Die Fähigkeit des Menschen, in sozialen Situationen rot zu werden, ist eine ganz besondere Körperreaktion, die von keinem anderen Lebewesen bekannt ist. Die Forschung geht davon aus, dass bei der Entwicklung dieser Reaktion die Sichtbarkeit des Errötens von besonderer Bedeutung gewesen sein könnte. Evolutionspsychologen argumentieren, dass Rotwerden ein unwillkürliches Signal an die Umwelt in peinlichen Situationen ist. Wenn zum Beispiel eine Person aus Versehen einer anderen Person ein Getränk über die Kleidung geschüttet hat und rot wird, signalisiert sie: Mir ist ein Missgeschick passiert, es tut mir leid. Das Besondere: Rotwerden kann man nicht vortäuschen, das Gegenüber weiß also sicher, der Person tut es ehrlich leid.
Viele Personen erleben diese Reaktion aber nicht als hilfreich. Von Errötungsangst betroffene Menschen haben oftmals den Eindruck, besonders deutlich und in unpassenden Situationen rot zu werden. Bisherige Studien zur Messung der Errötungsreaktion hatten jedoch Schwierigkeiten, dies auch wissenschaftlich zu belegen. Im Rahmen einer aktuellen Studie der Universität zu Köln soll nun zum ersten Mal mit einem neuen Messgerät die tatsächliche Sichtbarkeit der Errötungsreaktion bei Personen mit und ohne Angst vor Erröten untersucht werden.
Zu diesem Zwecke werden Probanden gesucht, die den Eindruck haben, unter Errötungsangst zu leiden. Interessenten erhalten die Möglichkeit, an einem Informations- und Bewältigungstraining im Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität zu Köln teilzunehmen.
Weitere Informationen:
www.angstinfo.org
Bei Rückfragen:
Prof. Dr. Alexander L. Gerlach
Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie
E-Mail: erroetenangstinfo.org