Ein typisches Nesseltier
(Cnidaria) durchläuft zwei Metamorphosen, die erste von der
freischwimmenden Larve zum festgewachsenen Polypen und die zweite vom
Polypen zur freischwimmenden Meduse. Die Meduse ist das erwachsene Tier.
Sie ist ähnlich gebaut wie der Polyp, hat aber, im Unterschied zum
Polypen hochentwickelte Sinnesorgane. Im Rahmen des
Sonderforschungsbereichs wollen wir bei Aurelia aurita (Cnidaria,
Scyphozoa) die Metamorphose vom Polypen zur Meduse, die sogenannte
Strobilation, untersuchen. Ein Polyp von Aurelia bildet mehrere Medusen.
Die Medusenbildung beginnt mit der Umwandlung des Polypenkopfes und
schreitet dann nach basal fort. Es werden sukzessiv Geweberinge
abgeschnürt, die sich schon vor der Abschnürung in Jungmedusen
umwandeln.
Die Strobilation hat
Ähnlichkeit mit Prozessen der Segmentierung bei Bilateriern. Solche
Prozesse sind bei Arthropoden und Vertebraten gut untersucht. Bei
Anneliden z. B. ist, ähnlich wie bei Scyphozoen, mit der Bildung
der Segmente der Übergang vom larvalen zum erwachsenen Zustand
verbunden. Ob die Ähnlichkeiten der Segmentierung bei den
Schwestergruppen Bilateria und Cnidaria nur oberflächlich sind oder
eine gemeinsame Grundlage haben, ist Gegenstand der Untersuchungen.
(Details)
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