Zeitgleich zur ersten Porzer Klimawoche hatte auch eine weitere Kita Interesse an dem Gerät angemeldet. Um die Bedienung des Pfantomaten für Pädagog*innen und Kinder so leicht und lustig wie möglich zu gestalten, entwickelt Bleike mit Peter Lemaire und weiteren helfenden Händen – auch aus unterschiedlichen Bereichen der Universität – das Gerät weiter.
So bieten Simon Graw und Björn Schulz aus dem Gateway Start-up Exzellenzcenter, der Anlaufstelle für Gründungsinteressierte der Universität, beziehungsweise der Abteilung Transfer des Dezernats 7 Forschungsmanagement, Unterstützung durch Coaching-Angebote an. Durch private Initiative von Herrn Schulz konnten Bleike und Lemaire auch das Patent für den Pfantomat anmelden. Studierende aus der Corporate Law Clinic der Universität, einer kostenlosen Rechtsberatung für Start-ups und Gründungen durch angehende Jurist*innen, klären rechtliche Angelegenheiten wie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Auch am Gerät selbst sind Kolleg*innen der Universität beteiligt. Annalu Rausch und Julia Kiefer, die Teil des Teams der Theaterwissenschaftlichen Sammlung sind, setzen ihre Stimme für einige Audiotexte des Pfantomaten ein.
Schreiner Tobias Seemann von der Universität steht im Endspurt zur Seite. »Wir haben von so vielen Seiten innerhalb und außerhalb der Uni Hilfe erhalten. Hier sieht man: Wenn jeder etwas Kleines beiträgt, kann etwas Schönes entstehen«, sagt Bleike.
Ein Zuhause gewünscht
Das grüne Gerät wird ein echter Hingucker. Er leuchtet, spricht und sammelt weiterhin Flaschen und nun auch Kronkorken. Auf jeder Seite gibt es etwas anzufassen oder zu entdecken. Auf Schautafeln und mit kurzen Audioinformationen lernen Kinder, keinen Müll wegzuwerfen, Energie zu sparen und sich für Tier- und Naturschutz einzusetzen. Betrieben wird er mit Sonnenenergie.
»Unsere Mission ist es, Menschen dazu zu motivieren, aktiv für den Schutz unserer Umwelt einzustehen. Dazu gehören auch die lokalen Unternehmen, die die Müllsammelaktion zu etwas Besonderem machen, sowie alle Pädagogen, die sich mit viel Fantasie einbringen. Und es funktioniert: Weniger Müll wird gedankenlos weggeworfen«, zieht Bleike sein Fazit. Das sehen auch andere so: Für sein soziales Engagement wurde Heiko Bleike 2023 mit dem Ehrenamtspreis des Porzer Ehrenamtsabends geehrt.
Aktuell ist der Pfantomat in der Garage auf Schloss Wahn zuhause. Das hat hauptsächlich Versicherungsgründe – es fehlt ihm die TÜV-Bescheinigung. Wenn bei seinem Einsatz etwas passierte, würde Heiko Bleike haften. Langfristig wünscht er sich, dass das Gerät dort seinen Platz findet, wo die Idee geboren wurde: im Kindergarten. Doch es liegt nicht in seinen Händen. »Peter Lemaire und ich sind zwei Hausmeister mit viel Fantasie. Aber wir können nicht alle Rechts- und Verwaltungsfragen klären«, sagt Bleike. Auch für die Zukunft lädt er jeden ein, sich einzubringen, der Ideen hat und am Projekt Pfantomat mitwirken möchte.
Die Aktionen von Bleike sind sogar auf die Jugendlichen vor der Einfahrt nicht ohne Wirkung geblieben. Sie sind immer noch da, aber es ist ein friedliches Miteinander entstanden. »Man merkt einen gewaltigen Unterschied«, so der Hausmeister. »Wenn ich jetzt abends rausgehe und die Jugendlichen grüße, antworten sie mit: ›Wir wissen: keinen Müll machen.‹«
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