ENTWICKLUNG und EVOLUTION der Tiere


Segmentierung bei Aurelia aurita
                                    dynamena
                                       Aurelia aurita

Ein typisches Nesseltier (Cnidaria) durchläuft zwei Metamorphosen, die erste von der freischwimmenden Larve zum festgewachsenen Polypen und die zweite vom Polypen zur freischwimmenden Meduse. Die Meduse ist das erwachsene Tier. Sie ist ähnlich gebaut wie der Polyp, hat aber, im Unterschied zum Polypen hochentwickelte Sinnesorgane. Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs wollen wir bei Aurelia aurita (Cnidaria, Scyphozoa) die Metamorphose vom Polypen zur Meduse, die sogenannte Strobilation, untersuchen. Ein Polyp von Aurelia bildet mehrere Medusen. Die Medusenbildung beginnt mit der Umwandlung des Polypenkopfes und schreitet dann nach basal fort. Es werden sukzessiv Geweberinge abgeschnürt, die sich schon vor der Abschnürung in Jungmedusen umwandeln. 
Die Strobilation hat Ähnlichkeit mit Prozessen der Segmentierung bei Bilateriern. Solche Prozesse sind bei Arthropoden und Vertebraten gut untersucht. Bei Anneliden z. B. ist, ähnlich wie bei Scyphozoen, mit der Bildung der Segmente der Übergang vom larvalen zum erwachsenen Zustand verbunden. Ob die Ähnlichkeiten der Segmentierung bei den Schwestergruppen Bilateria und Cnidaria nur oberflächlich sind oder eine gemeinsame Grundlage haben, ist Gegenstand der Untersuchungen. (Details)



aktualisiert: 9. Januar 2007  von Klaus Herrmann