Erhebungsraster
Obwohl die erhobenen Informationen in einer Datenbank mit
einer Reihe spezieller Datenfelder verwaltet werden, ist das Frageraster nicht sehr
scharf. Da es auch darum geht, das Forschungsfeld überhaupt erst sinnvoll zu
strukturieren, wird an vielen Stellen mit freien Beschreibungen gearbeitet und nicht mit
vorgefertigten Etiketten. Die erfaßten Informationen sollen grundsätzlich auch
veröffentlicht werden - selbstverständlich wird dies jedoch nur so weit geschehen, wie
eine ausdrückliche Genehmigung der befragten Projektbearbeiter vorliegt. Alle anderen
Auskünfte werden anonymisiert oder nicht öffentlich zugänglich gemacht.
Das Raster ist nicht abgeschlossen,
sondern wird gegebenenfalls fortlaufend modifiziert.
Die für die Untersuchung relevanten
Fragen betreffen fünf Bereiche:
- Die grobe Beschreibung des Projektes und seines institutionellen Umfeldes
- Die grobe Beschreibung des zu erschließenden Bestandes und seiner Besonderheiten
- Die digitale Bestandsrepräsentation und ihre Tiefe
- Die eigentliche Bestandserschließung
- Die Formen der Verfügbarmachung (Publikation)
Zu 1. "Projektbeschreibung und
institutionelles Umfeld"
- Titel des Projektes
- Kurzbeschreibung
- Adressen zu weiteren Beschreibungen und Publikationen über das Projekt
- Institution, an der das Projekt durchgeführt wird
- Institutionen, mit denen eine Kooperation vorliegt
- Förderung des Projektes durch Drittmittel
- Laufzeit, materieller und personeller Aufwand
- Projektbegründung (in Schlagworten)
Intern wird darüber hinaus noch ein Datenbankfeld "Institutionstyp"
(Bibliothek, Archiv, Uiversitäts- oder Forschungsinstitut) ausgefüllt.
Zu 2.
"Bestandsbeschreibung"
- "Ordnungssystematischer oder thematischer" Bestand,
d.h. ob der Bestand schon real in der jeweiligen Institution und ihrer
Bestandssystematik vorhanden ist oder nach thematischen Gesichtspunkten gebildet wird. Oft
gibt es auch thematische Sammlungen, die als tatsächlicher Bestand gehalten werden. Diese
fallen unter das Etikett "Ordnungssystematisch".
- "Lokal vorhanden oder verteilt",
d.h., ob der (thematische) Bestand geschlossen in einer Institution vorhanden ist
oder über diese hinausgeht
- "Primäre Bestandsart",
d.h. ob es sich bei dem Material überwiegend um [materiellen oder digitalen],
]handschriftlichen oder typographischen] Text, [gemalte/gezeichnete oder photographische
oder gedruckte] Bilder, um Audiomaterial, Filme oder Realien handelt.
- Grobe Kurzbeschreibung der Bestandsart,
z.B. "Nachlaß", "Photosammlung", "Zeitschriften",
"Briefe", etc.
- Geschichtszeitraum
- Umfang des Bestandes
z.B. in Stück, Meter, Seiten, etc.
Zu 3.
"Bestandsrepräsentation"
- Grobe Beschreibung der Digitalisierung,
d.h. zur verwendeten Technik, zur Digitalisierung durch externe Dienstleister, zu
der Dauer und den Kosten der Digitalisierung, zur Digitalisierung vom Original oder vom
Film.
- "Volltexterfassung" bzw. Transkription,
dabei auch allgemein zur Vorgehensweise, zur verwendeten Software, zur Einbeziehung
externer Dienstleister etc.
- Archivierung der Digitisate,
d.h. zum gewählten Datenformat, zum Datenträger, zur Einbeziehung externer
Dienstleister bei der Speicherung ud Archivierung der Daten, zu Plänen zur zukünftigen
Migration/Emulation etc.
- Datenformat der Texte und ihre Codierung (Auszeichnungssysteme)
Zu 4.
"Bestandserschließung"
- Grobe Beschreibung der "Erschließungstiefe" bzw. der Erschließungselemente
- Verwendung von Standards bei der Beschreibung,
das können bereits festgelegte Standards sein, betrifft aber auch die eigenen oder
kooperativen Entwicklungen zu formalisierten Beschreibungen.
- Verschlagwortung, Indexierung, Registerbildung
Zu 5. "Verfügbarmachung"
und Publikation
- Publikation von Zwischenergebnissen
- Publikationsrahmen: Buchdruck, Internet, CD-ROM
- Eibeziehung externer Dienstleister
- Verwendete Software zur Erstellung und Präsentation von Publikationen
- Verwendete Datenformate bei der Publikation
- Auswahl des bereitgestellten Materials,
d.h. ob alles erfaßte Material auch veröffentlicht wird, oder nur Teile davon, ob
in der Qualität der Archivierung oder in geringerer/veränderter Qualität etc.
- Schutz der Inhalte vor Vervielfältigung und Veränderung,
d.h. z.B. die Verwendung von speziellen Softwareschlüsseln oder Wasserzeichen etc.
- Zugriffs- und Entgeltregelungen,
d.h. ob es einen allgemeinen oder beschränkten Zugriff gibt, und ob und in welcher
Form ein Entgelt erhoben wird.
- Benutzerschnittstelle und Zugriffskanäle,
d.h. grobe Beschreibung der Benutzeroberfläche zur Benutzung der Publikation und
Zugriffsmöglichkeiten auf das veröffentlichte Material
Patrick Sahle M.A. (Sahle@uni-koeln.de) - 12.
November 1998