Wie unabhängig sind klinische Studien?
Ein Informations- und Diskussionsabend am 21.10.2009
Wie unabhängig sind klinische Arzneimittelstudien? Wer plant sie und führt sie durch? Was muss der/die kritische Arzt/Ärtztin beachten? Welche Probleme hat die Evidenzbasierte Medizin heute?
Nach Antworten auf diese Fragen suchten am 21.10.2009 die Kritischen Medizinstudierenden zusammen mit Professor Sawicki, Prof. Cornely und über hundert Gästen.
Hintergrund
Die Idee, sich mit dem Thema Arzneimittelforschung und klinische
Studien zu beschäftigen hatte ihren Ursprung allerdings an anderer Stelle.
Seit Anfang 2008 besteht ein Kooperationsvertrag zur „privilegierten
Partnerschaft“ in der klinischen Forschung zwischen der Uniklinik Köln und
der Bayer AG. Vor allem die Frage nach dem Inhalt des Vertrags, der bis
heute nicht öffentlich ist, und die nach einem möglichen Einfluss eines
privatwirtschaftlichen Unternehmens auf die Forschung an der Uniklinik
beschäftigten uns sehr. In Gesprächen mit Professoren, Mitarbeitern und
anderen Fachleuten versuchten wir „Licht ins Dunkel“ zu bringen. Da konkrete
Informationen aus dem Vertrag nicht zugänglich waren (und sind), versuchten
wir das Thema auf höherer Ebene zu greifen. Wir beschäftigten uns also
genauer mit dem Thema „klinische Studien“ und trafen uns wiederum mit
verschiedenen „Insidern“. Daraus entstand die Idee eines Vortrags- und
Diskussionsabends.
Der Abend
Links zum Thema: |
Presseschau zur Ablösung von Prof. Sawicki als Chef des IQWiG: |
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Nach einer kurzen Begrüßung durch Jonas Jürgens (KM) hatten die beiden Redner die volle Aufmerksamkeit des vor allem mit Studierenden gut gefüllten Hörsaals. Professor Cornely bezog sich in seinem Vortrag u.a. auf die Durchführung und die Auswertung klinischer Studien. Als Leiter des Zentrums für klinische Studien wusste er die Zusammenhänge stets anhand von Beispielen aus seiner eigenen Forschungsgruppe zu erläutern. Professor Sawicki, Leiter des IQWiG und deutschlandweit bekannter EbM-Experte, sprach danach v.a. über die heiklen Seiten der Studien-Durchführung und Interpretation. Dabei gelang es ihm, die ZuhörerInnen für einige wichtige Punkte in der Bewertung von Studien zu sensibilisieren. Im Anschluss folgte eine rege Diskussion zum Thema, bei der u.a. Professor Lehmacher (Institut für Medizinische Statistik) und Professor Fischer (ehem. Leiter des Instituts für experimentelle Medizin) und etliche Studierende zu Wort kamen. Wir freuen uns über die sehr gelungene Veranstaltung und danken allen Gästen für ihr Kommen! Bis zum nächsten Abend, die KM.
Stand: 11.01.2010, Dave