Kommentar zur Vorlesung: Pädagogik und Verstehen

 

Mein Vorhaben:

Der Begriff des Verstehens ist zweifellos angesiedelt in der großen Zeit der hermeneutischen Debatten im 19. und 20. Jahrhundert aufgrund der Auseinandersetzung mit den Naturwissenschaften.

Dabei wird leider nur zu leicht vergessen, dass die sogenannten Kategorien des Aristoteles nichts anderes sind als Kategorien des Verstehens, man mag auch sagen Kategorien des Erkennens. In dieser frühen Zeit der Philosophie sind beide Begriffe von ihrem Sachgehalt nicht immer klar zu unterscheiden, wenn man einen neuzeitlichen Erkenntnisbegriff zugrunde legt. Dies ändert sich mit den erkenntnistheoretischen Debatten der Neuzeit fundamental. Was unterscheidet demnach Verstehen vom Erkennen, gar vom Wissen. Und das Wissen vom Verstehen oder Erkennen? Was verbindet sie?

Wie sind dann – metatheoretisch – Erkenntnistheorie, Hermeneutik und Wissenschaftstheorie von einander abzugrenzen?

Ich lade Sie ein, diesen verschlungenen Wegen des Verstehensbegriffs im Verhältnis zu verwandten Begriffen in einer historischen Rückschau nachzugehen.

Damit ist jedoch erst ein erster Schritt getan, denn es stellt sich dann die aktuelle systematische Frage nach dem Begriff des Verstehens im 20. Jahrhundert und heute, sodann die nach möglichen unterschiedlichen Verstehensformen und damit die nach deren Rationalisierbarkeit.

Diese Frage ist zugleich die nach Formen und Gestalten der Vernunft, wenn anders man Vernunft nicht ausschließlich für das exakte wissenschaftliche Erkennen reservieren möchte. Insofern ist die Ratio des Verstehens zu bedenken.

Der angestrebte Zielpunkt meiner Vorlesung wird die Frage sein: Gibt es ein spezifisches Proprium bzw. Merkmal pädagogischen Verstehens? Und gibt es die Möglichkeit, Kategorien eines solchen Verstehens zu benennen.

Die Vorlesung versteht sich interaktiv. Insofern haben Sie Gelegenheit, den Verlauf durch eigene Beiträge mitzugestalten.

Die Teilnehmerzahl ist nur begrenzt durch die von der Verwaltung zur Verfügung gestellte Raumgröße.

 

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Februar 2007, Pädagogisches Seminar