E-PLUS: Crowdsourcing-basiertes, individuelles Lernen
Projektverantwortlich
Prof. Dr. Detlef Schoder (WISO)
Projektlaufzeit
10/2017 bis 03/2019, kostenneutral auf 06/2020 verlängert
Kurzbeschreibung
Angelehnt an das Konzept des Crowdsourcing konzipieren Studierende als Lernende im laufenden Semester Aufgaben und Lösungen zum Vorlesungsmaterial und bewerten und korrigieren die Aufgaben und Lösungen gegenseitig (Peer Reviewing). Für die Konzeption der Aufgaben und Lösungen gibt es Bonuspunkte für die Abschlussprüfung. Die Aufgaben werden in einer extra dafür entwickelten Plattform (crowde.net) erstellt, bewertet, beantwortet und überarbeitet. Bei der Bewertung von Fragen werden vom Dozierenden erstellte Gütemerkmale (sog. Guidelines) abgefragt, um so die Qualität der Aufgaben zu sichern. Offene Fragen zu den Aufgaben können über eine Kommentarfunktion gestellt und beantwortet werden.
Am Ende des Semesters resultiert ein Aufgabenpool bestehend aus den Aufgaben und Lösungen der Lernenden, der (a) zur weiteren auch individualisierbaren Übung auf die Klausur genutzt werden kann und (b) mittel- bis langfristig als Grundlage für eine potentiell individuelle E-Prüfung dient.
Projektfortschritt
Sommersemester 2020 / Projektabschluss
- Die Kern-Entwicklung des im Wesentlichen mit QVM-Mitteln geförderte Projektes E-PLUS wird nach kostenneutraler Projektverlängerung zu Ende Sommersemester 2020 erfolgreich beendet.
- Ein umfassender Abschlussbericht wird vorgelegt. Es liegen positive Rückmeldungen seitens der Studierenden und der Dozierenden vor. Eine kleine Begleitforschung liefert positive Indikationen bezüglich des Lernerfolgs.
- Das Projekt ist ausführlich dokumentiert unter: https://docs.crowde.net/
○ inklusive Video Tutorials: https://docs.crowde.net/concepts/video-tutorials - Als Ergebnis liegt ein leistungsfähiges Anwendungssystem vor, welches insbesondere unterstützt ...
○ … bei der Inhaltsgenerierung (“Content Creation”) von “gehaltvollen” (Prüfungs-)Fragen. “Gehaltvoll” meint dabei, dass vor allem anspruchsvollere Aufgaben in einem Antwort-Wahl-Verfahren (Multiple Choice /MC) erstellt und qualitätsgesichert werden. Hierfür wurden 8 “Guidelines” entwickelt. Eine Aufgabe, die alle Guidelines erfüllt, ist definitorisch “exzellent” und gelangt in den offiziellen Fragenpool zu einem Kurs.
○ … bei der Bearbeitung von individuell selektierbaren Aufgaben und für die Durchführung von Selbstlerneinheiten seitens der Studierenden. - Ein bisschen Statistik:
○ Das System wurde erfolgreich über mehrere Semester in mehreren Kursen zum Teil auch an anderen Universitäten (z.B. Uni Kiel) eingesetzt. Die gewonnenen Erfahrungen wurden für die weitere Entwicklung genutzt.
○ In Summe haben 1.590 registrierten Benutzer insgesamt 276.582 Bewertungen abgegeben. Die Benutzer haben zu den Aufgaben insgesamt 137.910 Antworten gegeben.
Kurs | Versionen | Einzigartig | Bewertet | Exzellente |
Grundlagen der Wirtschaftsinformatik | 1.385 | 948 | 909 | 568 |
Integrated Information System | 219 | 104 | 89 | 53 |
Information System Management | 618 | 292 | 292 | 139 |
Weitere Fragenpools | 426 | 184 | 25 | 1 |
GESAMT: Institut für Wirtschaftsinformatik | 2.648 | 1.528 | 1315 | 761 |
Wintersemester 2019/20
- Um unseren Bestand mit weiteren erstklassigen Fragen zu füllen, wurden mehrere Workshops mit Tutor*innen veranstaltet, in denen gemeinsam neue, komplexe Fragen entwickelt und in das System gespeist wurden.
- Die automatische Generierung von Prüfungs-Varianten ist nun einsatzbereit. Dies geschieht auf Basis eines redaktionellen Fragenpools, der wiederum auf den im System gesammelten Fragen basiert. Dabei werden auch mehrere Prüfer*innen unterstützt, um das Zwei-Prüfer-Prinzip zu ermöglichen.
- Die Schnittstelle zu ILIAS in Form des QTI-Exports, sowie ein Export als Docx-Datei für den analogen Prüfungsmodus wurde fertiggestellt.
- ILIAS ist momentan technisch nicht in der Lage mehrere Varianten einer Prüfung (bspw. eine Variante pro Teilnehmer*in) durchzuführen. Daher haben wir eng mit dem Competence-Center für E-Learning zusammengearbeitet, um eine Erweiterung für ILIAS zu planen.
Sommersemester 2019
-
Um eine bessere Kategorisierung von Fragen zu erreichen, können Studierende ihre eigenen Fragen in ein einfaches Schema einordnen. Der daraus entstehende Fragenpool ist diverser und näher an einer wirklichen Klausur.
-
Die Arbeiten an der Schnittstelle zum Prüfungssystem der Universität zu Köln haben begonnen. Die Schnittstelle wird die Möglichkeit zur Nutzung von individuelle Klausuren in Ilias ermöglichen.
-
Das Projekt konnte kostenneutral verlängert werden. Daher ist die e-Testklausur für das Wintersemester 2019/2020 geplant.
-
Es wurde ein Antrag für ein Folgeprojekt beim Land NRW im Rahmen
Wintersemester 2018/19
Der erste Prototyp von Crowde zielte auf die Unterstützung der Erstellung von Content ab. Dieser Anwendungsbereich wurde kontinuierlich weiter in Lehrveranstaltungen genutzt. Das Repository ist nun auf über 1000 Fragen angewachsen.
Es wurde an verschiedenen Konferenzen im Bereich crowdsourcing und Lernen teilgenommen. Das erhalten Feedback floss wieder in die Weiterentwicklung des Prototypen.
Nach der Evaluation des bisherigen Prototypen wurden Teile der crowde App umgeschrieben, um die Software-Qualität hoch zu halten und ein einfachere Integration von neuen Features zu ermöglichen.
Erste Schritte zum Exportieren von Fragen aus crowde in Ilias wurden unternommen. Dazu zählen das Verwalten von Fragepools und der Export in das QTI Format.
Sommersemester 2018
- Das System (namens Crowde) wurde bereits erstmals erfolgreich in Veranstaltungen von zwei Wirtschaftsinformatik-Lehrstühlen der WiSo Fakultät eingesetzt.
- Es wurden über 500 (Klausur-) Fragen von Studierenden erstellt, bewertet und verbessert. Als Start wurde ein Repository von etwa 150 Fragen, die nach mehreren Qualitätsleitlinien mehrfach – zum Teil durch die Studierenden selbst – geprüft wurden, aufgebaut.
- Weitere Prototypenversionen wurden während des Semesters entwickelt und kontinuierlich an die Studierenden ausgespielt.
- Erste Publikationen über Crowde wurden vorgestellt und weitere sind etwa bei wissenschaftlichen Konferenzen eingereicht. Dabei arbeiten Wissenschaftler der Universität zu Köln, dem Karlsruhe Institute of Technology und der UNSW Business School (Sydney) zusammen.
Wintersemester 2017/18
- Konzeption des Systems erstellt
- Funktionsumfang erfasst und einzelne Features definiert
- Vergleich der Anforderungen mit bestehenden Lösungen
- Projektablauf geplant
- Erster Prototyp implementiert
Aktuelle Informationen finden Sie auf unserer Website: https://crowde.net