Empfehlungsschreiben

Bei einer Bewerbung für die Stipendien, die durch die Uni Köln vergeben werden, sind den Bewerbungsunterlagen auch zwei Empfehlungsschreiben von Professoren beizulegen. Diese Schreiben bekommt man selber nie zu Gesicht, weil sie direkt von den Lehrstühlen an das Akademische Auslandsamt geschickt werden. Da sich die meisten Studenten wohl tendenziell eher recht bald nach dem Vordiplom für Eastern bewerben, ist es in der Mehrheit der Fälle unmöglich, Professoren zu finden, die ein auf profunder Kenntnis der Person basierendes Gutachten über den Bewerber bzw. die Bewerberin verfassen können. Dessen sind sich allerdings auch die Professoren durchaus bewußt, so daß es glücklicherweise mit akzeptablen Leistungen aus dem Grundstudium nicht allzu schwer sein sollte, die erforderlichen Empfehlungsschreiben zu bekommen.

Es macht natürlich Sinn, sich zunächst an die Lehrstühle zu wenden, bei denen man bereits in der Vergangenheit Klausuren geschrieben hat, und hierbei ist es sicherlich auch keine dumme Idee, an die Professoren heranzutreten, bei denen man die besten Resultate erzielt hat. Um sich unnötige Arbeit zu ersparen, sollte man im Zuge einer ersten Anfrage in Erfahrung bringen, ob der betreffende Lehrstuhl Grundbedingungen als „Knock Out-Kriterien“ für die Erstellung von Empfehlungsschreiben hat (Beispiel Prof. Funk: Note 2 im Vordiplom, Note 1 in einer seiner Klausuren). Im folgenden erfährt man dann über die Assistenten, welche Unterlagen der betreffende Lehrstuhl benötigt bzw. wie weiter verfahren wird. So kann es z.B. sein, daß ein Gespräch mit dem Professor selber folgt (z.B. Frau Professor Wied-Nebbeling, bei der man allerdings auch als erste Hürde anständige Noten in einer ihrer Klausuren vorweisen muß. Ein persönliches Gespräch ist auch bei Prof. Bomsdorf angesagt), in manchen Fällen findet dies allerdings auch lediglich mit einem der Assistenten statt (z.B. Professor Schellhaas oder Prof. Baum), je nach Lehrstuhl und Ausführlichkeit der eingereichten Unterlagen kann es auch sein, daß gar kein weiteres Gespräch mehr erforderlich ist. Für die einzureichenden Unterlagen gelten im wesentlichen die gleichen Grundregeln wie für jede andere Bewerbung auch, ebenso für das eventuelle Gespräch, d.h. man sollte sich im voraus mit den Punkten, die der Professor oder die Professorin einschätzen muß, um überhaupt etwas über den Bewerber oder die Bewerberin sagen zu können, auseinandersetzen.

Bei einigen Professoren kann es sein, daß diesen das MBA-Austauschprogramm nicht bekannt ist. Sinnigerweise sollte man in solchen Fällen einige Infos in die Bewerbungsmappe einlegen, eine erklärende Mail schreiben oder zumindest darauf gefaßt sein, im Gespräch kurz und präzise darlegen zu können, worum es geht und warum man genau diesen Austausch schon immer machen wollte bzw. wieso ohne selbigen die gesamte weitere berufliche Laufbahn ernsthaft gefährdet ist. Es muß klar werden, warum der Bewerber oder die Bewerberin nach Eastern will und es sollte überlegt werden, wie jeder einzelne Schritt Eures bisherigen Lebens schlüssig vertreten werden kann, es ist also nicht nur relevant ist, daß man z.B. ein bestimmtes Praktikum gemacht hat, sondern auch, warum, mit welchen Erwartungen, Inhalten, Ergebnissen, Erfahrungen sowie persönlichen Konsequenzen daraus und in welcher Hinsicht ein bestimmter Lebensabschnitt den nächsten oder nachfolgende Entscheidungen beeinflußt hat.

Dieser Teil der Bewerbung sollte nach Möglichkeit bereits im alten Jahr erledigt werden, zumindest sollte allerdings ein definitiver Termin für die erst Januarwoche vereinbart sein, denn die Gutachten müssen bis zum 15. Januar im Akademischen Auslandsamt vorliegen und man kann nicht unbedingt damit rechnen, daß derartige Dinge lehrstuhl-intern eine sehr hohe Priorität genießen, wenn gerade viel zu tun ist.

Die Gutachten spielen schätzungsweise eine recht wichtige Rolle für die Stipendienvergabe. Man sollte also auch durchaus ein wenig strategisch denken und darauf achten, von wem das Gutachten kommt – Professor Donges und Frau Professor Löbecke sitzen z.B. im Auswahlgremium, und vielleicht lohnt es sich ja, mal kurz darüber nachzudenken, wer von unseren Professoren wen mag und wer schätzungsweise nicht gerade eine überwältigende Akzeptanz genießt (auch wenn es da sicherlich einen Trade-off zwischen gibt geringer Akzaptanz und der Leichtigkeit, ein Gutachten zu bekommen...).