Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Schwerpunktprogramm „Nachhaltigkeit und Resilienz von Agrar- und Lebensmittellieferketten in Zeiten multipler Krisen? Auf dem Weg zu einem gemeinsamen und kritischen Verständnis“ mit 6,3 Millionen Euro über 3 Jahre. Das beschloss der Senat der DFG in seiner heutigen Sitzung. Das Programm wird an der Universität zu Köln im Bereich Humangeographie koordiniert und ist im Kernprofilbereich Global South Studies der Universität zu Köln angesiedelt. Weitere Wissenschaftler*innen der Technischen Universität Berlin, der RWTH Aachen und der Universität Hohenheim sind an dem Projekt beteiligt.
Der Rektor der Universität, Professor Dr. Joybrato Mukherjee, sagt:
„Ich gratuliere Herrn Professor Dannenberg und seinen Kolleginnen und Kollegen zu ihrem Erfolg. Das Schwerpunktprogramm wird ein wichtiges Thema aufnehmen. Nachhaltigkeit und Resilienz der Lieferketten im Lebensmittelsektor sind Fragen, die unter anderem im Kernprofilbereich Global South Studies der Universität zu Köln verortet sind, der global vernetzte, interdisziplinäre Forschung zu Themen wie Migration, Nachhaltigkeit und Infrastrukturen in Afrika, Asien und Lateinamerika bündelt.“
Globale und regionale Agrar- und Lebensmittellieferketten stehen weltweit unter Druck, Unterbrechungen können zu Knappheiten und Hungersnöten führen. Gleichzeitig sind Millionen von Haushalten und Handelsbetriebe weltweit von ihnen abhängig. Die Auswirkungen von Agrar- und Lebensmittellieferketten auf die Umwelt sind darüber hinaus ein wesentlicher Einflussfaktor für die Erreichung globaler und nationaler Nachhaltigkeitsziele.
Im Kontext aktueller multipler, miteinander verknüpften Krisen – darunter Klimawandel, geopolitische Polarisierung, Kriege und die Folgen der COVID-19-Pandemie – sehen die Projektpartner Maßnahmen zur Erhöhung sowohl der Krisenresilienz als auch der Nachhaltigkeit von Agrar- und Lebensmittellieferketten als notwendig an. „Die Umsetzung dieser Maßnahmen kann sowohl zu Synergien als auch zu Ziel- und Umsetzungskonflikten zwischen diesen Maßnahmen führen. Dies ist auch auf ein empirisch, konzeptionell und normativ mangelndes Verständnis der Zusammenhänge zwischen Nachhaltigkeit und Resilienz im Allgemeinen und Agrar- und Lebensmittelketten im Besonderen zurückzuführen“, sagt Professor Dr. Peter Dannenberg von der Universität zu Köln.
Während sich die Forschung bislang entweder auf Nachhaltigkeit oder auf Resilienz konzentriert habe, betrachteten nur wenige Studien tatsächliche und potenzielle Synergien und Friktionen politischer und privater Maßnahmen entlang der Ketten. Das Schwerpunktprogramm verfolgt daher ein erweitertes, kritisches, interdisziplinäres und interkulturelles Verständnis beider Aspekte und stellt dabei die übergeordnete Forschungsfrage: Wie können Agrar- und Lebensmittelketten in Zeiten multipler Krisen nachhaltig und resilient sein?
Das Schwerpunktprogramm wird durch ein interdisziplinäres Team aus der Humangeographie (Professor Dr. Peter Dannenberg (Leiter), PD Dr. Alexander Follmann; beide Universität zu Köln), der Soziologie (Professorin Dr. Nina Baur, Technische Universität Berlin), der Betriebswirtschaftslehre (Professorin Dr. Grit Walther, RWTH Aachen) und der Agrar- und Ernährungspolitik (Professorin Dr. Christine Wieck, Universität Hohenheim) koordiniert.
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