Mind Mapping

 

Die von Tony Buzan entwickelte kreative Arbeitstechnik Mind Mapping wird heute in vielen Bereichen zur Aufzeichnung assoziativer Strukturen bei der Ideenfindung eingesetzt:


· Als Arbeitstechnik für den Einzelnen kann sie unter Aktivierung der Leistungen beider Gehirnhälften helfen, die assoziativen Strukturen individuellen Denkens aufzuzeichnen. Dadurch werden die Gedächtnisinhalte in ihrer individuellen Verknüpfung sichtbar. Dies kann für ganz verschiedene Lernprozesse ausgenutzt werden (z.B. Vokabellernen).


· Die mit Hilfe eines Mind Maps herstellbare hierarchische Struktur von Begriffen bzw. Themen macht das Mind Map darüber hinaus als Strukturierungshilfe einsetzbar (z.B. Ordnung des Stoffes bei der Problemerörterung).


· Die anschauliche und erweiterbare Struktur eines Mind Maps macht es dazu für ganz unterschiedliche Planungsaufgaben geeignet (z.B. Wochenplanarbeit, Moderation).


· Anschaulichkeit, Strukturierungsfähigkeit und assoziative Leistung machen das Mind Map ferner als Stichwortzettel für Rede oder Kurzvortrag u. a. verwendbar.


"Mind Mapping ist eine subjektive und situative Darstellung der augenblicklichen Gedanken zu einem Thema oder zu einer Aufgabe. Diese Gedanken sind in günstigen Assoziationswörtern komprimiert, in logischer Reihenfolge auf die Mind-Map-Linien eingetragen und stellen das ursprüngliche Denkmuster der Person dar!" (Beyer, 1995)

Mind Mapping macht sich bestimmte Leistungen unseres Denkens zu nutze. Unser Gehirn muss eine Vielzahl von Informationen verarbeiten. Am besten gelingt dies, wenn beide Gehirnhälften an der Informationsaufnahme und -verarbeitung beteiligt sind. Wenn diese Informationen dann miteinander zusammenhängende Strukturen (Assoziationen) bilden, können wir uns wieder leicht an die einzelnen Informationen erinnern. Wenn unser Gehirn bestimmte Informationen abruft, arbeitet es mit Assoziationen. Es ruft dabei jene Informationen ab, die sich an einem Assoziationsstrang befinden, Informationen also, die miteinander verknüpft sind. Genauso geschieht es in den beiden nachfolgenden Beispielen. Bestimmte "Aufhänger" machen es möglich, dass neue Wahrnehmungen, Eindrücke, Gedanken, Gefühle, Informationen mit den "alten" Strukturen verbunden bzw. vernetzt werden können.


Beispiele:
· Im Kino riecht man den Duft eines uns wohlbekannten Parfüms. Schon werden durch diese Geruchswahrnehmung Erinnerungen an eine verflossene Liebe, an Orte, an Zärtlichkeiten und u. U. Anfeindungen geweckt. Die Eindrücke und Gefühle vergangener Tage werden wieder aktiviert.
· Auf einer Fete wird ein bestimmtes Musikstück gespielt. Sofort stehen einem die Erinnerung an einen Urlaub, an die damit verbundenen Ereignisse und Erlebnisse wieder vor Augen und erlebt man Gefühle jener Tage erneut.


Besonders gut kann man sich dann erinnern, wenn Tätigkeiten, also auch das Lernen, mit Gefühlen und möglichst vielen Sinneseindrücken aus der rechten Gehirnhälfte verbunden sind.


"Mind Mapping verhält sich für das Denken, Bearbeiten, Entwickeln oder Erinnern so wie hochwirksamer Dünger für gesundes Baumwachstum: es kurbelt und beschleunigt das Sprießen der Ideen und Gedanken an, es hinterlässt ein prächtiges und buschiges Gerüst mit unendlichen Knospen, an denen neue Blüten oder Blätter oder Zweige ansetzen, und so weitgefiedert bis …, und da fängt die Komponente der Zeit an zu wirken: bis theoretisch ins Unendliche." (Maria Beyer, 1995)


· Zunächst einmal besteht ein Mind Map aus einem Bedeutungskern. In diesem ist das Thema vermerkt.
· Von diesem Bedeutungskern gehen eine ganze Reihe von Zweigen ab. Auf oder an diesen Zweigen steht dann jeweils in der Regel ein weiteres Wort, das als Schlüsselwort ein Unterthema benennt.
· Im Idealfall steht an den einzelnen Verzweigungen nur jeweils ein einzelner Begriff oder eine einzelne Darstellung. Als Schlüsselwort ist es dann "Türöffner" für die weiteren Begriffe und Strukturen. Gelingt es nicht, einen einzelnen Begriff zu finden, können auch kurze satzartige Formulierungen helfen (s. Abbildung), besser noch: Bilder, Symbole usw.
· Für Übersichtlichkeit und Anschaulichkeit lohnt es sich, die Unterthemenzweige farblich verschieden zu ziehen.
· Wenn es gelingt, bestimmte Schlüssel- oder Kernbegriffe gar als Bildsymbole darzustellen und einzufügen, kann das Gehirn sich bilateral erinnern.

Erstellung eines Mind Map:
· Notieren Sie in der Mitte der Seite den Bedeutungskern des Mind Maps (= kürzestmögliche Problemdefinition).
· Vom Bedeutungskern gehen Linen = Äste aus. Meistens reichen 4 - 6 Hauptäste aus.
· Schreiben Sie auf die Linien die Ideen als "Schlüsselwörter" (keine langen Sätze, möglichst waagerecht).
· Beginnen Sie mit einem Hauptast, z.B. in der rechten oder linken oberen Hälfte des Blattes.
· Von den Hauptästen zweigen weitere Linien ab.
· Auf diesen Linien notieren Sie Details oder weitere Ideen, die mit dem Gedanken des Hauptastes zusammenhängen.

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