Warum gibt es vier Jahreszeiten? Gibt oder gab es Kulturen, bei denen das Jahr in anderer Weise eingeteilt wird? Was bedeutet das wiederum für unsere fest verankerte Vorstellung vom Ablauf des Jahres? Welche Zeitvorstellung steht hinter der Idee der Jahreszeiten? Und: was bedeutet eine solche Einteilung in einer Epoche, in denen die Grenzen zwischen den Jahreszeiten zunehmend verschwimmen? Diesen und ähnlichen Fragen zum Thema „Jahreszeiten im Wandel der Kulturen und Zeiten“ möchten 16 international anerkannte WissenschaftlerInnen aus den USA und Europa vom 13.-15. Juli 2011 nachgehen.
Der Eröffnungsvortrag sowie der erste Kongresstag widmen sich dem symbolischen Wert der Zahl 4, der klimatologischen Perspektive sowie nicht-kanonischen Jahreszeitenmodellen. So gab es etwa im Alten Ägypten nur drei Jahreszeiten, genannt „Überschwemmung“, „Herauskommen (der Saat)“ sowie „Hitze“. Sie waren eng an die jährliche Nilüberschwemmung gebunden. Dass dieser natürliche Lauf der Jahreszeiten immer auch mit kosmologischen, politisch-rituellen und gesellschaftlichen Funktionen verbunden wurde, soll an diesem Tag unter anderem herausgestellt werden.
Der zweite Tag wird die Erkenntnisse des ersten Tages weiterführen, indem er aus Sicht der Archäologie und der Kunstgeschichte jahreszeitliche Vorstellungen von der Antike bis zum Bruch mit der tradierten Ikonographie in den Blick nimmt. Den Untersuchungsschwerpunkt sollen dabei vor allem Bildbeispiele – etwa in Gemäldeserien wie den berühmten Zyklen von Pieter Breughel oder Nicolas Poussin – bilden.
Das Internationale Kolleg Morphomata
Das Internationale Kolleg Morphomata – ein Käte Hamburger Kolleg an der Universität zu Köln – beschäftigt sich mit konkreten Figuren abstrakter Vorstellungen. Namhafte Wissenschaftler aus aller Welt kommen hier zusammen, um im Rahmen der vom BMBF geförderten Initiative "Freiraum für die Geisteswissenschaften" Wissen auszutauschen und experimentelle Fragestellungen zu erproben.
Ort:
Universität zu Köln
Seminargebäude, Tagungsraum
Albertus-Magnus-Platz
Wann:
13.-15. Juli 2011
Bei Rückfragen:
Dr. Thierry Greub
Internationales Kolleg Morphomata
Universität zu Köln
Weyertal 59 (Rückgebäude)
50937 Köln
tgreub@uni-koeln.de
Tel.: 0221 / 470 - 1432
Internet:
www.Ik-morphomata.uni-koeln.de