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In den letzten Jahren sind Fragen der Erzählforschung immer wieder vereinzelt mit dem Comic in Verbindung gebracht worden. Allerdings fehlt nach wie vor ein breiter Austausch über dieses Thema in der Comicforschung. Ziel der diesjährigen ComFor-Wissenschaftstagung soll es daher sein, etablierte narratologische Überlegungen und aktuelle Fragen der Erzählforschung für die Kunstform des Comics aufzugreifen und so neue erzähltheoretische Felder zu erschließen.

Die Geschichte des Comics ist auch eine vom Geschichtenerzählen. Die Form und die Art und Weise des Erzählens haben sich in der Geschichte des Comics ebenso immer wieder gewandelt wie Inhalte, Themen und Genres. Die Rolle des Erzählens im Comic und die damit einhergehenden Veränderungen sollen im Laufe der Tagung aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden.

Dabei können unter anderem folgende Aspekte behandelt werden:

•  Übertragung des Begriffs „Erzählen“ aus sprachlichen Medien auf die Kunstform Comic: Welche Ähnlichkeiten, Differenzen ggf. Modifikationen gehen mit dieser Übertragung einher? Gibt es (wie in der Textliteratur) einen Erzähler im Comic? Sind klassische Dichotomien (z. B. Fabel / Sujet oder histoire/discour) sinnvolle Analyseinstrumente für den Comic? Sind point of view , Erzählsituation, Perspektive, Fokalisierung usw. übertragbar? Wie kann der Parameter Zeit und Raum für den Comic modelliert werden? Gibt es unzuverlässiges Erzählen im Comic?

•  Ineinanderspiel der visuellen (graphischen) und der sprachlichen Ebene: Kann man eine Textlinguistik des Comic unter Einbeziehung der piktoralen Ebene entwickeln? Was kann der Zeichenbegriff für eine Erzähltheorie des Comics leisten? Was erbringt die kognitivistische Narratologie? Haben Form (z. Bsp. Comic Strip oder Graphic Novel), Art der Bildfolge und Medium (Album, Heft, Zeitungsstrip) Einfluss auf das Erzählverfahren?

•  Intermediale Adaption aus dem Format oder in das Format Comic: Welche Prozesse laufen dabei ab? Ist die Diskussion über Literaturverfilmungen übertragbar? Wie stellt sich das Gattungsspektrum des Comics im Vergleich zu Literatur und Film dar?

•  Erzählen als Kulturtechnik in seiner Ausprägung auf den Comic: Fiktionales und faktuales Erzählen und ihre Unterschiede; autobiographisches Erzählen, Funktionen des Erzählens in religiös, ethnisch, sozial, gender bestimmten Kontexten, Wissensvermittlung oder Werbung im Comic durch Erzählen.

Datum: 6. – 8. November 2009

Örtlichkeit: Neuer Senatssaal, Universität zu Köln

Organisation: Prof. Dr. Otto Brunken, ALEKI, Universität zu Köln; Felix Giesa, ALEKI, Universität zu Köln

Abstracts: Bitte schicken Sie Ihren Themenvorschlag bis spätestens 8. Mai per Email an Felix Giesa( fgiesa@uni-koeln.de ). Ihr vollständiges Abstract reichen Sie bitte bis spätestens 31. Juli 2009 nach. Das Abstract sollte nicht länger als 300 Wörter sein und den Titel sowie das Anliegen Ihres Vortrags enthalten. Bitten fügen Sie eine kurze biobibliographische Angabe sowie Name, Email-Adresse und Anschrift bei. Die Vorträge sollen eine Dauer von 30 Minuten nicht überschreiten.

Forum: Neben den Tagungsbeiträgen im thematischen Rahmen öffnet die ComFor wie jedes Jahr auch diesmal ein Forum als Werkstatt für die Vorstellung und Diskussion laufender oder geplanter Forschungsprojekte zu jedem Aspekt der Comicforschung. Hier kann insbesondere auch der wissenschaftliche Nachwuchs seine Arbeit etwa im Rahmen von Qualifikationsarbeiten vorstellen. Abstracts folgen bitte der oben beschriebenen Form und Einreichfrist, die Vorträge sollen eine Dauer von 15 Minuten nicht überschreiten.

Unterkunft: Eine Liste mit Hotels wird Ihnen mit den Tagungsunterlagen zugeschickt.

Weitere Informationen: Alle Informationen zur Tagung finden Sie rechtzeitig vor Tagungsbeginn auf der Internetseite der Gesellschaft für Comicforschung: http://www.comicforschung.de



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Benjamin Uhl  |  Letzte Änderung: 05.05.2009