[...] Beispiele zur Beeinträchtigung der Verhaltensbeeinflussung: In dieser Hinsicht ist besonders auf die von der Werbung ausgelöste Irritation zu achten, eine Wirkung, die in den letzten Jahren das Interesse der Konsumentenforschung auf sich gezogen hat.
Irritation ist ein Gefühl der Abwehr und Störung, das durch die Werbemittel ausgelöst wird. Das Bild wird dann als übertrieben, dumm, entnervend, aufdringlich, geschmacklos usw. empfunden.
Ursachen der Irritation sind in erster Linie zu starke und ausgefallene intensive Reize sowie übertriebene Verfremdungen und Überraschungen. [...]
Da Irritation stets mit innerer Erregung verbunden ist, verstärkt sie die Aktivierung des Empfängers und damit auch die gedankliche und emotionale Verarbeitung und Speicherung der Werbebotschaft (Verstärkungswirkung der Aktivierung). Die mit der Irritation eintretende Abwehrhaltung vermindert aber die Akzeptanz- und Überzeugungswirkung der Bilder. Das beeinträchtigt den Werbeerfolg vor allem dann, wenn es darum geht, einen Anbieter oder eine Marke zu positionieren. Diese nachteiligen Irritationswirkungen kommen allerdings nur zum Zuge, wenn die Irritation eine bestimmte Schwelle überschreitet (vgl. dazu die empirische Untersuchung von KROEBER-RIEL und ESCH, 1988). [...]
aus: KROEBER-RIEL (1996). Bildkommunikation, S. 120