1. Kurze Beschreibung
der Methode
Das
Reframing (Umdeutung) ist als eine Methode der Systemischen Psychotherapie
und des Neurolinguistischen Programmierens bekannt. Menschliche
Denkmuster, Zuschreibungen, Erwartungen weisen in der Regel einen
Rahmen (frame) auf, eine Ordnung, nach der Ereignisse interpretiert
und dann wahrgenommen werden. Entweder ist das Glas halb voll oder
halb leer. Obwohl scheinbar das Gleiche bezeichnet wird, ist der
Akzent und die Bedeutung jeweils unterschiedlich, weil einmal ein
eher positiver und das andere Mal ein eher negativer Rahmen gesetzt
wird. Gelangt man aus der Sicht des halb leeren zur Sicht des halb
vollen Glases, so hat ein Reframing, eine Umdeutung, stattgefunden.
Es ist schwer zu sagen, wer diese Methode als erster angewandt hat,
da das Prinzip schon existierte, bevor man es als solches explizit
benannt hat. Ein Beispiel dafür stellt das positive Denken
dar, bei dem die Ereignisse des Lebens aus einem positiven Blickwinkel
betrachtet werden. Eine andere sehr bekannte Form des Reframings
begegnet uns beim Witz: Dort wird ein gewöhnliches, alltägliches
Ereignis in einen neuen, untypischen Rahmen gestellt, wodurch eine
missverständliche und unterhaltsame Wirkung erzielt wird, da
der Zuhörer in seiner Deutung der Situation zunächst von
einem anderen (typischen) Rahmen ausgegangen ist. |