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Uni Köln am Forschungsverbund für nachhaltige Chemie beteiligt

Ziel des neuen NRW-Forschungsclusters SusChemSys (Sustainable Chemical Synthesis) ist die nachhaltige Synthese chemischer Produkte

Dafür haben sich sechs akademische und sieben Partner aus der Industrie zusammengeschlossen. Die Förderung des Verbundprojektes stellt zum größten Teil das Land NRW zur Verfügung, ergänzt um Beiträge der beteiligten Hochschulen und Unternehmen. Von Anfang dieses Jahres bis April 2015 stehen 5,4 Millionen Euro zur Verfügung. Die RWTH Aachen hat die Koordination dieses komplexen Forschungsverbundes übernommen, der jetzt im Rahmen einer Kick-Off Veranstaltung offiziell startete. Die Universität zu Köln ist mit sechs Arbeitsgruppen aus dem Department für Chemie beteiligt. Lokaler Koordinator ist Prof. Dr. Hans-Günther Schmalz.

Akademie und Industrie im regionalen Verbund

Durch die enge Zusammenarbeit der Industrie mit Universitäten und Forschungsstätten in NRW will SusChemSys innovative Methoden und Technologien für die nachhaltige Synthese chemischer Produkte entwickeln. Diese gemeinsame vorwettbewerbliche Forschung ermöglicht es, das Anwendungspotenzial neuer Erkenntnisse der Grundlagenforschung frühzeitig zu identifizieren und in die Anwendung für hocheffiziente und umweltschonende Prozesse zu transferieren. Dabei fördert die lokale Nähe der Partner in NRW den Austausch sowie synergetische Wechselwirkungen zwischen industrieller Anwendung und akademischer Grundlagenforschung. Die angegliederte Graduiertenschule ermöglicht zudem die interdisziplinäre Ausbildung und Qualifizierung junger Wissenschaftler, wobei die Förderung des weiblichen Nachwuchses einen besonderen Stellenwert einnimmt.

Katalyse nimmt Schlüsselposition ein

Bei einer nachhaltigen Synthese chemischer Produkte geht es um die Stoffumwandlung unter maximalem Schutz der Umwelt bei minimalem energetischen und stofflichen Ressourceneinsatz auf industriellem Niveau. Dafür liefern grundlegende wissenschaftliche Arbeiten aus den Natur-  sowie den Ingenieurwissenschaften die Basis, um die Produkte nachhaltig herzustellen. Eine Schlüsselposition nimmt hierbei die Katalyseforschung ein: Rund 90 Prozent aller Verfahren in der chemischen Industrie verlaufen mittels Katalyse. Sie ermöglicht es, Produkte nach den Prinzipien von „Green Chemistry and Engineering“ herzustellen – das heißt, Abfallstoffe zu reduzieren sowie (öko)toxikologisch bedenkliche Stoffe zu vermeiden. So wird bei der Synthese der Chemikalien aus alternativen Rohstoffen beispielsweise weniger Kohlenstoffdioxid frei, was einen direkten Beitrag zum Klimaschutz bedeutet und die zukünftige Rohstoffbasis erweitert. Ein weiteres Beispiel liefert die Asymmetrische Katalyse. Sie kommt bei der Herstellung von Arznei- und Pflanzenschutzmitteln oder Geschmacks- und Riechstoffen zum Einsatz. Hier ist die Herstellung von Substanzen mit biologisch eineindeutiger Struktur wichtig, um die medizinische Verträglichkeit zu garantieren.

Namhafte Partner aus NRW

Die wissenschaftlichen Aufgaben des neuen NRW Clusters gliedern sich in drei Themenblöcke mit 36 Einzelprojekten, die von den sechs akademischen Partnern von SusChemSys bearbeitet werden. Der Verbund besteht aus der RWTH Aachen, der Ruhr Universität Bochum, der TU Dortmund, der Universität zu Köln, der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster sowie dem Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim. Die Liste der Industriepartner setzt sich aus der Bayer MaterialScience AG, der Bayer Technology Services AG, der Evonik Industries AG, der Jowat AG, der Henkel KGaA, der Oxea GmbH sowie Solvay S.A. zusammen.

Das Vorhaben wird Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung gefördert.


Bei Rückfragen:

Prof. Dr. Hans-Günther Schmalz,
schmalzSpamProtectionuni-koeln.de