Heft 163
Die duale Rundfunkordnung ist in den vergangenen Jahren aus wettbewerbstheoretischer Sicht von einer Wachstumsphase in die Ausreifungsphase getreten. Danach haben die beteiligten Institutionen heute kein Interesse mehr, die Struktur des Marktes zu ihren Gunsten zu verändern, da dieser Prozess zu kostspielig geworden ist. Vielmehr soll die Rundfunkordnung auf vermeintliche oder tatsächliche Fehlentwicklungen hin überprüft werden. Der Autor kommt zu folgendem Schluss: Die in der Medienordnung vorgesehenen Institutionen müssen zum einen den Rundfunk vor einem Missbrauch durch den Staat oder durch gesellschaftliche Gruppen schützen, zum anderen die durch die verfassungsrechtliche Meinungsvielfalt bezweckte Sozialisation der Zuschauer nicht nur rechtlich verankern, sondern auch tatsächlich verwirklichen, und schließlich dem Wettbewerb als Entdeckungsverfahren einen breiteren Raum als bisher gewähren.“
Der Autor ist Direktor des Institut für Rundfunkökonomie, Professor am Staatswissenschaftlichen Seminar der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät sowie Prorektor an der Universität zu Köln.
Inhaltsverzeichnis:
1. Problemstellung
2. Institutionen zur Sicherung der Meinungsvielfalt
3. Institutionen zur Sicherung des ökonomischen Wettbewerbs
4. Schluss