Table Of Contents

Allgemeine Psychologie

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Der Mensch als Forscher (Inquiring Man).

Die Psychologie der persönlichen Konstrukte. Von Don BANNISTER und Fay FRANSELLA. - Heft 9 der Reihe. 1981, XII und 205 Seiten, kart. 19,80 DM, ISBN 3-402-04029-8.

,,Die deutschen Herausgeber dieses Werkes sehen in der diesem Buch zugrundeliegenden Theorie der persönlichen Konstrukte (TPK) des amerikanischen Psychologen G.A. Kelly (1955) völlig zurecht eine Vorwegnahme der kognitiven Wende der siebziger Jahre. Diese Feststellung ist richtig, auch wenn die Autoren selbst eine spezifisch kognitive Orientierung ihrer Theorie bestreiten. ..

Kellys Vorhaben bestand nicht etwa nur darin, eine neue Persönlichkeitstheorie zu entwickeln, sondern er beanspruchte, eine völlig neue Psychologie entwickelt zu haben, die den Menschen als Forscher begreift, dessen Persönlichkeit durch die Art und Weise geprägt ist, wie er die ihn betreffenden Ereignisse antizipiert. Diese Antizipation erfolgt durch dieEntwicklung von expliziten (verbal beschreibbaren) und impliziten (verbal nicht beschreibbaren) Konstrukten, die in einem bestimmten, die Persönlichkeit kennzeichnenden Verhältnis zueinander stehen. Ein faszinierendes Element dieser Theorie liegt sicherlich in diesem Menschenbild, das das Handeln des Menschen eher als Experiment denn als Resultat äußerer oder innerer Stimulusbedingungen versteht...

Das Werk ist als Einführung gedacht und bietet zunächst eine geraffte Übersicht über die Grundzüge der TpK. Anschließend rekonstruieren die Autoren wichtige Konzepte der Psychologie (Persönlichkeit, Vorurteile, Kommunikation und Sprache, Depressivität u.a.m.) aus der Sicht der Theorie der persönlichen Konstrukte im Sinne einer konstruktiven Alternative" (Lorenz Fischer, Gruppendynamik, Heft 4/1982).

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Subjektive Realität und konzeptuelles Wissen.

Sprachpsychologische Untersuchungen zum Begriff der Belästigung durch Lärm. Von Hans-Georg BOSSHARDT. - Heft 19 der Reihe. 1988, VIII und 226 Seiten, kart. 28,- DM, ISBN

3-402-04307-6.

Der Autor hat sich die Aufgabe gestellt, die subjektive Realität zu beschreiben, in der sich eine von Lärm belästigte Person befindet und hierfür geeignete Methoden zu entwickeln. Belästigung wurde bisher nahezu ausschließlich auf dem Hintergrund psycho-physikalischer Beziehungen oder im Rahmen.von regulationstheoretischen Streßkonzepten untersucht. Der Autor zeigt, daß diese Ansätze ungeeignet sind, den phänomenalen Eigenheiten des Belästigungserlebens Rechnung zu tragen. Der eigene Ansatz wird aus einer Gegenüberstellung der phänomenologischen Kennzeichen des Belästigungserlebens mit den im Belästigungsbegriff implizierten sprachlichen Informationen entwickelt. Die sprachlichen Implikationen des Belästigungsbegriffs werden als schematisch geordnete Wissensbe-standteile aufgefaßt, die dem subjektiven Erleben von und dem Sprechen über Belästigung zugrunde liegen. Inhaltsanalytische Untersuchungen von Beschreibungen belästigender Alltagssituationen zeigen, daß sowohl Belästigungen verschiedenen Ausmaßes als auch Änderungen dieses Ausmaßes von charakteristischen Kognitionen begleitet werden. Das Buch schließt mit einer theoretischen Integration der Befunde, mit einem Vergleich zwischen alltäglichem und juristischem Verständnis von Belästigung, sowie mit Überlegungen zur praktischen Lärmbekämpfung.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Psychologie des wissenschaftlichen Lernens.

Von Franz BREUER, Wolfgang KEIL, Dieter KLEIBER,

Friedhelm MEIER, Ursula PIONTKOWSKI. - Heft 4 der

Reihe. 1975, VI und 354 Seiten, kart. 26,- DM, ISBN 3-

402-04023-9.

Die Geschehensabläufe bei der Vermittlung und Aneignung von wissenschaftlichen Strukturen im akademischen Studium werden einer psychologischen Analyse unterzogen. Die zentrale Fragestellung dieser pädagogisch-psychologischen Untersuchung von acht Disziplinen aus drei Arten von Hochschulen lautet: Welche Effekte haben unterschiedliche subjektive und institutionelle Formen der Studienorganisation, Studienstrukturierung und Studiensteuerung auf den Lernerfolg an der Hochschule?

Die Beantwortung erfolgt aus folgenden Perspektiven: Die Steuerung des Studienhandelns untersucht die Funktion subjektiver operativer Abbilder im Bereich von Zielorientierungen und Erwartungshaltungen der Studierenden. Unter dem Thema Information und Verhalten im Studium wird das Lernen an der Hochschule als ein Prozeß selektiver Informationsaufnahme und Informationsverarbeitung dargestellt. Die subjektiv wahrgenommenen und bewerteten interaktiv-kommunikativen Verständigungsmöglichkeiten und deren emotionale Folgeprobleme werden in verschiedenen Lern- und Arbeitssituationen

betrachtet. Unterrichtsmethoden und Arbeitsformen werden in ihrer Wirksamkeit zur Herausbildung von akademischen Fertigkeiten verglichen und bewertet. Die Sozialisation in akademischen Institutionen wird als Vorgang der Regulation wissenschaftlichen Handelns analysiert.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Modelle der Textverarbeitung: Textbeschreibung als Textverstehen.

Von Ursula CHRISTMANN. - Heft 21 der Reihe. 1989, VI und 322 Seiten, kart. 49,80 DM, ISBN 3-402-04590-7.

Die Forschung im Bereich der Sprach- und Textpsychologie steht immer wieder vor der Frage, mit welchen Beschreibungseinheiten der Ausgangstext intersubjektiv erfaßt werden kann. An dieser Problemstellung setzt der vorliegende Band sowohl theoretisch als auch empirisch an. Im theoretischen Teil wird ein historisch-systematischer Überblick über jene zwei Forschungsrichtungen gegeben, die sich bisher hauptsächlich mit der Verarbeitung von komplexem sprachlichen Material befaßt haben: der ältere instruktionspsychologische Forschungsstrang (Lesbarkeitsforschung, kognitive Lerntheorie, mathemagene Motivierung, Textverständlichkeit, Lernstrategien) sowie die neuere kognitionspsychologische Forschungsrichtung (Wortund Satzverstehen, propositionale und makrostrukturelle Modelle, zyklische Verarbeitungsstruktur, schematheoretische Ansätze, mentale Modelle). Dabei werden Ubereinstimmungen und Unterschiede der beiden Richtungen mit dem Ziel herausgearbeitet, eine Optimierung von Textbeschreibungsmodellen zu erreichen.

Diese Optimierungsfrage wird im empirischen Teil durch den Vergleich von fünf Beschreibungsmodellen unter den einschlägigen methodologischen Kriterien zu beantworten versucht. Als wichtigstes Ergebnis des Vergleichs zeigt sich: Intersubjektivität läßt sich keineswegs durch möglichst einfache, kleinste Einheiten sichern, die subjektive Verstehensprozesse auf Forscherseite weitestgehend ausschließen sollen; fruchtbarer erscheint es, komplexere, bedeutungshaltigere Einheiten anzusetzen, die subjektive Verstehensprozesse bereits bei der Text-beschreibung explizit einbeziehen.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Der propositionale Ansatz der Textverständlichkeit:
Kohärenz, Interessantheit und Behalten

Von Joachim GRABOWSKI. - Heft 24 der Reihe. 1991, VIII und 243 Seiten. kart.. 49,90 DM. ISBN 3-402-04593-1.

Es wird die Frage behandelt, welche kognitionspsychologisch begründeten Maßnahmen getroffen werden können, um das Lernen mit Sachtexten unter den Bedingungen des schulischen Alltags zu verbessern. Schülerinnen und Schüler werden, ungeachtet ihrer individuellen Fähigkeiten. mit je demselben Lehrtext instruiert. Deshalb wird davon ausgegangen, daß der Aspekt der Interaktion zwischen Text und Leser, der aktuelle Theorien zur Textverarbeitung kennzeichnet. flür praktische Zwecke nur in seinem allgemeinpsychologischen. d. h. für bessere wie für schlechtere Schüler geltenden Gehalt berücksichtigt werden sollte. Im theoretischen Teil der Arbeit wird der propositionale Ansatz der Textverarbeitung und. darauf aufbauend, der Textverständlichkeit ausführlich dargestellt. Es wird gezeigt, wie die Einflußgrößen der Textkohärenz der Belohnung und der Interessantheit in diesem Modell integriert und unabhängig voneinander überprüft werden können und welche (logischen wie praktischen) Grenzen sich bei einer propositionalen Textkontrolle ergeben.

Im empirischen Teil wird in einem Laborexperiment und in einer umfangreichen Feldstudie an Schulen überprüft, welche der genannten Maßnahmen die Lern- und Behaltensleistung tatsächlich fördern. Es zeigt sich, daß der Einfluß der propositionalen Zusammenhangstruktur im Lehrtext gegenüber der Lernverbesserung infolge belohnungswirksamer Anreize stark in den Hintergrund tritt, vor allem was das längerfristige Behalten anbelangt. Eine Erhöhung der Interessantheit des Lehrtextes erwies sich jedoch als ablenkender "Schuß nach hinten". Daraus folgt u. a., daß der geringe lernfördernde Ertrag einer propositionalen Kontrolle von Lehrtexten, der bei Schulbuchauflagen durchaus zu leisten wäre, den damit verbundenen Aufwand nicht rechtfertigt.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Emotion und Vergessen.

Aspekte einer Neuorientierung psychologischer Gedächtnisforschung. Von Günther KEBECK. - Heft 11 der Reihe. 1982, XIV und 341 Seiten, kart. 26,- DM, ISBN 3-402-04291-6.

Das Buch gibt einen Einblick in den gegenwärtigen Stand der Gedächtnisforschung und thematisiert einen bisher vernachlässigten Bereich: die Erinnerung und das Vergessen von emotional bedeutsamen Ereignissen. Für diesen Bereich werden Forschungsmöglichkeiten und deren Realisierung aufgezeigt.

Weitgehend neu für die Gedächtnisforschung sind: die Sammlung und Analyse von neuerer und älterer Literatur zum Thema Gefühl und Gedächtnis - die Darstellung eines ganzheitlichen und phänomenologisch-experimentellen Orientierungsrahmens - die qualitative und quantitative Analyse der Erinnerungsleistung an einen Vorfall, bei dem die Versuchsteilnehmer selbst Zeugen waren - die Einbeziehung der subjektiven Aspekte des Verarbeitungsprozesses und die Erhebung alltagstheoretischer Konzepte über das Gedächtnis - die Verwendung von Rollenspiel als Forschungsmethode - die Reflexion der Beziehung zwischen Forscher und Versuchsperson unter den Stichworten Verantwortung und Vertrauen.

Dabei verbindet der Autor drei in der psychologischen Fachdiskussion häufig getrennte Reflexionsebenen (die wissenschaftstheoretische, die methodologische und die inhaltliche) und zieht Konsequenzen für die Forschungspraxis.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Interesse, Lernen, Leistung

Neue Ansätze der pädagogisch-psychologischen Interessenforschung. Herausgegeben von Andreas KRAPP und Manfred PRENZEL. - Heft 26 der Reihe. 1992, X und 367 Seiten. kart. 59,80 DM, ISBN 3-402-04596-6.

In den Interessen einer Person äußern sich ihre Vorlieben, Wertorientierungen und vorherrschenden Umweltbezüge. Aus der Sicht von Lehrenden und Lernenden ist das Interesse eine der wichtigsten Bedingungen für Lernen und Leistung. Allerdings hat die Motivationspsychologie bis vor kurzem dem Thema Interesse im Kontext von Lernen und Leistung nur wenig Beachtung geschenkt. In den letzten Jahren hat man in verschiedenen Forschungsbereichen das Interessenkonzept als eine wichtige gegenstandsspezifische Komponente motivierten Lernens neu entdeckt.

Die Beiträge dieses Buches geben eine Übersicht über aktuelle Theorien, Konzepte und Methoden der neueren pädagogischpsychologischen Interessenforschung. Sie repräsentieren zugleich Forschungslinien, deren Ausgangsposition und Zielrichtung ganz unterschiedliche Teildisziplinen der Psychologie zugerechnet werden können, z. B. Wissenspsychologie und Lernforschung, Entwicklungspsychologie, Unterrichtsforschung, Motivation, Naturwissenschaftsdidaktik, Studienfach- und Berufswahlentscheidung. Trotz der Vielfalt der Fragestellungen und theoretischen Orientierungen haben die einzelnen Beiträge ein gemeinsames Anliegen: die Untersuchung der Bedeutung von Interesse für Lernen und Entwicklung in Schule, Freizeit oder Beruf.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Das Erkennen sprachlicher Täuschung

Über Absichtlichkeitsindikatoren beim unintegren Argumentieren. Von Margrit Schreier. 437 Seiten kart. ISBN 3-402-04601-6

Absichtlichkeit bzw. Intentionalität stellt eine wesentliche Voraussetzung und Komponente moralischer Urteile auch im Alltag dar, die einer unmittelbaren Beobachtung zwar nicht zugänglich ist, aber doch aufgrund äußerer Anzeichen erschlossen werden kann. Diese Anzeichen im Sinne von lntentionalitätsindikatoren stehen im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes; als exemplarischer Bereich unmoralischen Handelns, für den eine Intention zu erschließen ist, wird sprachliche Täuschung im allgemeinen bzw. unintegres Argumentieren im besonderen angesetzt.

Im ersten Teil des Bandes steht die Frage im Mittelpunkt, was eigentlich genau mit ,Intention' im Hinblick auf unmoralisches Handeln gemeint ist, worauf sich diese Absicht bezieht. Auf der Grundlage einer Bestimmung der Struktur unmoralischen Handelns entwickelt die Autorin ein handlungstheoretisch fundiertes Modell von drei Intentionalitätsebenen, die sämtlich beim moralischen Urteil eine Rolle spielen und somit Gegenstand einer Absichtserschließung werden (können). Im zweiten Teil des Bandes geht es dann um die Frage, anhand welcher Indikatoren Intentionalität in diesen verschiedenen Bedeutungen erschlossen werden kann; als Beispiel stellt die Autorin die Indikatorkonzeptionen aus der Sozialpsychologie der Lügendetektion sowie der Forensischen Aussagepsychologie vor. Diese Varianten werden im dritten Teil des Bandes mit Indikatoren verglichen, wie sie induktiv im Rahmen einer pragmalinguistischen Analyse von Beispielen unintegren Argumentierens ermittelt wurden. Alle drei Indikatortypen werden abschließend innerhalb des handlungstheoretischen Modells von Intentionalitätsebenen verortet, das somit als umfassender Modellrahmen für die verschiedenen Indikatortypen auf den unterschiedlichsten Intentionalitätsebenen gelten kann.

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Aggressions-Interaktionen bei repressionsfreier Erziehung.

Eine Felduntersuchung. Von Sibylle VOLKMANN-RAUE. -

Heft 6 der Reihe. 1977, VIII und 312 Seiten, kart. 19,80 DM,

ISBN 3-402-04026-3.

Das Aggressionsverhalten von Kindern in einem repressionsfreien Erziehungsmilieu wird in einer Feldstudie untersucht. Den theoretischen Rahmen bildet die Prüfung verschiedener Konzepte der Aggressionsforschung (Triebmodell, lerntheoretisehe Modelle) auf ihre Brauchbarkeit für eine Bedingungsanalyse von Aggressions-Interaktionen.

Eine Aggressions-Interaktion wird bestimmt durch Präzisierung von fünf Dimensionen, die sowohl die vorausgehenden Bedingungen als auch die Folgen einer Aggressionshandlung erfassen: Anlaß, Form, Richtung, Reaktion und Beendigung der Aggression. Die empirische Erfassung der AggressionsInteraktionen im natürlichen sozialen Milieu erfolgt durch systematisch-teilnehmende Beobachtung. Aus der Bedingungsanalyse von Aggressions-Interaktionen ergeben sich u. a. folgende Zusammenhänge, die im theoretischen Rahmen des sozialen Lernens interpretiert werden:

zwischen intrapersonalen Barrieren und verbalen Aggressionsformen - zwischen Umwelt-Barrieren und physischen Aggressionsformen - zwischen Aggressionsform und der sozialen Beziehung zwischen den Interaktionspartnern - zwischen der Beendigung der Aggressions-Interaktion und dem Reaktionsverhalten des Aggressionsobjektes.