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Dr. Susanne Dietz
Proseminar (4093) - "Emotionen"   2 St. Mo 12-14 in S 85
Proseminar (4094) - Übungen   2 St. Mo 14-16 in S 85
Sprechstunde - Mo 16-18 im Institut

22.11.1999     Streß


"Im Laufe der Geschichte wurde das Streßkonzept von verschiedenen Personen unterschiedlich verstanden Es liegen daher drei Grundauffassungen vor:

  1. Vielleicht am gebräuchlichsten ist die Auffassung von Streß als Reiz, d. h. als eine Bedingung, die eine Störung oder bestimmte reaktive Veränderungen hervorruft.

  2. Streß bedeutet häufig die Störungsreaktion selbst. Man muß auch festhalten, daß Streß, ob als Reiz oder als Reaktion, auf unterschiedlichen Analyseebenen behandelt wurde, häufig ohne sich dessen bewußt zu sein: der sozialen, der psychologischen und der physiologischen oder Or- ganismusebene.

    ...Trotz dieser Auffassungen, die Streß entweder als Reaktion oder als Reiz akzentuieren, ist es unangemessen, das eine ohne das andere zu betrachten. Wenn man daher von Streß hauptsächlich als einer (dynamischen oder sonstigen) Reaktion spricht, muß man auch fragen, worauf er eine Reaktion darstellt. Und wenn man Streß als einen bestimmtgearteten Reiz definiert, muß man das spezifizieren, was er stimuliert. Sonst herrscht Verwirrung. Kurz und gut, Streß beinhaltet notwendigerweise beide Komponenten, einen Reiz und eine Reaktion in wechselseitiger Beziehung zueinander...

  3. Streß wurde natürlich auch als ein beziehungs- oder transaktionales Konzept behandelt, das bestimmte Anpassungsprozesse zwischen einem System (z. B. einer Person) und einer Umwelt beschreibt.Dies entspricht auch meiner Auffassung."
(Zit.: Lazarus in Nitsch, 1981, S. 220)

 


BEWERTUNGEN
(Lazarus' transaktionale COPING-Theorie von 1966)

Bewertung

primäre
  • Schädigung/Verlust
  • Bedrohung
  • Herausforderung
sekundäre
  • Bewältigungsfähigkeiten-
    und -möglichkeiten
Neubewertung
  • als Folge der
    Rückkopplung
  • auch defensiv.

Bewältigung
instrumentell
  • tatsächliche Änderung der Transaktion durch eine direkte Aktion. Sie bezieht sich auf das Selbst oder auf die Umwelt.
  palliativ
  • Linderung, Selbstberuhigung, Dämpfung. Insgesamt geht es um Emotionsregulierung.

Bewältigungsformen

Informationssuche
direkte Aktion
Aktionshemmung
intrapsychische


Die Wahl der Bewältigungsform hängt ab von:

  1. dem situativen Kontext
  2. der Ungewißheit
  3. dem Bedrohungsgrad
  4. ob ein Konflikt vorliegt, oder nicht
  5. dem Hilflosigkeitsgrad

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