Deutsche Medienordnung 1950-2020
Der vorliegende Beitrag gibt in komprimierter Form Einblick in eine Studie von Manfred Kops, deren primäre Zielsetzung in der Entwicklung einer Methode bestand, mit der Medienordnungen beschrieben und miteinander verglichen werden können. Als Merkmal hierfür verwendet sie den Einfluss, den der Markt, der Staat und die Zivilgesellschaft auf die Medien ausüben. Dieser Einfluss wird getrennt für die verschiedenen Mediengattungen und die einzelnen Wertstufen der medialen Wertketten bestimmt und anschließend zu einem gewichteten Durchschnitt für die gesamte Medienordnung verdichtet. Die Methodik wird im Abschlussbericht beschrieben, der als
Heft 300kd der Reihe "Arbeitspapiere des Instituts für Rundfunkökonomie" erschienen ist.
Die mit dieser Methode ermittelten langfristigen Veränderungen der deutschen Medienordnung zwischen 1950 und 2020 werden im vorliegenden Video beschrieben. Die Hauptbefunde sind 1. eine in Deutschland über den gesamten Betrachtungszeitraum vergleichsweise hohe Staatsferne der Medien, 2. eine im Zeitablauf wachsende Anzahl von Mediengattungen ("Ausdifferenzierung" der Medien) sowie 3. ein im Zeitablauf steigender Einfluss des Marktes auf alle Mediengattungen ("Kommerzialisierung" der Medien).
Der Verfasser dankt Herrn Dr. Olexiy Khabyuk und Herrn Simon Lange, M.Sc, für wertvolle Anregungen und Hilfen bei der Entwicklung und der quantitativen Umsetzung des Konzepts, insbesondere bei der Erstellung der Dreiecksgrafiken, und den an den Codierungen beteiligten studentischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Instituts für Rundfunkökonomie.