Der VokabeltrainerGLIE-Vis
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Das Problem: |
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Guten Rechtschreibern und schnellen Vokabellernen springen neue
Worte ins Auge. Sie gliedern diese Worte automatisch und visualisieren
sie in geglieder-ter Form. Dieser zweiteilige Verarbeitungsprozeß
verankert die Orthographie im Langzeitgedächtnis. Das Problem besteht
darin, daß bei vielen Menschen der zweiteilige Prozeß der gegliederten
Visualisierung unvollständig und nicht automatisch verläuft. |
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Die Idee: |
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Die Idee zur Lösung dieses Problems ergibt sich aus der Tatsache, daß Ge-dächtnisprozesse, die sehr häufig anregt werden, sich verselbständigen und schließlich automatisch verlaufen; das Gliedern und Assoziieren von Telefon-nummern ist ein Beispiel hierfür. Das obige Problem reduziert sich damit auf das Problem, den Prozeß der gegliederten Visualisierung vielfach in motivie-render Weise anzuregen. |
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Der Ansatz: |
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Es hat sich gezeigt, daß viele Menschen Schwierigkeiten haben, den Prozeß der gegliederten Visualisierung durchzuführen. Darüber hinaus hat sich aber auch gezeigt, daß diese Schwierigkeit durch die zahlenmäßige Codierung von Silben überwunden werden kann, so daß der Prozeß auch bei schwächeren Lernern flüssig abläuft. Der Lösungsansatz basiert somit auf der Beobachtung, daß die zahlenmäßige Codierung von Silben die entscheidende Hilfe für die gegliederte Visualisierung bei schwächeren Lernern ist.
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Die Lösung: |
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Die technische Lösung des Problems bietet das multimediale Trainingspro-gramm GLIE-Vis. GLIE-Vis zwingt dem Gedächtnis durch eine optimierte Folge genau vorge-schriebener Aktivitäten die Strategie der gegliederten Visualisierung auf. Da-durch kann dem Gedächtnis des schwächeren Lerners genau die Eigenschaft vermittelt werden, die das Gedächtnis der schnelleren Lerner auszeichnet. Auf diese Weise wird ein signifikanter Beitrag zur Erhöhung der allgemeinen Lern-fähigkeit geleistet. |
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Der Aufbau des Trainings: |
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Dieses Training besteht aus fünf multimedialen Übungsformen:
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1te multimediale Übungsform: GliederungDie Gliederungsübung besteht aus dem Zerteilen und dem Silbentest.
Es folgt der Silbentest: Abbildung 2: Silbentest - der erste Buchstabe der zweiten Silbe ist anzuklicken. Im vorliegenden Fall also das "L". |
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2te Multimediale Übungsform: CodierungDie Codierungsübung besteht aus der zahlmäßigen Codierung, der gegliederten Visualisierung und dem Silbenpuzzle. Zahlmäßige Codierung Gegliederte Visualisierung Silbenpuzzle |
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3te multimediale Übungsform: SpezialDie Spezialübung dient der Vernetzung des Fremdwortes mit der deutschen Be-deutung. Dies geschieht durch das Erkennen der Anzahl der "gemeinsamen Buchstaben" der Worte. Gemeinsame Buchstaben |
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4te multimediale Übungsform: AuffrischungDie Übungsform besteht aus zwei Schritten: dem schnellen Erkennen
von ge-gliederten Worten und dem Buchstabenmustertest. Abbildung 8: Oben links erscheint zunächst das Wort "Bücherei" und dann wird das Wort "Bibliothek" kurzfristig eingeblendet. In diesem Fall soll der Lerner den letzten Buchstaben der ersten Silbe erken-nen - also das "B" anklicken. |
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5te Multimediale Übungsform: Test5a: Bedeutungserschließung Abbildung 1: Matching - Die Fremdworte sind anhand des Vorwis-sens und notfalls durch Trial and Error ihren deutschen Bedeutun-gen zuzuordnen. 5b: Buchstabenmustertest: Abbildung 9: Buchstabenmustertest - Der markierte Buchstabe im Buchstabenmuster des Fremdwortes ist zu bestimmen. Im vorlie-genden Falle also das "W" von Bowling |
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Im Überblick: |
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LerntheorieGLIE-Vis ist ein lernspsychologisch konzipiertes Trainingsprogramm,
das die Teil-leistungsschwäche von Lese-Rechtschreibschwachen Schülern
signifikant verringert.
Den allgemeinen theoretischen Hintergrund bildet die Theorie der menschlichen In-formationsverarbeitung, derzufolge kontrollierte und automatische Prozesse der In-formationsverarbeitung (vergleiche Chiffren et al) zu unterscheiden sind. Nur die kon-trollierten Prozesse belasten die eng begrenzte Kapazität des Arbeitsgedächtnisses und führen bei komplexeren Lernprozessen häufig zu Überlastungen mit der Folge der Beeinträchtigung des Lernens. Automatisierung kognitiver Prozesse Bedeutung des Gliederungsprozesses Bedeutung des Visualisierungsprozesses Spezielle Theorie: die zahlenmäßige Codierung präzisiert einerseits die Gliederung und erleichtert andererseits die Visualisierung. Die zahlenmäßige Codierung wird von denjenigen Personen, die bereits eigene Wortverarbeitungsstrategien automatisiert haben, als störend, von denen, die keine Strategien haben, als hilfreich empfunden. Tatsache ist, daß der Buchstabentest sehr viel leichter wird, wenn die zahlenmäßige Gliederungskombination auf dem Bildschirm sichtbar oder im Gedächtnis verfügbar ist. Die zahlenmäßige Codierung ist also ein unterstützender Prozeß, der die beiden produktiven Prozesse, das Gliedern und das Visualisieren, bedeutsam erleichtert. Zusätzlich ermöglicht die zahlenmäßige Codierung auch bestimmte Inferenzen, mit denen die Schreibweise des Wortes erschlossen werden kann. Beispiel: Rheintal - 5 -3: Anhand der 5 erschließt man das H. |
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