Der Begriff Visualisieren bedeutet unter anderem etwas optisch so betonen
und herausstellen, daß es Aufmerksamkeit erregt oder auch Ideen in ein
Bild umsetzenDas Prinzip der Visualisierung basiert zu einem großen Teil
auf einem Grundprinzip: Sie nutzen die Fähigkeit Ihres Gehirns zur bildlichen
Vorstellungskraft (Visualisieren), um sich Informationen besser zu merken. Man
kann sich vor seinem geistigen Auge Bilder und ganze Geschichten vorstellen
- das ist ein bisschen wie Kino im Kopf. Vielleicht fällt es zu Beginn
nicht so leicht. Durch Übung kann man diese Fähigkeit stark verbessern.
Vielen Menschen fällt es schwer, sich Zahlen, wie z.B. Jahresdaten oder
Telefonnummern zu merken. Hier greift die Visualisierungstechnik ein: Nehmen
Sie die Ziffern 0-9 und überlegen Sie sich einen passenden Gegenstand oder
ein Symbol dazu, der möglichst von der Gestalt her viel Ähnlichkeit
mit der Ziffer hat. Wichtig: Sie müssen diese Zahl mit dem jeweiligen Gegenstand
assoziieren können. Wählen Sie also Gegenstände aus, die für
Sie die jeweilige Zahl symbolisieren. Hier sind einige Vorschläge für:
Ein Ei für
die Zahl 0
Eine Kerze für die Zahl 1
Ein Schwan für die Zahl 2
Eine Brezel für die Zahl
3
Ein Schiff für die Zahl 4
Eine schwangere Frau für die
Zahl 5
Der Rüssel eines Elefanten
für die Zahl 6
Eine Sense für die Zahl 7
Eine Sanduhr für die 8
Neun Kegel (Alle Neune!) für
die Zahl 9
Man entscheidet sich für ein Symbol pro Ziffer und visualisiert dieses
Symbol zusammen mit der Zahl. Am besten malt man sich das einmal auf. So verinnerlicht
man die Zahl und das Symbol noch effektiver. In Zukunft wird das Symbol für
diese Zahl stehen.
Wenn immer man sich eine längere Zahl merken will, denkt man sich eine
Geschichte aus, in denen die Zahlen-Symbole vorkommen. Eine Geschichte lässt
sich einfacher merken als eine Zahlenfolge. Man stellt sich seine Geschichte
vor seinem inneren Auge vor - möglichst lebendig und intensiv. Wenn man
später an diese Zahlenfolge denken will, rekapituliert man schnell die
Geschichte und dann hat man die Zahlenfolge parat.
Beispiele:
Nehmen wir an, man will sich unbedingt die Telefonnummer 395 30 74 merken. Dann
stellt man sich z.B. folgende Geschichte vor: Man steht auf der Straße
und ißt eine frische leckere Brezel (3). Da kommt ein kleines Strichmännchen
(9) vorbei und will etwas abhaben. Dann kommt auch noch eine schwangere Frau
(5) und starrt auf die Brezel (3). Man bietet den beiden ein gekochtes Ei (0)
an, das man dabei hatte. Als die beiden einen aber mehr und mehr bedrängen,
nimmt man seine Sense (7) und droht Ihnen. Als die beiden aber aggressiv werden,
springt man in sein Segelboot (4) und fährt davon.
Man muss eines beachten: Die Geschichte, die man sich ausdenkt, braucht nicht
realistisch zu sein. Im Gegenteil: je verrückter und phantastischer die
Geschichte ist, desto leichter fällt es, sich später an sie zu erinnern.
Die Visualisierung spielt eine wichtige und häufig unterschätzte Rolle
bei der Präsentation und Aufnahme von Konzepten und Information. Der Mensch
kann oft viel leichter fremde Konzepte verstehen und neue Ideen entwickeln,
wenn Bilder und andere graphische Elemente dazu gezielt eingesetzt werd Visualisierungen
sind gut vorzubereiten. Es ist zu überlegen, welche Inhalte dargestellt
werden sollen, welches Ziel mit der Darstellung verfolgt wird, welche Darstellungselemente
verwendet werden sollen und welche Medien der Visualisierung genutzt werden
sollen.Bei der optischen Darstellung ist darauf zu achten, dass die Visualisierungselemente
übersichtlich angeordnet werden. Die Inhalte sind auf zentrale Aspekte
zu reduzieren und es sollte eine Strukturierung vorgenommen werden. So können
beispielsweise Überschriften oder Oberbegriffe durch Farbe, Form und/oder
Schriftgröße betont werden. Neben der Schrift können auch andere
Visualisierungselemente genutzt werden, z.B. Karten in verschiedenen Farben
und Formen, Linien, Pfeile oder Punkte. Insgesamt wird - mit individuellen Differenzen
- die Konzentration und Aufmerksamkeit durch eine optische Ansprache erheblich
gesteigert und die Merkfähigkeit gestärkt. Das gleichzeitig Gehörte
und Gesehene bleibt im Gedächtnis besser haften.Die Visualisierung eignet
sich für klassische Vorträge, für Lehr- und Lernsituationen sowie
für Moderationsprozesse.
Ziele der Visualisierung:
· Die Aufmerksamkeit der Teilnehmer/innen fokussieren,
· Informationen leichter erfassbar machen,
· Orientierung und Übersicht geben,
· Wesentliches herausstellen können,
· Transparenz herstellen,
· den Behaltensgrad steigern.
Vorteile der Visualisierung:
· Die Visualisierung zentraler Thesen, Gesprächsbeiträge und
Ideen erhöht die Chance, alle Anwesenden auf einen gemeinsamen Punkt zu
konzentrieren.
· Die Visualisierung zwingt die Darstellenden zu einer Selektion zwischen
wesentlichen und unwesentlichen Informationen.
· Visualisierung macht Gedanken anderer nachvollziehbar.
· Durch Visualisierung bleiben zentrale Informationen stichwortartig
präsent. Dadurch wird die Aufnahmebereitschaft und -kapazität einer
Gruppe erhöht.
Die optische Darstellung soll die Sprache nicht ersetzen, sie soll diese lediglich
ergänzen.
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