Latina – „forschendes Lesen und Lernen“
Projektverantwortlich: Prof. Dr. Anja Bettenworth (Phil)
Projektlaufzeit: 04/2013 bis 09/2014 (3 Semester)
Die „Latina“ ist ein freiwilliges, das universitäre Curriculum ergänzendes Kolloquium zur gemeinsamen (übersetzenden) Lektüre und philologischen Bearbeitung anspruchsvoller lateinischer Texte. Im Rahmen dieser Veranstaltung begegnen sich Studierende, DoktorandInnen und ProfessorInnen auf Augenhöhe und profitieren so voneinander.
Projektfortschritt
2014
Als zentralen Teil des Projektes haben die Mitglieder (Studierende, Mitarbeiter, Professoren) der Gruppe „Latina“ am 10. Mai 2014 das „Nachwuchsforum Latein“ an der Universität zu Köln ausgerichtet. Neben einer eigenen Gruppe von Studierenden hielten Vertreter von zehn weiteren Universitäten (FU Berlin, HU Berlin, Dresden, Gent, Halle, Hamburg, Jena, Leipzig, Potsdam, Rostock) im Rahmen dieser Tagung Vorträge zu den Pseudo-Caesarianischen Schriften (Bellum Alexandrinum, Bellum Africum, Bellum Hispaniense). Die Publikumsresonanz am Tagungstag war sehr gut. Neben Studierenden und Lehrenden aus dem Institut für Altertumskunde kamen auch externe Zuhörer zu der Vortragsreihe, die durch mehrere Pressberichte im Vorfeld der Veranstaltung auf das Projekt „Latina“ und die Tagung aufmerksam geworden waren.
Besonders für die jüngeren Mitarbeiter und die Studierenden war die Organisation des „Nachwuchsforums“ eine neue und spannende Erfahrung. Neben der inhaltlichen Arbeit am eigenen Vortrag galt es, eine Vielzahl von organisatorischen Aufgaben zu übernehmen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten und den Gästen ein abwechslungsreiches Programm zu bieten. So ist als weiterer Höhepunkt neben den Vorträgen eine Stadtführung durch das römische Köln zu nennen, die der emeritierte Kölner Althistoriker Prof. Werner Eck für die Teilnehmer am Vormittag des 11. Mai anbot.
Nur durch die großzügige Unterstützung seitens des Rektorats konnte die Tagung in dieser Form durchgeführt werden. Es wurde von vielen Teilnehmern zurückgemeldet, dass ohne finanzielle Hilfen ein mehrtätiger Besuch in Köln nicht möglich gewesen wäre. Gerade für die Besucher aus den Städten, die selber auf keine römische Vergangenheit und entsprechende archäologische Überreste zurückschauen können, war der Aufenthalt im römisch geprägten Köln mit den unterschiedlichsten Besichtigungsmöglichkeiten (z.B. Römisch-Germanisches-Museum; Praetorium; aber auch die Ausgrabungen im mittelalterlichen jüdischen Viertel) ein einmaliges Erlebnis.
Das Nachwuchsforum bot demnach eine Bandbreite von Erfahrungsmöglichkeiten für die Organisatoren und die Teilnehmer. Die Tagung schuf auch den Rahmen für den Erfahrungsaustausch unter den Angehörigen der verschiedenen Universitäten. Es konnte über wissenschaftliche Methoden und inhaltliche Schwerpunkte in der jeweiligen Forschungs- und Lehrtätigkeit gesprochen werden. Aber auch allgemeinere Fragen, wie der Stand des Fachs Latein in den unterschiedlichen Bundesländern bzw. der Stand der Altertumswissenschaften an den Universitätsstandorten, wurden diskutiert.
Im Anschluss an die Tagung traf sich die Gruppe „Latina“ weiterhin regelmäßig (auch während der vorlesungsfreien Zeit im Sommer). Nach einer kurzen Rückschau auf das Nachwuchsforum wurden in gemeinsamer Auswahl unterschiedliche Texte aus der Appendix Vergiliana gelesen (Culex, Elegiae in Maecenatem). Nach den positiven Eindrücken der Führung von Herrn Prof. Eck durch das römische Köln und ausgewählte Bereiche des Römisch-Germanischen-Museums bot Herr Prof. Jürgen Hammerstaedt (Klassischer Philologe und Leiter der Arbeitsstelle für Papyrologie, Epigraphik und Numismatik in Köln) für die Teilnehmer der „Latina“ eine Lehrveranstaltung im Römisch-Germanischen-Museum an, bei der ausgewählte Inschriften gemeinsam gelesen und besprochen wurden. Diese unmittelbare Auseinandersetzung mit dem Text am Objekt war eine weitere Bereicherung des Lehrangebots, wie es nur der Rahmen eines Kolloquiums wie die „Latina“ bieten kann.
Im kommenden Jahr wird das „Nachwuchsforum Latein“ von der Universiteit Gent ausgerichtet. Für die Mitglieder der „Latina“ hat mit dem Wintersemester die inhaltliche Vorbereitung auf den dortigen Vortrag begonnen. Mit Blick auf die 2013 etablierte Partnerschaft zwischen den Instituten für Klassische Philologie der Universitäten Köln und Gent soll die Teilnahme auch dazu genutzt werden, die Kooperationen zwischen beiden Standorten zu intensivieren und für Austausche für Studierende und Dozenten zu werben.
Somit kann das Projekt „Latina“ auf ein Jahr 2014 zurückblicken, welches den Altertumswissenschaften in Köln, besonders aber auch dem Fach Latein und seinen Inhalten, und der Universität zu Köln als Gastgeberin viel Aufmerksamkeit beschert hat.
Auch in Zukunft sollen Studierende, Mitarbeiter und Professoren von diesem Veranstaltungsformat profitieren und die geknüpften Beziehungen gefestigt und ausgebaut werden.
2013
Die Gruppe „Latina“ hat am 4. Mai 2013 erfolgreich am „Nachwuchsforum Latein“ in Potsdam teilgenommen, dort einen öffentlichen Vortrag zum Thema „Martin bei Kaiser Maximus in der Martinsvita des Venantius Fortunatus 2,11-357“ gehalten und sich der Diskussion mit Doktoranden und Studierenden von acht anderen Universitäten aus Deutschland und Belgien gestellt.
Derzeit bearbeitet die Gruppe die in der Forschung wenig behandelten Pseudo-Caesarianischen Schriften (Bellum Alexandrinum, Bellum Africum, Bellum Hispaniense). Die Arbeit an diesen Texten dient unter anderem der Vorbereitung des Nachwuchsforums 2014, das die „Latina“ ausrichten wird. Zu der Veranstaltung, die am 10. Mai 2014 in Köln stattfindet, haben sich Studierende der Klassischen Philologie von zehn Universitäten angemeldet (FU Berlin, HU Berlin, Dresden, Gent, Halle, Hamburg, Jena, Leipzig, Potsdam, Rostock).
Aus den 2013 geknüpften Kontakten ist außerdem eine Kooperationsvereinbarung mit der Vakgroep Letterkunde (Afdeling Latijn) der Universiteit Gent erwachsen. In Zukunft wird es einen Studierenden- und Dozentenaustausch zwischen der Latinistik des Instituts für Altertumskunde und dem belgischen Partnerinstitut sowie eine gemeinsame Arbeit an wissenschaftlichen Projekten geben, in die auch Studierende eingebunden werden.