Zitierweise
 


Jede Verwendung fremden geistigen Eigentums muss durch entsprechende genaue Quellenangaben kenntlich gemacht werden. Die Quellen müssen in einfacher und unmissverständlicher Form angegeben werden und grundsätzlich nachprüfbar sein. Bewusste Unterlassung der Kennzeichnung fremden geistigen Eigentums führt auf jeder Ebene der Qualifikation zur Ablehnung der Arbeit, Nachlässigkeiten in der Zitierweise (unvollständige Angaben) zu einer Herabsetzung der Benotung.

Grundsätzlich unterscheidet man zwei verschiedene Zitierweisen:

1.      die wörtliche Wiedergabe

2.      die sinngemäße Wiedergabe
 

Wörtliche Wiedergabe (Zitate)
Bei wörtlicher Wiedergabe muss für die völlige Identität eines Zitats Sorge getragen werden. Auch eine veraltete Schreibweise und ungewöhnliche Zeichensetzungen sind entsprechend der Quelle zu übernehmen. Wörtliche Zitate werden in Anführungsstriche gestellt, bei längeren Zitaten werden sie links und rechts kursiv eingerückt und kursiv gedruckt.

Bsp.: Wie im kritischen Rationalismus wird bei ihm [Vollmer, Anm. d. Verf.] das Ideal der Letztbegründung ersetzt durch die Idee der kritischen Prüfung.“ (ENGELS 1989, S.39)

Eigene Ergänzungen des wörtlichen Zitats werden in eckige Klammern gesetzt und mit „Anm. d. Verf.“ Gekennzeichnet, Auslassungen werden mit „[...]“ kenntlich gemacht.

Bsp.: „Perspektiv, wenn Standort, Bewegungs- oder Bewusstseinszustand des Subjekts und die Erkenntnis eingehen [...], selektiv, wenn er nur eine Auswahl aus objektiv vorhandenen Möglichkeiten zur Erkenntnis zulässt [...], konstruktiv, wenn er die Erkenntnis positiv mitbestimmt oder überhaupt erst ermöglicht. (VOLLMER 1987, S. 43)



Sinngemäße Wiedergabe (Paraphrasierung)
Werden fremde Texte nur sinngemäß wiedergegeben, so entfallen die Anführungszeichen.

Bsp.: Wesentlich am Mesokosmos ist die Tatsache, dass alle Erkenntnis in ihm beginnt (vgl. VOLLMER 1993, S. 40).

 

Literaturverweis
Sowohl wörtlich als auch inhaltlich übernommene Textstellen (in eigener Formulierung) sind über einen Literaturverweis zu kennzeichnen. Der Literaturverweis erfolgt im fließenden Text und hat in einer genau festgelegten Form zu erscheinen:

    (Autor Jahr, Seite)

Bsp.: Es ist ungeachtet dieser erweiterten Erklärungsversuche jedoch unangebracht, von „falschen Modellvorstellungen“ (BAUMBACH 1995, Seite 99) zu sprechen.

oder wenn der Autorenname Teil eines Satzes ist:

     Autor (Jahr, Seite)

Bsp.: Dieses Schema beinhaltet jedoch keine zusätzlichen, nach KELLER (1997, S.4) abundanten Modellelemente, also Elemente von M, die keine Entsprechung in O besitzen.



Autor(inn)en
     
Name der Autorin / des Autors / der Autor(inn)en in Kapitälchen oder Großbuchstaben. Zwei Autor(inn)en: „Autor & Autor“:

Bsp.: Diese „Andersartigkeit“ oder „Andersweltlichkeit“ (FLADT & BUCK 1996) hat immer wieder zu den Überlegungen geführt, anschauliche Modelle als ungeeignet anzusehen.

aber im Satz mit „und“:

Bsp.: Das Problem der Verquickung von Modell und Realität stellen auch HARRISON und TREAGUST (1996) fest.

Drei Autor(inn)en: „Autor, Autor & Autor“:

Bsp.: In einer weiteren Studie wurden nahezu 2500 Studenten aus Kursen zur Allgemeinen Chemie untersucht (CARTER, LARUSSA & BODNER 1987).

Mehr als drei Autor(inn)en: „Autor u.a.“:

Bsp.:    In ihrer Studie ordnen HARRISON und TREAGUST (ebd.) die Schüler, ausgehend von einer von GROSSLIGHT u.a. (1991) entwickelten Einteilung, drei Gruppen zu.

      

Jahr
Erscheinungsjahr des Buchs/Aufsatzes. Bei mehreren Veröffentlichungen eines Autors / einer Autorin in einem Jahr wird den Jahreszahlen ein kleiner Buchstabe angehängt. (Bsp.4)

Bsp.: Die Diskussion über diesen strittigen Modellversuch, wie sie u.a. von KULLMANN (1994), MÜLLER (1995a) und BAUMANN (1995) geführt wird, mündet in die Feststellung...

 

Seitenzahlen
Seitenzahlen der Verweisstelle in der Form „S.xxx“,
bei Verweis auf zwei Seiten in Folge „S.xxx f.“,
bei Verweis auf mehrere Seiten in Folge „S. xxx ff.“.
Werden fremdsprachliche Texte in eigener Übersetzung verwendet, so ist auch dies kenntlich zu machen.
Wird direkt nebeneinander ein Werk mehrfach zitiert, so kann der Verweis durch „(ebd.)“ bzw. „(ebd., S.xxx)“ erfolgen. (Bsp. 12)

Bsp.: ...während sie unterrichtlich „vorzugsweise der Kommunikation über chemische Sachverhalte, der Erklärung und der Veranschaulichung“ dienen (ebd.).

Zitate innerhalb von Zitaten erhalten ‚einfache’ Anführungszeichen.

 

Zitieren aus dem Internet
Wie auch bei der Angabe anderer Quellen muss die Autorin / der Autor genannt werden. Dieser ist häufig am Textende des Dokumentes zu finden. Des weiteren sollte der Name der Seite (der meistens – abhängig von der Art des benutzten Programms – ganz oben im Dokumentenrahmen zu finden ist) sowie das Datum des Downloads, angegeben werden. Dies ist wichtig, da Internetseiten häufig umgestaltet werden und Klarheit bestehen muss, welche Textversion zitiert wird. Deshalb wird empfohlen, zitierte Seiten auszudrucken. Dies ist im Rahmen einer Examensarbeit besonders wichtig, um die Nachvollziehbarkeit auch für die Betreuer aufrechtzuerhalten. Diese so ausgedruckten Seiten sollten zur Begutachtung der Examensarbeit zur Verfügung gestellt werden.

Wurden zur Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit persönliche Auskünfte von Fachleuten eingeholt, sind am Schluss des Literaturverzeichnisses Namen und Anschriften dieser zu nennen.