Texte
 


Inhaltliche und stilistische Anregungen
Eine kritische Distanz gegenüber der ausgewerteten Literatur ist zu wahren. Der Argumentationsfluss soll straff, präzise und redundanzfrei sein. Ein stringenter Begründungszusammenhang ist einzuhalten. Wörtliche Zitate empfehlen sich nur im Falle besonders prägnanter Aussagen. Zitatcollagen, Floskeln, Tautologien und deren Verwendung sind zu vermeiden, Aussagen in der ersten Person Singular oder Plural zu unterlassen.

Textgestaltung
Der Textumfang einer Hausarbeit sollte etwa 15 Seiten, der einer Staatsexamensarbeit etwa 60 Seiten umfassen. Die einzelnen Seiten sind einseitig zu beschreiben und fortlaufend zu nummerieren. Als Schriftgröße sollte im Textbereich der Schrifttyp „Times New Roman“ mit Schriftgrad 12, im Fußnotenbereich mit Schriftgrad 10 verwendet werden. Der einzuhaltende Mindestabstand beträgt links 5 cm, rechts 1,5 cm sowie oben und unten jeweils 2 cm. Als Zeilenabstand im Text ist 1,5-zeilig, im Fußnotenbereich einzeilig zu wählen.

Textstrukturierung
Neben den genannten verbindlichen Gesichtspunkten bleiben weitere Aspekte, nach denen die Arbeit strukturiert bzw. gegliedert werden kann, der Kandidatin / dem Kandidaten anheim gestellt, wobei vor allen Dingen an seine Kreativität appelliert wird. Deswegen soll hier kein Schema vorgegeben werden, obwohl sich das „Dreierschema“ häufig bewährt hat: Einleitung, Hauptteil und Schluss (Ausblick etc.); jedoch ist dieses „Dreierschema“ nicht in die Gliederung aufzunehmen! In einer Einleitung kann die Intention bzw. die Problemstellung der Arbeit kurz erörtert, eine Hinführung zum Thema, evtl. eine Erweiterung oder Einschränkung der Thematik angesprochen werden.
Für die Strukturierung des „Hauptteils“ (dieser Begriff selbst sollte in der Arbeit nicht verwendet werden) sollen hier keine verbindlichen Angaben gemacht werden. Man vermeide vor allem das Klischee: 1. Fachwissenschaftliche Grundlagen, 2. experimenteller Teil. Jede Arbeit hat ihre eigene Note und kann keinesfalls in ein bestimmte Schema gepresst werden. In diesem sog. Hauptteil könnte man sich folgende Unterpunkte vorstellen:

4.3.1.      Voraussetzungen

Hier können die wissenschaftlichen Grundlagen kurz dargestellt werden. Man hüte sich aber davor, aus vielen Lehrbüchern sozusagen ein „neues Lehrbuch“ zu erstellen. Hier werden nur Ergebnisse eingebracht, die tatsächlich 1. zum Thema unbedingt erforderlich sind und 2. nicht zum Kanon der Lehrbuchliteratur zählen. Hierbei ist vor allen Dingen an Zeitschriftenartikel gedacht, die ganz besonders auf das Thema abzielen. Weiterhin können hier schon fachdidaktische Problemstellungen, die zum Thema beitragen, kurz erörtert werden. Auch wäre jetzt schon die Möglichkeit gegeben, auf besondere Methoden oder experimentelle Bedingungen für die Durchführung der Experimente hinzuweisen.

4.3.2.      Schulrelevanz

Hier wären folgende Punkte denkbar: Die Grenzen und Möglichkeiten des gestellten Themas im Chemieunterricht der Sekundarstufe I; Analyse der entsprechenden Lehrpläne, die das gestellte Thema einschränken bzw. erweitern können, eigene Unterrichtserfahrungen, Mitteilungen von Schulpraktikern, evtl. schon hier einige Literaturhinweise u.a..

4.3.3.      Sachanalyse

Hierzu wäre eine ausführliche Darstellung der behandelten Literatur, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem gestellten Thema steht, zu erörtern und zugleich als Hinweis auf die Auswahl der Experimente für die vorliegende Arbeit zu begründen.

4.3.4.      Experimenteller Teil

Alle in der Arbeit aufgeführten Experimente sollten so dargestellt werden, dass sie jederzeit reproduzierbar sind. Darunter versteht man aber nicht, dass das gesamte „Kochrezept“ hier in den Text übernommen wird, wenn es in der entsprechenden Literatur nachgelesen werden kann. Hier sind vor allen Dingen Änderungen, Modifizierungen und Abweichungen von den Literaturangaben aufzuführen. Auch ist es nicht in jedem Fall erforderlich, eine exakte Versuchsapparatur zu zeichnen, lediglich wenn wesentlich neues dargestellt werden soll oder die Änderungen angebracht erscheinen. Es hat sich eingebürgert, direkt an das Experiment eine theoretische bzw. fachwissenschaftliche Erörterung anzuschließen. Dies muss aber nicht unbedingt im Anschluss an jedes Experiment erfolgen, sondern kann auch in einem besonderen Kapitel zusammenfassend dargestellt werden. Vor allen Dingen ist bei einer reaktionsmechanistischen Deutung des Experiments die genaue Quellenangabe und die besondere Problematik zu diskutieren, die mit der Zeichnung der Reaktionswege keinesfalls erschöpft ist.

4.3.5.      Diskussion

Hier können die didaktischen Probleme aus den Voraussetzungen wieder aufgegriffen werden und unter den experimentellen Ergebnissen diskutiert werden. Unter Diskussion ist hier zu verstehen, dass man aufgrund des Literaturstudiums verschiedene Forschungsergebnisse gegenüberstellt, mit eigenen Ergebnissen vergleicht und die Schlussfolgerungen zieht, inwieweit sich das selbst erarbeitete Thema für eine Unterrichtsarbeit in der Sekundarstufe I eignet bzw. welche Gründe gegen oder für eine evtl. spätere Behandlung in der S II sprechen.

4.3.6.      Schluss

Dieser ist nicht mit der Zusammenfassung zu verwechseln, sondern stellt einen eigenen Teil der Arbeit dar. Ähnlich wie bei der Einleitung ergeben sich eine Reihe von Möglichkeiten: Man kann einen kritischen Rückblick anstellen, eine Möglichkeit für eine evtl. Weiterführung des Themas erörtern. Hier könnten auch eventuelle Modifizierungen der vorgelegten Arbeit angesprochen werden.

Selbstverständlich ist jede andere adäquate Gliederung nicht nur möglich, sondern auch erwünscht.