China-Studien | |||||||
Der Niedergang der führenden ostasiatischen Kulturnation in hundert Jahren Krieg und Revolution sowie Chinas danach einsetzender Wiederaufstieg zu Macht und Wohlstand stellen ein beherrschendes Thema von Weltpolitik und Weltwirtschaft dar. Die in Köln betriebenen China-Studien sind darum auf Strukturen von Staat, Wirtschaft und Recht, Kultur und Gesellschaft im modernen China ausgerichtet. Sie konzentrieren sich auf die Analyse gegenwärtiger chinesischer Verhältnisse unter Verwendung eines breiten Spektrums von kultur- und geistes-, wirtschafts- und sozial- sowie rechtswissenschaftlichen Methoden. Weil die mit Chinas Wiederaufstieg verbundene Auseinandersetzung sowohl mit der eigenen Tradition als auch mit westlichen Einflüssen für das Land bis heute bewusstseinsprägend und strukturbildend geblieben ist, werden allgemein neben den Problemen der Gegenwart auch historische Prozesse seit den Opium-Kriegen in der Mitte des 19. Jahrhunderts sowie tiefer reichende kulturelle Hintergründe in die Forschungen einbezogen. Vorrang besitzen dabei Fragestellungen mit aktuellen nationalen und internationalen Bezügen. Die
China-Studien an der Universität zu Köln sind eine der größten
deutschen Institutionen der chinabezogenen Lehre und Forschung. Sie
profitieren von den engen Beziehungen der Stadt Köln sowie hier
ansässiger Kultur- und Wirtschaftseinrichtungen zu China und dem
ostasiatischen Raum. Bereits 1960 richtete die Universität einen
Lehrstuhl für Sinologie ein. Der Lehrstuhl wurde von Prof. Walter Fuchs
und später von Prof. Martin Gimm innegehabt. Danach nahm Prof. Helmolt
Vittinghoff eine Lehrstuhlvertretung wahr. 1990 erfolgte mit
Unterstützung des zuständigen Landesministeriums der systematische
Ausbau von gegenwartsbezogenen China-Studien mit drei neuen Professuren
für die Fachgebiete Neuere
Geschichte /
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Chinas (Prof. Thomas
Scharping), Moderne Literatur und Philosophie Chinas (Prof. Lutz Bieg)
sowie - als Kölner Besonderheit - Chinesische
Rechtskultur (Prof. Robert Heuser). Seit 2009 betreut Dr.
Thomas
Zimmer als Lehrstuhlvertreter das Fachgebiet Kultur
Chinas, in dem die bisher getrennten Lehrstühle für Sinologie
sowie
für Moderne Literatur und Philosophie Chinas miteinander verschmolzen
wurden.
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