7. Lernziele

Der Punkt, der an dieser Stelle erörtert werden soll, ist die Frage nach den Lern-zielen, die mit der Durchführung des Schülerexperimentes zur genetischen Trans-formation erreicht werden können. Zunächst gilt es die Frage zu erörtern, wie Ziele von Unterricht überhaupt definiert werden. Dabei ist generell schon einmal vorausgesetzt, daß durch Unterricht im allgemeinen und Schulunterricht im speziellem in der Regel Ziele oder Intentionen verfolgt werden. MEYER (1991, S. 138f) definiert Lernziele als "sprachlich artikulierte Vorstellung über die durch Unterricht (oder andere Lehrveranstaltungen) zu bewirkende gewünschte Verhaltensdisposition eines Lernenden". Dabei ist "eine Disposition nicht unmittelbar beobachtbar. Mit Dispositionsangaben werden Fähigkeiten bezeichnet, Gelerntes auch in nicht eindeutig voraussehbaren Situationen "sinngemäß" anzuwenden". Allgemein können Lernziele unterschiedlichen Dimensionen zugeordnet werden. Eine mögliche Kategorisierung hat ihren Ursprung in der nordamerikanischen behavioristischen Lerntheorie. Dort wurde zur analytischen Unterscheidung der Lernziele eine Dreiteilung in kognitive, affektive und psychomotorische Lernzielbereiche vorgeschlagen. Kognitiven Lernzielen sind Begriffe wie Denken, Wissen, Problemlösen, Kenntnisse und intellektuelle Fähigkeiten zugeordnet. Affektive Lernziele beziehen sich auf die Veränderung von Interessenslagen, auf die Bereitschaft, etwas zu tun oder zu denken und auf die Entwicklung dauerhafter Werthaltungen. Psychomotorische Lernziele hingegen sind gekennzeichnet durch den Bezug auf die manipulativen und motorischen Fähigkeiten des Lernenden. Im deutschsprachigen Raum finden neben den zuvor genannten Begriffen auch ähnlich lautende ihre Anwendung. WOLFGANG SCHULZ, ein deutscher Erziehungswissenschaftler, spricht von kognitiven, emotionalen (= affektiven) und pragmatischen (= psychomotorischen) Lernzielen.

Die im weiteren aufgeführten Lernziele sind von mir bewußt relativ allgemein gehalten formuliert. Es sollen dem Lehrer mögliche Lernziele aufgezeigt werden. In dessen Entscheidung soll es dann liegen, daraus welche für die jeweilige, von ihm individuell gestaltete Unterrichtsstunde auszuwählen und ggf. zu ergänzen bzw. zu spezifizieren. Die einzelnen Lernziele werden den oben beschriebenen Lernbereichen zugeordnet. Aus der Summe der aufgeführten Lernziele kann man das Hauptziel der Versuchsreihe in Verbindung mit den theoretischen Inhalten formulieren:
Die Schüler sollen in die Lage versetzt werden, die Grundlagen der Gentechnik zu erfassen, Sachargumente von Befürwortern und Kritikern zu verstehen und zu bewerten, um letztendlich zu einem eigenen, begründbaren Urteil im Hinblick auf die Gentechnik und ihre Anwendungsmöglichkeiten zu gelangen.

Kognitive Lernziele:

Affektive Lernziele:

Psychomotorische Lernziele:


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