Von Oktober 2021 bis Mai 2023 hat die Arbeitsgruppe von Professor Dr. Hans G. Edelmann am Institut für Biologiedidaktik der Universität zu Köln das Forschungsprojekt GrüneFassadeKöln mit dem Ziel durchgeführt, die Effekte der Fassadenbegrünung auf die Steigerung der Gebäudeenergieeffizienz zu erforschen und quantitative Daten zur Energiebilanz zu erlangen. Im Fokus steht, mit dem Projekt die Datenlage zu positiven Auswirkungen von Gebäudebegrünungen zu verbessern und das Potential von Fassadenbegrünung zur Erreichung der Klimaziele aufzuzeigen. Das Forschungsprojekt wurde durch das Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln gefördert. Die Begrünungsmaßnahme erhielt eine Förderung im Rahmen des Programms „GRÜN hoch 3“ der Stadt Köln. Kooperationspartner war das Start-up KREBS & CONRADS. Zum Anlass des Projektabschlusses stellen die Verantwortlichen die Forschungsergebnisse vor.
Termin:
Dienstag, 9. Mai 2023, 14 bis 14:30 Uhr
„Pressekonferenz zum Projekt GrüneFassadeKöln“
Kölner Weg 1a, 50858 Köln
Im Rahmen des Projekts wurden mithilfe eines wandgebundenen Fassadenbegrünungssystems an einem Privathaus in Köln über die gesamte Projektlaufzeit hinweg Daten zu Temperatur, Luftfeuchte und Luftdruck sowie zu den energetischen Effekten auf die Wärme- und Kältebilanz des Gebäudes erfasst. Bei der Pressekonferenz erläutert das Unternehmen KREBS & CONRADS, das das Begrünungssystem errichtet hat, zunächst kurz das Thema Fassadenbegrünung aus landschaftsarchitektonischer Sicht. Anschließend erklären Mitglieder der AG Edelmann die Datenerhebungen und präsentieren anhand der berechneten Energiebilanz die Ergebnisse des Forschungsprojekts.
Kühlung durch mehr Grünflächen
In dicht bebauten Städten wie Köln ist der Klimawandel schon heute durch Wetterextreme deutlich spürbar: langanhaltende hohe Temperaturen mit zunehmend tropischen Nächten verwandeln dicht bebaute und stark versiegelte Quartiere in Hitzeinseln – mit negativen Auswirkungen auf das städtische Grün, die Biodiversität und die Gesundheit der Stadtbewohner*innen.
Die Begrünung wandelt – im Rahmen der architektonischen Möglichkeiten – vorhandene Dach- und Fassadenflächen in Vegetationsflächen um. Das mindert Hitze, federt Starkregenereignisse ab und reduziert die Feinstaub- und Stickoxidbelastung. Auch das Klimagas CO2 kann durch die Fotosyntheseleistungen der Pflanzen aufgenommen werden. Nicht zuletzt dient Fassadenbegrünung als Lebensraum für Insekten und andere Tiere und fördert somit die Artenvielfalt im städtischen Raum.
Dass Fassadenbegrünung im Sommer für Kühlung und im Winter für Wärmedämmung sorgt, bietet auch für Gebäudebesitzer*innen und Akteur*innen des Gebäudesektors einen wichtigen Anreiz. Die damit erreichte Energieeinsparung kann somit dazu beitragen, die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen, da etwa ein Drittel der Endenergie Deutschlands durch Gebäude verbraucht wird.
Um die positiven Effekte von Gebäudebegrünung für die Stadt Köln und ihre Bewohner*innen als urbane Anpassungsstrategie an den Klimawandel besser zu nutzen, fördert die Stadt Köln mit dem Förderprogramm „GRÜN hoch 3“ konkrete Maßnahmen zur Dach- und Fassadenbegrünung im Gebäudebestand sowie bei Planungen. Stadt und Universität arbeiten im Rahmen des Programms zusammen, um die Datenlage zu positiven Auswirkungen von Gebäudebegrünungen zu verbessern.
Kontakt:
Wibke Niels
Projektkoordinatorin
+49 221 470 6689
wibke.nielsuni-koeln.de
Weitere Informationen:
https://biologiedidaktik.uni-koeln.de/forschungsprojekte/aktuelle-forschungsprojekte/klimawandel-und-gruene-fassaden