Die Europäische Union hat das Marie Sk³odowska-Curie -(ETN) MAGICBULLET Europäisches Ausbildungsnetz (www.uni-bielefeld.de/chemie/oc3sewald/magicbullet) als Teil des Rahmenprogramms für Forschung und Innovation „Horizon 2020“ für die Jahre 2015-2018 bewilligt. Das MAGICBULLET Konsortium bringt sieben akademische Forschergruppen aus Deutschland (Bielefeld, Köln), Italien (Mailand, Como), Ungarn (Budapest) und Finnland (Helsinki), sowie zwei Partner aus der pharmazeutischen Industrie (Heidelberg Pharma, Deutschland und Exiris, Italien) zusammen, die gemeinsam an der Entwicklung neuer chemisch-getriebener Konzepte für die Anti-Tumortherapie arbeiten werden. Inhaltlich deckt das ETN MAGICBULLET Konsortium die Forschungsfelder Tumorbiologie, Biochemie, Pharmakologie, Synthetische Chemie, Medizinische Chemie, Spektroskopie, Konformationelle Analyse und Rechengestützte Chemie ab. Fünfzehn junge Wissenschaftler/-innen werden innerhalb des Netzwerks eingestellt und ein interdisziplinäres Ausbildungsprogramm genießen können. Die Kölner Forschergruppe wird von Professorin Dr. Ines Neundorf vom Institut für Biochemie des Departments für Chemie geleitet.
Viele von den gegenwärtig genutzten Anti-Tumor Mitteln sind sehr zytotoxisch und Therapien daher oft mit schweren Nebenwirkungen verbunden. Chemische Verbindungen, die selektiv molekulare Strukturen erkennen, wie sie auf Tumorzellen vorkommen, sind deshalb für einen gezielten Transport von Wirkstoffen zur Tumorzelle von Vorteil. Verbindungen zwischen einer solchen chemischen “Markierung” mit einem Wirkstoff werden Konjugate genannte und würden nach der frühen Vision des Nobelpreisträgers Paul Ehrlich (1854-1915, Nobelpreis für Physiologie 1908) zu sogenannten “Magischen Pillen” führen.
Das ETN wird Peptid-Wirkstoff Konjugate entwickeln und auf Wirksamkeit überprüfen, die entweder aus einem bekannten tumorspezifischen Peptid oder neuartig entdeckten Tumor-adressierenden Peptiden und potenten zytotoxischen Wirkstoffen bestehen. Peptid-Wirkstoff Konjugate können eine können mit einer großen Menge an Wirkstoffen beladen werden, penetrieren verbessert Gewebe und können sehr leicht in homogener Form mittels direkter und genau definierter Konjugationschemie generiert werden.
Rückfragen:
Prof. Dr. Ines Neundorf
Institut für Biochemie
<link ines.neundorf@uni-koeln.de>ines.neundorf@uni-koeln.de</link>
Tel: 0221 470 8847