Heft 171
Der Zusammenbruch der Kirchgruppe 2002 hat die deutsche Medienlandschaft nachhaltig verändert. Der Autor gibt zunächst einen Überblick über die Grundzüge der Neuen Institutionenökonomik. Danach werden die Aktivitäten und Geschäftsfelder der Kirch-Gruppe aufgezeigt. Darauf aufbauend wird untersucht, welchen Einfluss die institutionellen Rahmenbedingungen auf die Entwicklung relevanter Medienmärkte gehabt haben und inwieweit diese maßgeblich die Strategien des Kirch-Konzerns beeinflusst haben. Der Autor resümiert: „Das Scheitern der Kirch-Gruppe sollte Anlass genug sein, die Funktionsfähigkeit des wirtschaftlichen Wettbewerbs zwischen öffentlich-rechtlichen und kommerziellen Rundfunkanbietern eingehend zu analysieren. (...) Dazu bedarf es geeigneter Institutionen, die sowohl den Schutz der Meinungsfreiheit, den Schutz der Gebührenzahler als auch den Schutz der Wettbewerber berücksichtigen.“
Bei dem vorliegenden Arbeitspapier handelt es sich um eine überarbeitete Fassung einer im Sommersemester 2003 an der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln eingereichten und am Institut für Rundfunkökonomie betreuten Diplomarbeit.
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
2. Grundlagen der Neuen Institutionenökonomik
2.1. Die Definition des Begriffs Institution und das allgemeine Erkenntnisinteresse der Neuen Institutionenökonomik
2.2. Grundannahmen der Neuen Institutionenökonomik
2.3. Der Principal-Agent-Ansatz
2.4. Der Property-Rights-Ansatz
2.5. Der Transaktionskostenansatz
3. Die Unternehmensstruktur der Kirch-Gruppe
3.1. Die Kirch-Media GmbH & Co. KG
3.2. Kirch-Pay-TV GmbH & Co. KG
3.3. Kirch-Beteiligungs GmbH & Co. KG
4. Chronologische Entwicklung der Kirch-Gruppe und relevante institutionelle Rahmenbedingungen
4.1. Der Fernsehmarkt in Deutschland vor der Liberalisierung
4.2. Veränderte Wettbewerbssituation nach der Liberalisierung des Rundfunkmarktes
5. Strategische Antworten der Kirch-Gruppe auf die veränderte Wettbewerbssituation
5.1. Die Kirch-Gruppe als integrierter Medienkonzern
5.2. Sicherung langfristiger Verfügungsrechte am knappen Gut Film - Output-Deals mit diversen Hollywood-Studios
5.3. Das Engagement der Kirch-Gruppe im Bereich Pay-TV
5.4. Der Einstieg der Kirch-Gruppe in den Handel mit Sportübertragunsrechten
5.5. Institutionelle Rahmenbedingungen und mangelnde Marktdurchdringung von Premiere World
6. Endgültige Zahlungsunfähigkeit der Kirch-Gruppe
7. Schlussbetrachtung und Konsequenzen aus institutionenökonomischer