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Im Frageverhalten in der konstruktivistischen
Didaktik sollte grundsätzlich darauf
geachtet werden, dass Lerner durch konkrete
Fragen Chancen erhalten, sich hinreichend
am Lehr- und Lernprozess aktiv zu beteiligen.
Insbesondere in der systemischen Beziehungsarbeit
aber sind konkrete Fragen ein Muss.
Für konkrete Frageformen gibt es unendliche
Variationsmöglichkeiten. Einige der
am häufigsten eingesetzten sind:
- Klassifikationsfragen ermöglichen
es, Reaktionen auf bestimmtes Verhalten
oder bestimmte Interaktionen in eine Rangfolge
zu bringen. Man kann damit die differenzierten
Reaktionen (Freude, Zorn, Verdacht usw.)
oder Überzeugungen (Optimismus/Pessimismus,
Zweifel usw.) gegenüber einer Veränderung,
einem Problem oder einer versuchten Lösung
herausfinden und so den Rahmen der Untersuchung
erweitern.
- Übereinstimmungsfragen:
Die Frage nach der Zustimmung zu einer
vorher gemachten Aussage einer anderen
Person soll deutlich werden lassen, wer
mit wem eine Koalition bildet oder in
Opposition zueinander steht. Zudem kann
sie der Person, über die zuvor gesprochen
wurde, eine Stellungnahme ermöglichen.
Fragen zu Verhaltenssequenzen untersuchen
die Wechselwirkungen eines Verhaltens
unter bestimmten Umständen (nicht
anhand von Gefühlen oder Interpretationen).
- Diachronische Fragen untersuchen
Veränderungen in einem Verhalten,
das auf Veränderung in Beziehungen
oder auf zwei unterschiedliche Zeitpunkte
hinweist, z.B. vor oder nach einem bestimmten
Ereignis.
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