Informationen - Modul 1 - Was ist Biomasse? - Einführung (1)

nach:
Ratgeber für Verbraucher, Jetzt erneuerbare Energien nutzen, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, S. 44

Kapitel 4, Nachwachsende Kraftquellen mit Zukunft: Biomasse

"Schon am einfachen Beispiel einer Topfpflanze auf der Fensterbank erkennt man, welch großen Einfluss die Sonne auf das Wachstum der Pflanzen hat. Aus dem Kohlendioxid (CO2) der Luft sowie Wasser (H2O) und Mineralien aus dem Boden baut die Pflanze mit Hilfe der Sonnenenergie ihre Biomasse auf. Diese Umsetzung geschieht in der Hauptsache durch die Photosynthese im Blattgrün der Pflanzen.

chemisch gebundene Sonnenenergie

Warum ist Biomasse günstig für die Umwelt?

1. Biomasse verbraucht etwa 0,1 % der eingestrahlten Sonnenenergie.
Hochgerechnet auf die ganze Welt ist dies eine gewaltige Energiemenge:
rund 200 Milliarden Tonnen Steinkohleeinheiten pro Jahr!

2. Der gesamte Weltenergieverbrauch durch die Menschheit beträgt nur einen Bruchteil davon:
etwa 11,7 Milliarden Tonnen Steinkohleinheiten pro Jahr.

Diie Umsetzung der Sonnenenergie in Biomasse ist für die Biosphäre eine der wichtigsten Energieumwandlungen, denn: 

Ohne die Produktion von Pflanzen gäbe es keine Nahrung - weder für die Tiere noch für den Menschen.

Wie ist die Kohlendioxid-(CO2)-Bilanz der Biomasse?

Im Laufe der Erdgeschichte entstanden riesige Lager von Biomasse, die zunächst auf der Erdoberfläche abgelagert, dann nach und nach von anderen Erd- und Gesteinsschichten überdeckt wurden.
Durch Millonenen Jahre andauernde chemische Umsetzungen unter hohem Druck und bei hohen Temperaturen entstanden daraus die fossilen Energieträger Kohle,Erdöl und Erdgas. Auf diese Weise wurden einst der Atmosphäre große Mengen von Kohlenstoff entzogen, die durch die Verbrennung der fossilen Energieträger heute an die Lufthülle in Form von CO2 zurückgegeben werden. Dies geschieht jedoch in einer so kurzen Zeit und mit solcher Intensität, dass das Gleichgewicht der Atmosphäre in Gefahr geraten kann. Die vermuteten Folgen sind: Klimaänderungen und klimatische Unregelmäßigkeiten durch den Treibhauseffekt.

Die Verbrennung, Vergasung oder Vergärung nachwachsender Biomasse zur Energienutzung setzt ebenfalls CO2 frei. Sie stellt jedoch keine zusätzliche Belastung der Atmosphäre dar, weil jeweils nur das CO2 abgegeben wird, das von der Pflanze aus der Luft aufgenommen wurde.
Der Entzug von CO2 aus der Atmosphäre durch die Pflanzen und die Freisetzung von CO2 bei der Verbrennung heben sich in der Bilanz auf.
Das gilt auch bei der natürlichen Verrottung, sie läuft nur wesentlich langsamer ab als die Verbrennung. Dabei ist immer vorausgesetzt, dass vernünftig gewirtschaftet und kein Raubbau - z.B. durch Rodung des Regenwaldes - getrieben wird:

Einführung der nachhaltigen Forstwirtschaft = Zunahme der Ressourcen an Biomasse durch die Zunahme der Holzbestände.

Wenn Biomasse also fossile Brennstoffe ersetzen kann, bedeutet dies insgesamt eine Verringerung der CO2-Emissionen.
Dabei ist von Vorteil, dass Biomasse sehr gut lager- bzw. speicherbar ist.

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