Kurze Beschreibung der Methode
Primäre und sekundäre Quellen
Theoretische und praktische Begründung
Darstellung der Methode
Beispiele
Reflexion der Methode
Praxiserfahrungen

3. Theoretische und praktische Begründung

>> 3.1. theoretische Begründung
>> 3.2. prakttische Begründung


3.1. Theoretische Begründung

Durch das selbstständige Erarbeiten des Stoffes und die Vermittlung des angeeigneten Wissens von den Lernern an ihre Mitlerner wird nachhaltiges Lernen gefördert. Wesentlich an dieser Methode ist, dass alle Lerner aktiv beteiligt sind und eine selbst- und fremdverantwortliche Rolle wahrnehmen. Die Gruppen-Experten-Rallye ist dabei ein Gruppen­unterrichtsverfahren, das auch einen Wettkampfcharakter annehmen kann. Im englischsprachigen Raum ist das Gruppenunter­richtsverfahren und insbesondere die Gruppen-Experten-Rallye besonders populär, wobei man sich hier auch nicht scheut, für Leistungen Gruppennoten zu vergeben, da so die Teamarbeit und die wechselseitige Hilfe von stärkeren und schwächeren Lernern besonders gefordert und gefördert werden kann.
Das Prinzip der kleinen Lehrer hat bereits eine längere reformpädagogische Tradition. Es wurde insbesondere nach dem Aufenthalt von John Dewey in China von dem chinesischen Pädagogen Tao umfassend entwickelt. Tao stellte sich die Frage, warum nicht alle Lerner zugleich auch Lehrer werden sollten, da sie dann besonders erfolgreich den zu lernenden Stoff bearbeiten:

  • durch vertiefende Erarbeitung des Stoffes, um mögliche Fragen zu beantworten,
  • durch selbstorganisierte Auseinandersetzung mit der Materie,
  • durch Vorbereitung von Präsentationen und Visualisierungen, was Wesentliches von Unwesentlichem unterscheiden hilft,
  • durch ein Verbalisieren des Stoffes vor anderen,
  • durch Beantwortung von Fragen
  • und Lernkontrollen.


3.2. Praktische Begründung

Die Gruppen-Experten-Rallye hat sich in vielen Praxisversuchen bewährt, so haben die Lerner in Tests oft bessere Resultate als bei Frontalunterricht erzielt. Vor allem auch die stilleren und schüchternen Lerner werden gefördert, sich zu äußern, was dann auch positive Auswirkungen auf andere methodische Phasen hat. In der Praxis haben sich folgende Vorteile der Methode besonders gezeigt:

  • Es werden durch die Methode auch weitere Kompetenzen und inhaltliche Erfahrungen vermittelt.
  • Das selbstständige Erarbeiten des Stoffes fördert die Fähigkeit mit Texten umzugehen und wichtige Informationen und Inhalte herauszufiltern.
  • Außerdem müssen die Lerner, da sie exemplarisch Teilaspekte des Gesamtthemas bearbeiten, eine Transferleistung erbringen, was je nach Auswahl der Themen auch wichtig für das Verständnis des Gesamtzusammenhangs sein kann.
  • Gleichzeitig erwerben sie auch didaktische Kompetenzen, da sie ihr Wissen präsen­tieren und an ihre Mitlerner vermitteln sollen. Dadurch übernehmen sie auch gegen­seitig Verantwortung füreinander.
  • Ebenso sind alle Teilnehmer aufeinander angewiesen (positive bzw. soziale Inter­dependenz), da nicht jeder sein eigenes Ziel, sondern alle ein gemeinsames Ziel verfolgen.
  • Aufgrund dieser Umstände und durch Kommunikation, Diskussionen und Koopera­tion, die bei dieser Methode unabdingbar sind, werden Teamfähigkeit und die Fähig­keit des teamorganisierten Wissenserwerbs gefördert.
  • Ein weiterer positiver Aspekt dieser Methode ist auch die Integration von evtl. Außenseitern, da der Beitrag eines jeden Einzelnen  wichtig für das Projekt ist.
  • Es werden also auch soziale Prozesse und „soziales Lernen“ angeregt und gefördert.
  • Ein Letztes, das hier noch genannt werden muss, ist die Methodenkompetenz, welche die Lerner durch die Teilnahme an diesem Projekt in der Regel erwerben (siehe Methodenkompetenz).