stützen und eine normative Empfehlung für positive Zukunftsentwürfe erarbeiten, die mit den liberal-demokratischen Methoden von (radikalen) Reformen, Deliberationsprozessen (Kompromissen) und einer intakten Marktwirtschaft vereinbar sind.
Vortragender: Prof. Dr. Markus Gabriel